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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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Es hat fromme Leute. Wer fromm ist, hat zuverläßige
Hoffnung; wer nicht fromm ist, ist auch nicht fähig, sich zuzuei-
gnen, was das Evangelium verkündiget. Der Frömmigkeit
muß man auf helffen im Lande. Blühet Frömmigkeit im Lan-
de, das befördert des Landes Wohlfahrt. Wird durch das
Lehren in denen Schulen der Frömmigkeit nicht aufgeholffen?
Wer in den Schulen ist gelehret worden, erinnert sich hernach
dessen, was ihm der und der Gamaliel eingeschärffet hat. Er
spricht: Dem und dem gestatte ich nicht, daß es mich bethöre,
mein Praeceptor sagte: es wäre Pech, wer es angrieffe, der
besudele sich.

Die Sünde ist nicht was heilsames. Beharren wir in der
Sünde, es verstopfet sich die Ader des Heyls. Aus dem Neste,
in dem Wercke Belials sind, muß man fliehen, daß man derer
nicht theilhaftig werde. Jst die Sünde nicht was heilsames, so
ist was heilsames die Warnung vor der Sünde. Von wem
in den Schulen gelehret wird, der warnet. Nicht dißeit, jenseit,
jenseit des Jordans, spricht er, wer nach Canaan will. Kün-
ste hin, Künste her, spricht er, schade für die Künste, wärest
du ausser dem mit Schalckheit gefüttert.

Jst das Lehren in den Schulen heilsam, dancket GOtt, daß
er nicht Julianos über uns herrschen läßt. Juliani Befehl
war, man solte die Schulen zerstöhren, in der Absicht, so
dann würden fallen mächtige Pfeiler des Christenthums.

Das Heilsame, auf welches ich ziele, stiffte doch, wer es
stifften kan! Es hat arme Kinder, in die Schule? das ist ih-
nen zu kostbar. Was arme Kinder zu geben nicht vermö-
gen, das gieb du, der du ein begütterter Boas bist. Es wä-
re zu wünschen, der seel. Herr Rector, der so heilsam lehre-
te, lehrete noch. Elias lehrete auch heilsam, plötzlich ließ
GOtt den Wagen anspannen, Elias muste fort. Wer kan

andern

Es hat fromme Leute. Wer fromm iſt, hat zuverlaͤßige
Hoffnung; wer nicht fromm iſt, iſt auch nicht faͤhig, ſich zuzuei-
gnen, was das Evangelium verkuͤndiget. Der Froͤmmigkeit
muß man auf helffen im Lande. Bluͤhet Froͤmmigkeit im Lan-
de, das befoͤrdert des Landes Wohlfahrt. Wird durch das
Lehren in denen Schulen der Froͤmmigkeit nicht aufgeholffen?
Wer in den Schulen iſt gelehret worden, erinnert ſich hernach
deſſen, was ihm der und der Gamaliel eingeſchaͤrffet hat. Er
ſpricht: Dem und dem geſtatte ich nicht, daß es mich bethoͤre,
mein Præceptor ſagte: es waͤre Pech, wer es angrieffe, der
beſudele ſich.

Die Suͤnde iſt nicht was heilſames. Beharren wir in der
Suͤnde, es verſtopfet ſich die Ader des Heyls. Aus dem Neſte,
in dem Wercke Belials ſind, muß man fliehen, daß man derer
nicht theilhaftig werde. Jſt die Suͤnde nicht was heilſames, ſo
iſt was heilſames die Warnung vor der Suͤnde. Von wem
in den Schulen gelehret wird, der warnet. Nicht dißeit, jenſeit,
jenſeit des Jordans, ſpricht er, wer nach Canaan will. Kuͤn-
ſte hin, Kuͤnſte her, ſpricht er, ſchade fuͤr die Kuͤnſte, waͤreſt
du auſſer dem mit Schalckheit gefuͤttert.

Jſt das Lehren in den Schulen heilſam, dancket GOtt, daß
er nicht Julianos uͤber uns herrſchen laͤßt. Juliani Befehl
war, man ſolte die Schulen zerſtoͤhren, in der Abſicht, ſo
dann wuͤrden fallen maͤchtige Pfeiler des Chriſtenthums.

Das Heilſame, auf welches ich ziele, ſtiffte doch, wer es
ſtifften kan! Es hat arme Kinder, in die Schule? das iſt ih-
nen zu koſtbar. Was arme Kinder zu geben nicht vermoͤ-
gen, das gieb du, der du ein beguͤtterter Boas biſt. Es waͤ-
re zu wuͤnſchen, der ſeel. Herr Rector, der ſo heilſam lehre-
te, lehrete noch. Elias lehrete auch heilſam, ploͤtzlich ließ
GOtt den Wagen anſpannen, Elias muſte fort. Wer kan

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[15/0016] Es hat fromme Leute. Wer fromm iſt, hat zuverlaͤßige Hoffnung; wer nicht fromm iſt, iſt auch nicht faͤhig, ſich zuzuei- gnen, was das Evangelium verkuͤndiget. Der Froͤmmigkeit muß man auf helffen im Lande. Bluͤhet Froͤmmigkeit im Lan- de, das befoͤrdert des Landes Wohlfahrt. Wird durch das Lehren in denen Schulen der Froͤmmigkeit nicht aufgeholffen? Wer in den Schulen iſt gelehret worden, erinnert ſich hernach deſſen, was ihm der und der Gamaliel eingeſchaͤrffet hat. Er ſpricht: Dem und dem geſtatte ich nicht, daß es mich bethoͤre, mein Præceptor ſagte: es waͤre Pech, wer es angrieffe, der beſudele ſich. Die Suͤnde iſt nicht was heilſames. Beharren wir in der Suͤnde, es verſtopfet ſich die Ader des Heyls. Aus dem Neſte, in dem Wercke Belials ſind, muß man fliehen, daß man derer nicht theilhaftig werde. Jſt die Suͤnde nicht was heilſames, ſo iſt was heilſames die Warnung vor der Suͤnde. Von wem in den Schulen gelehret wird, der warnet. Nicht dißeit, jenſeit, jenſeit des Jordans, ſpricht er, wer nach Canaan will. Kuͤn- ſte hin, Kuͤnſte her, ſpricht er, ſchade fuͤr die Kuͤnſte, waͤreſt du auſſer dem mit Schalckheit gefuͤttert. Jſt das Lehren in den Schulen heilſam, dancket GOtt, daß er nicht Julianos uͤber uns herrſchen laͤßt. Juliani Befehl war, man ſolte die Schulen zerſtoͤhren, in der Abſicht, ſo dann wuͤrden fallen maͤchtige Pfeiler des Chriſtenthums. Das Heilſame, auf welches ich ziele, ſtiffte doch, wer es ſtifften kan! Es hat arme Kinder, in die Schule? das iſt ih- nen zu koſtbar. Was arme Kinder zu geben nicht vermoͤ- gen, das gieb du, der du ein beguͤtterter Boas biſt. Es waͤ- re zu wuͤnſchen, der ſeel. Herr Rector, der ſo heilſam lehre- te, lehrete noch. Elias lehrete auch heilſam, ploͤtzlich ließ GOtt den Wagen anſpannen, Elias muſte fort. Wer kan andern

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/16>, abgerufen am 21.11.2024.