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Barthisius, Henoch: Geistlicher SterbeKittel gleubiger Christenhertzen. Leipzig, 1614.

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Christliche Leichpredigt.
vnsern Gräbern herfür holen/ Ezech. 37. Jn diese HandEzech. 37.
Gottes schicken wir nun vnsere Seelichen/ durch dieses
Gebet vnd letzten Seufftzer vnsers Hertzens/ do ist sie
auch wol verwaret/ vnd hat sich vom Teuffel vnd seinen
Schuppen keiner Gefahr zubesorgen/ wie das Buch der
Weißheit saget am 3. Der Gerechten Seelen sind in
Gottes Hand/ vnd keine Qual rühret sie an. Lutherus
der selige Mann/ hat offt pflegen zu sagen: Jch wolte nicht
gerne/ daß meine Seele in meiner Hand stünde/ sonst het-
te sie der Teuffel lengst/ ja wol in einem Augenblick/ wie
ein Geyer ein junges Hünlein/ weggerissen/ aber aus der
Hand Christi/ deme ich meine Seele befohlen habe/ wird
sie weder Teuffel noch sonst jemands reissen/ wie er sa-
get Johan. 10. Daher denn dieser Ort in heiliger Schrifft
mit vielen andern schönen Namen vns beschrieben wird:
Jm Buch Samuel. am 25. wird er genant Fasciculus vi-1. Sam. 2[5].
ventium, das Bündlein der Lebendigen/ damit anzuzei-
gen/ daß Gott der HErr die Seelen seiner Gleubigen/
wie ein Schatz/ in ein fein sauber Tüchlein einbinde/ ein-
hülle vnd in guter verwahrung habe/ Jm 27. Psalm nen-Psalm. 27.
nets David das Land der Lebendigen. Jm newen Testa-Luc. 16.
ment wirds genant/ Luc. am 16. die Schoß Abrahae.
Denn wie ein Kind nirgend besser ruhet als in seiner Mut-
ter Schoß/ vnd darinnen seine gröste Lust vnd Frewde
hat: Also haben die Seelen der Gleubigen nirgend keine
bessere vnd bestendigere Ruhe/ als in der sanfften Schoß
jhres Himlischen Vaters. Lucae am 23. wird es genant
das Paradiß/ das ist ja zumal tröstlich/ daß wenn wir von
hinnen scheiden/ vnd vns niederlegen/ vnd wir mit Da-
vid vnser Seele in Gottes Hände befehlen/ so sind die hei-
ligen Engel da/ nemen vnser Seelichen/ hebens heer vnd

