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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
len seinen Sünden bittet/ seuffzende: Und vergib mir
alle meine Sünde.
Der liebreiche Vater der Barm-
hertzigkeit/ wenn Er uns den tröstlichen Schatz seiner Huld
und Gnade zeigen und entdecken will/ so eignet Er ihm
selbst in seinem Wort ein Hertz zu. Jch will nichts melden
von der dreyeckigten Gestalt des Hertzens/ an der ihnen
manche das unvergleichliche Geheimnüs der allerheiligsten
Drei-Einigkeit einbilden wollen; will mich auch ietzo nicht
bemühen/ eine weitläufftige Vergleichung der Göttlichen
Eigenschafften und Wercke mit den Gaben und Vermö-
gen unseres Hertzens anzustellen; sondern nur die Zeug-
nisse des Herrn selbst von solchem seinem gnädigen Her-
tzen hören lassen. Mit süssen Trost-Worten versichert
Er sein Volck seiner Güte/ nach der Straffe/ im Jerem.
Jer. 32, 41.am 32. Cap. Es soll meine Lust seyn/ daß ich ihnen Guts
thun soll. Und ich will sie in diesem Lande pflantzen/ treu-
lich von gantzem Hertzen/ und von gantzer Seelen.
Wann Er den weisesten König Salomo seiner Gnadenrei-
chen Gegenwart in dem neuerbaueten Tempel zu Jerusa-
lem versichern will/ so giebt Er ihm die schon oben vernom-
1. Reg. 9, 3.mene Verheissung; Meine Augen/ und mein Hertz sol-
len da seyn allewege. Als David von ihm die herrliche Ver-
sprechung und Versicherung von dem Meßia/ seinem
Sohn nach dem Fleisth/ und dessen ewigen Königreiche em-
pfangen hatte/ schrieb er solches alles dem gnädigen Her-
tzen Gottes zu/ und sagte; Herr/ Herr/ üm deines
Wortes willen/ und nach deinen Hertzen hastu solche
grosse Dinge alle gethan/ daß du sie deinem Knecht kund
2. Sam. 7,
21,
thätest. Wie könte GOtt lieblicher/ und tröstlicher von
seinem Hertzen reden/ als wenn er spricht, Was soll ich
aus dir machen Ephraim? Soll ich dich schützen Jsrael?

Soll

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
len ſeinen Suͤnden bittet/ ſeuffzende: Und vergib mir
alle meine Suͤnde.
Der liebreiche Vater der Barm-
hertzigkeit/ wenn Er uns den troͤſtlichen Schatz ſeiner Huld
und Gnade zeigen und entdecken will/ ſo eignet Er ihm
ſelbſt in ſeinem Wort ein Hertz zu. Jch will nichts melden
von der dreyeckigten Geſtalt des Hertzens/ an der ihnen
manche das unvergleichliche Geheimnuͤs der allerheiligſten
Drei-Einigkeit einbilden wollen; will mich auch ietzo nicht
bemuͤhen/ eine weitlaͤufftige Vergleichung der Goͤttlichen
Eigenſchafften und Wercke mit den Gaben und Vermoͤ-
gen unſeres Hertzens anzuſtellen; ſondern nur die Zeug-
niſſe des Herrn ſelbſt von ſolchem ſeinem gnädigen Her-
tzen hoͤren laſſen. Mit ſuͤſſen Troſt-Worten verſichert
Er ſein Volck ſeiner Guͤte/ nach der Straffe/ im Jerem.
Jer. 32, 41.am 32. Cap. Es ſoll meine Luſt ſeyn/ daß ich ihnen Guts
thun ſoll. Und ich will ſie in dieſem Lande pflantzen/ treu-
lich von gantzem Hertzen/ und von gantzer Seelen.
Wann Er den weiſeſten Koͤnig Salomo ſeiner Gnadenrei-
chen Gegenwart in dem neuerbaueten Tempel zu Jeruſa-
lem verſichern will/ ſo giebt Er ihm die ſchon oben vernom-
1. Reg. 9, 3.mene Verheiſſung; Meine Augen/ und mein Hertz ſol-
len da ſeyn allewege. Als David von ihm die herrliche Ver-
ſprechung und Verſicherung von dem Meßia/ ſeinem
Sohn nach dem Fleiſth/ und deſſen ewigen Koͤnigreiche em-
pfangen hatte/ ſchrieb er ſolches alles dem gnaͤdigen Her-
tzen Gottes zu/ und ſagte; Herr/ Herr/ uͤm deines
Wortes willen/ und nach deinen Hertzen haſtu ſolche
groſſe Dinge alle gethan/ daß du ſie deinem Knecht kund
2. Sam. 7,
21,
thaͤteſt. Wie koͤnte GOtt lieblicher/ und troͤſtlicher von
ſeinem Hertzen reden/ als wenn er ſpricht, Was ſoll ich
aus dir machen Ephraim? Soll ich dich ſchuͤtzen Jſrael?

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[60/0060] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. len ſeinen Suͤnden bittet/ ſeuffzende: Und vergib mir alle meine Suͤnde. Der liebreiche Vater der Barm- hertzigkeit/ wenn Er uns den troͤſtlichen Schatz ſeiner Huld und Gnade zeigen und entdecken will/ ſo eignet Er ihm ſelbſt in ſeinem Wort ein Hertz zu. Jch will nichts melden von der dreyeckigten Geſtalt des Hertzens/ an der ihnen manche das unvergleichliche Geheimnuͤs der allerheiligſten Drei-Einigkeit einbilden wollen; will mich auch ietzo nicht bemuͤhen/ eine weitlaͤufftige Vergleichung der Goͤttlichen Eigenſchafften und Wercke mit den Gaben und Vermoͤ- gen unſeres Hertzens anzuſtellen; ſondern nur die Zeug- niſſe des Herrn ſelbſt von ſolchem ſeinem gnädigen Her- tzen hoͤren laſſen. Mit ſuͤſſen Troſt-Worten verſichert Er ſein Volck ſeiner Guͤte/ nach der Straffe/ im Jerem. am 32. Cap. Es ſoll meine Luſt ſeyn/ daß ich ihnen Guts thun ſoll. Und ich will ſie in dieſem Lande pflantzen/ treu- lich von gantzem Hertzen/ und von gantzer Seelen. Wann Er den weiſeſten Koͤnig Salomo ſeiner Gnadenrei- chen Gegenwart in dem neuerbaueten Tempel zu Jeruſa- lem verſichern will/ ſo giebt Er ihm die ſchon oben vernom- mene Verheiſſung; Meine Augen/ und mein Hertz ſol- len da ſeyn allewege. Als David von ihm die herrliche Ver- ſprechung und Verſicherung von dem Meßia/ ſeinem Sohn nach dem Fleiſth/ und deſſen ewigen Koͤnigreiche em- pfangen hatte/ ſchrieb er ſolches alles dem gnaͤdigen Her- tzen Gottes zu/ und ſagte; Herr/ Herr/ uͤm deines Wortes willen/ und nach deinen Hertzen haſtu ſolche groſſe Dinge alle gethan/ daß du ſie deinem Knecht kund thaͤteſt. Wie koͤnte GOtt lieblicher/ und troͤſtlicher von ſeinem Hertzen reden/ als wenn er ſpricht, Was ſoll ich aus dir machen Ephraim? Soll ich dich ſchuͤtzen Jſrael? Soll Jer. 32, 41. 1. Reg. 9, 3. 2. Sam. 7, 21,

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/60>, abgerufen am 25.11.2024.