Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

erzeiget/ das doch nichts anders ist/ alß ein Ge-
fängniß/ was wird Er wol für höhere und grössere
Gaben im Himmel geben; und practiciret, was
Philip: 3.
v.
14.
Paulus Philip: 3. v. 14. Jch vergesse/ was da-
hinden ist/ und strecke mich zu dem/ das da fornen
ist/ und jage nach dem fürgesteckten ziel; nach dem
Kleinoth/ welches fürhelt die Himlische beruffung
GOttes in Christo Jesu; Es hielts Jhme vor-
zeiten Hertzog Bernhard von Anhalt für ein sehr
grosse Ehre/ daß der Kayser Friederich/ bey dem
Er umb vermehrung deß Wappens anhielte/ sei-
nen Rautenkrantz/ den Er auff seinem Kayserli-
chen Haubt hatte/ auff den Helm warff und das
Wappen damit vermehret/ dahero noch heute die
Hertzogen von Saxen den Rautenkrantz führen;
Aber unser Seelig verstorbener Herr Friederich
hat nicht einen Rautenkrantz/ sondern die Himli-
sche Krohne der Gerechtigkeit für seine gröste Ehr
und Frewde gehalten.

Er hat aber beyneben gar wol gewust/ daß
diese Himlische Krohne niemandt mit seinem eigen
verdienst oder Wercken verdienen köndte; Son-
dern daß Sie zu vergeben habe der Herr der
Gerechte Richter/
das ist unser lieber Herr
und Heiland Christus Jesus/ der Sie so theuer
erworben und erarnet hat/ demnach selbe bey Jh-
me gesuchet/ mit rechtem wahren Glauben/ Hertz-
licher Busse/ seine Menschliche gebrechen erkandt

und

erzeiget/ das doch nichts anders iſt/ alß ein Ge-
faͤngniß/ was wird Er wol fuͤr hoͤhere und groͤſſere
Gaben im Himmel geben; und practiciret, was
Philip: 3.
v.
14.
Paulus Philip: 3. v. 14. Jch vergeſſe/ was da-
hinden iſt/ und ſtrecke mich zu dem/ das da fornen
iſt/ und jage nach dem fuͤrgeſteckten ziel; nach dem
Kleinoth/ welches fuͤrhelt die Himliſche beruffung
GOttes in Chriſto Jeſu; Es hielts Jhme vor-
zeiten Hertzog Bernhard von Anhalt fuͤr ein ſehr
groſſe Ehre/ daß der Kayſer Friederich/ bey dem
Er umb vermehrung deß Wappens anhielte/ ſei-
nen Rautenkrantz/ den Er auff ſeinem Kayſerli-
chen Haubt hatte/ auff den Helm warff und das
Wappen damit vermehret/ dahero noch heute die
Hertzogen von Saxen den Rautenkrantz fuͤhren;
Aber unſer Seelig verſtorbener Herr Friederich
hat nicht einen Rautenkrantz/ ſondern die Himli-
ſche Krohne der Gerechtigkeit fuͤr ſeine groͤſte Ehr
und Frewde gehalten.

Er hat aber beyneben gar wol gewuſt/ daß
dieſe Himliſche Krohne niemandt mit ſeinem eigen
verdienſt oder Wercken verdienen koͤndte; Son-
dern daß Sie zu vergeben habe der Herr der
Gerechte Richter/
das iſt unſer lieber Herr
und Heiland Chriſtus Jeſus/ der Sie ſo theuer
erworben und erarnet hat/ demnach ſelbe bey Jh-
me geſuchet/ mit rechtem wahren Glauben/ Hertz-
licher Buſſe/ ſeine Menſchliche gebrechen erkandt