heilig
C ij

Chriſtliche Leichpredigt.
vnſern Graͤbern herfuͤr holen/ Ezech. 37. Jn dieſe HandEzech. 37.
Gottes ſchicken wir nun vnſere Seelichen/ durch dieſes
Gebet vnd letzten Seufftzer vnſers Hertzens/ do iſt ſie
auch wol verwaret/ vnd hat ſich vom Teuffel vnd ſeinen
Schuppen keiner Gefahr zubeſorgen/ wie das Buch der
Weißheit ſaget am 3. Der Gerechten Seelen ſind in
Gottes Hand/ vnd keine Qual ruͤhret ſie an. Lutherus
der ſelige Mañ/ hat offt pflegen zu ſagen: Jch wolte nicht
gerne/ daß meine Seele in meiner Hand ſtuͤnde/ ſonſt het-
te ſie der Teuffel lengſt/ ja wol in einem Augenblick/ wie
ein Geyer ein junges Huͤnlein/ weggeriſſen/ aber aus der
Hand Chriſti/ deme ich meine Seele befohlen habe/ wird
ſie weder Teuffel noch ſonſt jemands reiſſen/ wie er ſa-
get Johan. 10. Daher deñ dieſer Ort in heiliger Schrifft
mit vielen andern ſchoͤnen Namen vns beſchrieben wird:
Jm Buch Samuel. am 25. wird er genant Faſciculus vi-1. Sam. 2[5].
ventium, das Buͤndlein der Lebendigen/ damit anzuzei-
gen/ daß Gott der HErr die Seelen ſeiner Gleubigen/
wie ein Schatz/ in ein fein ſauber Tuͤchlein einbinde/ ein-
huͤlle vñ in guter verwahrung habe/ Jm 27. Pſalm nen-Pſalm. 27.
nets David das Land der Lebendigen. Jm newen Teſta-Luc. 16.
ment wirds genant/ Luc. am 16. die Schoß Abrahæ.
Deñ wie ein Kind nirgend beſſer ruhet als in ſeiner Mut-
ter Schoß/ vnd darinnen ſeine groͤſte Luſt vnd Frewde
hat: Alſo haben die Seelen der Gleubigen nirgend keine
beſſere vnd beſtendigere Ruhe/ als in der ſanfften Schoß
jhres Himliſchen Vaters. Lucæ am 23. wird es genant
das Paradiß/ das iſt ja zumal troͤſtlich/ daß wenn wir von
hinnen ſcheiden/ vnd vns niederlegen/ vnd wir mit Da-
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[0019] Chriſtliche Leichpredigt. vnſern Graͤbern herfuͤr holen/ Ezech. 37. Jn dieſe Hand Gottes ſchicken wir nun vnſere Seelichen/ durch dieſes Gebet vnd letzten Seufftzer vnſers Hertzens/ do iſt ſie auch wol verwaret/ vnd hat ſich vom Teuffel vnd ſeinen Schuppen keiner Gefahr zubeſorgen/ wie das Buch der Weißheit ſaget am 3. Der Gerechten Seelen ſind in Gottes Hand/ vnd keine Qual ruͤhret ſie an. Lutherus der ſelige Mañ/ hat offt pflegen zu ſagen: Jch wolte nicht gerne/ daß meine Seele in meiner Hand ſtuͤnde/ ſonſt het- te ſie der Teuffel lengſt/ ja wol in einem Augenblick/ wie ein Geyer ein junges Huͤnlein/ weggeriſſen/ aber aus der Hand Chriſti/ deme ich meine Seele befohlen habe/ wird ſie weder Teuffel noch ſonſt jemands reiſſen/ wie er ſa- get Johan. 10. Daher deñ dieſer Ort in heiliger Schrifft mit vielen andern ſchoͤnen Namen vns beſchrieben wird: Jm Buch Samuel. am 25. wird er genant Faſciculus vi- ventium, das Buͤndlein der Lebendigen/ damit anzuzei- gen/ daß Gott der HErr die Seelen ſeiner Gleubigen/ wie ein Schatz/ in ein fein ſauber Tuͤchlein einbinde/ ein- huͤlle vñ in guter verwahrung habe/ Jm 27. Pſalm nen- nets David das Land der Lebendigen. Jm newen Teſta- ment wirds genant/ Luc. am 16. die Schoß Abrahæ. Deñ wie ein Kind nirgend beſſer ruhet als in ſeiner Mut- ter Schoß/ vnd darinnen ſeine groͤſte Luſt vnd Frewde hat: Alſo haben die Seelen der Gleubigen nirgend keine beſſere vnd beſtendigere Ruhe/ als in der ſanfften Schoß jhres Himliſchen Vaters. Lucæ am 23. wird es genant das Paradiß/ das iſt ja zumal troͤſtlich/ daß wenn wir von hinnen ſcheiden/ vnd vns niederlegen/ vnd wir mit Da- vid vnſer Seele in Gottes Haͤnde befehlen/ ſo ſind die hei- ligen Engel da/ nemen vnſer Seelichen/ hebens heer vnd heilig Ezech. 37. 1. Sam. 25. Pſalm. 27. Luc. 16. C ij

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Zitationshilfe: Barthisius, Henoch: Geistlicher SterbeKittel gleubiger Christenhertzen. Leipzig, 1614, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508611/19>, abgerufen am 24.11.2024.