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Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618.

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Leichpredigt.
gen alle Propheten/ das in seinem Namen vergebung der
Sünden haben alle/ die daran gleuben. Vnnd Paulus
schreibet 1. Corinth. 1. er ist vns allein von Gott gemacht
zur Weißheit/ zur Gerechtigkeit/ zur Heiligung vnd Er-
lösung.

II.
Persona
Meßiae.

Fürs ander wird auch in diesem angezogenen Lebens-
bunde für gehalten die Person des Messiae/ das er nemblich
Theanthropos wahrer Gott vnd Mensch sey. Seine Gott-
heit wird dadurch bewiesen/ das er der Schlangen Kopff
zutri[t] vnd des Teuffels Werck zerstöret/ seine Menschheit
wird angezeiget im wörtlein Samen/ welches die Schrifft
verstehet von der Menschlichen Natur mit Leib vnd Seel
wie Ebr. 2. cap. stehet/ er nimpt nirgend die Engel an sich/
sondern den Samen Abrahae nimpt er an sich.

Zum dritten von der Empfängnis vnd Geburt Chri-III.
Conceptio
& nativi-
tas Christi.

sti wird auch in diesem angezogenen Lebensbunde gehan-
delt. Denn gleich wie er Wunderbahr genennet wird
Esaiae. 9. also ist auch seine Empfängnis vnnd Geburt
Wunderbar. Er ist ein ametor vnnd ein apator, ohn
Mutter vnd ohn Vater. Nach der Gottheit hat er kei-
ne Mutter/ sondern ist vom Vater in Ewigkeit gebohren/
aus seinem Hertzen entsprossen. Nach der Menschheit
hat er keinen Vater/ denn in vnserm Lebensbunde wird er
ein Weibes Samen oder Sohn genennet/ nicht eines
Mannes.

Zum vierdten wird vns in dem newen hochgewünsch-IV.
Christi pas-
sio & mors.

ten auffgerichten Lebensbund fürgehalten/ Christi bitteres
Leiden vnnd Sterben/ denn also wird zur Schlangen ge-
sagt/ vnd du wirst jhn in die Versen stehen/ wie ein Otter

vnd
E

Leichpredigt.
gen alle Propheten/ das in ſeinem Namen vergebung der
Suͤnden haben alle/ die daran gleuben. Vnnd Paulus
ſchreibet 1. Corinth. 1. er iſt vns allein von Gott gemacht
zur Weißheit/ zur Gerechtigkeit/ zur Heiligung vnd Er-
loͤſung.

II.
Perſona
Meßiæ.

Fuͤrs ander wird auch in dieſem angezogenẽ Lebens-
bunde fuͤr gehalten die Perſon des Meſſiæ/ das er nemblich
Θεάνθρωϖος wahrer Gott vnd Menſch ſey. Seine Gott-
heit wird dadurch bewieſen/ das er der Schlangen Kopff
zutri[t] vnd des Teuffels Werck zerſtoͤret/ ſeine Menſchheit
wird angezeiget im woͤrtlein Samen/ welches die Schrifft
verſtehet von der Menſchlichen Natur mit Leib vnd Seel
wie Ebr. 2. cap. ſtehet/ er nimpt nirgend die Engel an ſich/
ſondern den Samen Abrahæ nimpt er an ſich.

Zum dritten von der Empfaͤngnis vnd Geburt Chri-III.
Conceptio
& nativi-
tas Chriſti.

ſti wird auch in dieſem angezogenen Lebensbunde gehan-
delt. Denn gleich wie er Wunderbahr genennet wird
Eſaiæ. 9. alſo iſt auch ſeine Empfaͤngnis vnnd Geburt
Wunderbar. Er iſt ein ἀμήτωρ vnnd ein ἀϖἀτωρ, ohn
Mutter vnd ohn Vater. Nach der Gottheit hat er kei-
ne Mutter/ ſondern iſt vom Vater in Ewigkeit gebohren/
aus ſeinem Hertzen entſproſſen. Nach der Menſchheit
hat er keinen Vater/ denn in vnſerm Lebensbunde wird er
ein Weibes Samen oder Sohn genennet/ nicht eines
Mannes.

Zum vierdten wird vns in dem newen hochgewuͤnſch-IV.
Chriſti paſ-
ſio & mors.

ten auffgerichten Lebensbund fuͤrgehalten/ Chriſti bitteres
Leiden vnnd Sterben/ denn alſo wird zur Schlangen ge-
ſagt/ vnd du wirſt jhn in die Verſen ſtehen/ wie ein Otter

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[0033] Leichpredigt. gen alle Propheten/ das in ſeinem Namen vergebung der Suͤnden haben alle/ die daran gleuben. Vnnd Paulus ſchreibet 1. Corinth. 1. er iſt vns allein von Gott gemacht zur Weißheit/ zur Gerechtigkeit/ zur Heiligung vnd Er- loͤſung. Fuͤrs ander wird auch in dieſem angezogenẽ Lebens- bunde fuͤr gehalten die Perſon des Meſſiæ/ das er nemblich Θεάνθρωϖος wahrer Gott vnd Menſch ſey. Seine Gott- heit wird dadurch bewieſen/ das er der Schlangen Kopff zutrit vnd des Teuffels Werck zerſtoͤret/ ſeine Menſchheit wird angezeiget im woͤrtlein Samen/ welches die Schrifft verſtehet von der Menſchlichen Natur mit Leib vnd Seel wie Ebr. 2. cap. ſtehet/ er nimpt nirgend die Engel an ſich/ ſondern den Samen Abrahæ nimpt er an ſich. Zum dritten von der Empfaͤngnis vnd Geburt Chri- ſti wird auch in dieſem angezogenen Lebensbunde gehan- delt. Denn gleich wie er Wunderbahr genennet wird Eſaiæ. 9. alſo iſt auch ſeine Empfaͤngnis vnnd Geburt Wunderbar. Er iſt ein ἀμήτωρ vnnd ein ἀϖἀτωρ, ohn Mutter vnd ohn Vater. Nach der Gottheit hat er kei- ne Mutter/ ſondern iſt vom Vater in Ewigkeit gebohren/ aus ſeinem Hertzen entſproſſen. Nach der Menſchheit hat er keinen Vater/ denn in vnſerm Lebensbunde wird er ein Weibes Samen oder Sohn genennet/ nicht eines Mannes. III. Conceptio & nativi- tas Chriſti. Zum vierdten wird vns in dem newen hochgewuͤnſch- ten auffgerichten Lebensbund fuͤrgehalten/ Chriſti bitteres Leiden vnnd Sterben/ denn alſo wird zur Schlangen ge- ſagt/ vnd du wirſt jhn in die Verſen ſtehen/ wie ein Otter vnd IV. Chriſti paſ- ſio & mors. E

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Zitationshilfe: Trescovius, Paulus: Syntheo [gr.]. Wittenberg, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508439/33>, abgerufen am 28.03.2024.