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0048"/>
erzeiget/ das doch nichts anders i&#x017F;t/ alß ein Ge-<lb/>
fa&#x0364;ngniß/ was wird Er wol fu&#x0364;r ho&#x0364;here und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Gaben im Himmel geben; und <hi rendition="#aq">practiciret,</hi> was<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Philip: 3.<lb/>
v.</hi> 14.</note><hi rendition="#aq">Paulus Philip: 3. v.</hi> 14. Jch verge&#x017F;&#x017F;e/ was da-<lb/>
hinden i&#x017F;t/ und &#x017F;trecke mich zu dem/ das da fornen<lb/>
i&#x017F;t/ und jage nach dem fu&#x0364;rge&#x017F;teckten ziel; nach dem<lb/>
Kleinoth/ welches fu&#x0364;rhelt die Himli&#x017F;che beruffung<lb/><hi rendition="#k">GOtt</hi>es in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u; Es hielts Jhme vor-<lb/>
zeiten Hertzog <hi rendition="#aq">Bernhard</hi> von Anhalt fu&#x0364;r ein &#x017F;ehr<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Ehre/ daß der Kay&#x017F;er Friederich/ bey dem<lb/>
Er umb vermehrung deß Wappens anhielte/ &#x017F;ei-<lb/>
nen Rautenkrantz/ den Er auff &#x017F;einem Kay&#x017F;erli-<lb/>
chen Haubt hatte/ auff den Helm warff und das<lb/>
Wappen damit vermehret/ dahero noch heute die<lb/>
Hertzogen von Saxen den Rautenkrantz fu&#x0364;hren;<lb/>
Aber un&#x017F;er Seelig ver&#x017F;torbener Herr Friederich<lb/>
hat nicht einen Rautenkrantz/ &#x017F;ondern die Himli-<lb/>
&#x017F;che Krohne der Gerechtigkeit fu&#x0364;r &#x017F;eine gro&#x0364;&#x017F;te Ehr<lb/>
und Frewde gehalten.</p><lb/>
            <p>Er hat aber beyneben gar wol gewu&#x017F;t/ daß<lb/>
die&#x017F;e Himli&#x017F;che Krohne niemandt mit &#x017F;einem eigen<lb/>
verdien&#x017F;t oder Wercken verdienen ko&#x0364;ndte; Son-<lb/>
dern daß Sie zu vergeben habe <hi rendition="#fr">der <hi rendition="#k">Herr</hi> der<lb/>
Gerechte Richter/</hi> das i&#x017F;t un&#x017F;er lieber <hi rendition="#k">Herr</hi><lb/>
und Heiland Chri&#x017F;tus <hi rendition="#k">Je</hi>&#x017F;us/ der Sie &#x017F;o theuer<lb/>
erworben und erarnet hat/ demnach &#x017F;elbe bey Jh-<lb/>
me ge&#x017F;uchet/ mit rechtem wahren Glauben/ Hertz-<lb/>
licher Bu&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;eine Men&#x017F;chliche gebrechen erkandt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0048] erzeiget/ das doch nichts anders iſt/ alß ein Ge- faͤngniß/ was wird Er wol fuͤr hoͤhere und groͤſſere Gaben im Himmel geben; und practiciret, was Paulus Philip: 3. v. 14. Jch vergeſſe/ was da- hinden iſt/ und ſtrecke mich zu dem/ das da fornen iſt/ und jage nach dem fuͤrgeſteckten ziel; nach dem Kleinoth/ welches fuͤrhelt die Himliſche beruffung GOttes in Chriſto Jeſu; Es hielts Jhme vor- zeiten Hertzog Bernhard von Anhalt fuͤr ein ſehr groſſe Ehre/ daß der Kayſer Friederich/ bey dem Er umb vermehrung deß Wappens anhielte/ ſei- nen Rautenkrantz/ den Er auff ſeinem Kayſerli- chen Haubt hatte/ auff den Helm warff und das Wappen damit vermehret/ dahero noch heute die Hertzogen von Saxen den Rautenkrantz fuͤhren; Aber unſer Seelig verſtorbener Herr Friederich hat nicht einen Rautenkrantz/ ſondern die Himli- ſche Krohne der Gerechtigkeit fuͤr ſeine groͤſte Ehr und Frewde gehalten. Philip: 3. v. 14. Er hat aber beyneben gar wol gewuſt/ daß dieſe Himliſche Krohne niemandt mit ſeinem eigen verdienſt oder Wercken verdienen koͤndte; Son- dern daß Sie zu vergeben habe der Herr der Gerechte Richter/ das iſt unſer lieber Herr und Heiland Chriſtus Jeſus/ der Sie ſo theuer erworben und erarnet hat/ demnach ſelbe bey Jh- me geſuchet/ mit rechtem wahren Glauben/ Hertz- licher Buſſe/ ſeine Menſchliche gebrechen erkandt und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508445
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508445/48
Zitationshilfe: Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508445/48>, abgerufen am 21.11.2024.