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Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625.

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Leichpredigt.
supernae veritatis gaudia, Angelorum choris interesse
cum beatissimis Spiritibus gloriae Conditoris assistere,
praesentem Dei vultum cernere in circumscriptum
Lumen videre.
Das ist/ welches Menschen Zunge wil
mit Worten ausreden? Welches Menschen Verstandt
wil vnd kan fassen vnd begreiffen die himmlische Frew-
de? den Chor der heiligen Engel beywohnen/ mit den
heiligen Geistern für Gott stehen/ Gottes gegenwer-
tiges Angesicht schawen/ vnd das vnvmschriebe-
ne Liecht sehen.

Wie ist dir aber/ mein Christliches Hertz/ wenn du
dieses hörest vnd bey dir betrachtest? Frolockest du nicht?
Jubilirest du nicht? Triumphirest du nicht? Daß du
Gott das höchste Liecht in Ewigkeit anschawen solt? DasPsal. 80. v. 20.
du wirst genesen/ wenn er dir sein Antlitz wird leuch-Gen. 32. v. 30.
ten lassen? daß du jhn wirst sehen von Angesicht zu
Angesicht?

III. Wlffet jhr aber auch wie das dritte heist/III.
Fromme
Gleubige
werden jren
Gott in Ge-
rechtigkeit
schawen.

so vnser König David von der krefftigen Hertzsterck-
ung in Todes nöthen sagt? Iustificabor. Denn also
spricht er/ Jch wil dein Antlitz schawen/ in Iustitia,
in Gerechtigkeit.

Er verstehet aber hiermit nicht seine eigene Ge-
rechtichkeit/ darumb betet vnd saget er anders woh:
Herr gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht/
denn für dir ist kein lebendiger gerecht/ Psal. 143.Psal. 143. v. 2.
So du HErr wilt Sünde zurechnen/ HERrPsal. 130. v. 3.
wer wird bestehen? Psal. 130. Es ist keiner der gutes
thut auch nicht einer. Psal. 14. Vmb vergebung derPsal. 14. v. 3.

Sün-
G ij

Leichpredigt.
ſupernæ veritatis gaudia, Angelorum choris intereſſe
cum beatiſſimis Spiritibus gloriæ Conditoris aſſiſtere,
præſentem Dei vultum cernere in circumſcriptum
Lumen videre.
Das iſt/ welches Menſchen Zunge wil
mit Worten ausreden? Welches Menſchen Verſtandt
wil vnd kan faſſen vnd begreiffen die himmliſche Frew-
de? den Chor der heiligen Engel beywohnen/ mit den
heiligen Geiſtern fuͤr Gott ſtehen/ Gottes gegenwer-
tiges Angeſicht ſchawen/ vnd das vnvmſchriebe-
ne Liecht ſehen.

Wie iſt dir aber/ mein Chriſtliches Hertz/ wenn du
dieſes hoͤreſt vnd bey dir betrachteſt? Frolockeſt du nicht?
Jubilireſt du nicht? Triumphireſt du nicht? Daß du
Gott das hoͤchſte Liecht in Ewigkeit anſchawen ſolt? DasPſal. 80. v. 20.
du wirſt geneſen/ wenn er dir ſein Antlitz wird leuch-Gen. 32. v. 30.
ten laſſen? daß du jhn wirſt ſehen von Angeſicht zu
Angeſicht?

III. Wlffet jhr aber auch wie das dritte heiſt/III.
Fromme
Gleubige
werden jren
Gott in Ge-
rechtigkeit
ſchawen.

ſo vnſer Koͤnig David von der krefftigen Hertzſterck-
ung in Todes noͤthen ſagt? Iuſtificabor. Denn alſo
ſpricht er/ Jch wil dein Antlitz ſchawen/ in Iuſtitia,
in Gerechtigkeit.

Er verſtehet aber hiermit nicht ſeine eigene Ge-
rechtichkeit/ darumb betet vnd ſaget er anders woh:
Herr gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht/
denn fuͤr dir iſt kein lebendiger gerecht/ Pſal. 143.Pſal. 143. v. 2.
So du HErr wilt Suͤnde zurechnen/ HERrPſal. 130. v. 3.
wer wird beſtehen? Pſal. 130. Es iſt keiner der gutes
thut auch nicht einer. Pſal. 14. Vmb vergebung derPſal. 14. v. 3.

Suͤn-
G ij
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[49/0051] Leichpredigt. ſupernæ veritatis gaudia, Angelorum choris intereſſe cum beatiſſimis Spiritibus gloriæ Conditoris aſſiſtere, præſentem Dei vultum cernere in circumſcriptum Lumen videre. Das iſt/ welches Menſchen Zunge wil mit Worten ausreden? Welches Menſchen Verſtandt wil vnd kan faſſen vnd begreiffen die himmliſche Frew- de? den Chor der heiligen Engel beywohnen/ mit den heiligen Geiſtern fuͤr Gott ſtehen/ Gottes gegenwer- tiges Angeſicht ſchawen/ vnd das vnvmſchriebe- ne Liecht ſehen. Wie iſt dir aber/ mein Chriſtliches Hertz/ wenn du dieſes hoͤreſt vnd bey dir betrachteſt? Frolockeſt du nicht? Jubilireſt du nicht? Triumphireſt du nicht? Daß du Gott das hoͤchſte Liecht in Ewigkeit anſchawen ſolt? Das du wirſt geneſen/ wenn er dir ſein Antlitz wird leuch- ten laſſen? daß du jhn wirſt ſehen von Angeſicht zu Angeſicht? Pſal. 80. v. 20. Gen. 32. v. 30. III. Wlffet jhr aber auch wie das dritte heiſt/ ſo vnſer Koͤnig David von der krefftigen Hertzſterck- ung in Todes noͤthen ſagt? Iuſtificabor. Denn alſo ſpricht er/ Jch wil dein Antlitz ſchawen/ in Iuſtitia, in Gerechtigkeit. III. Fromme Gleubige werden jren Gott in Ge- rechtigkeit ſchawen. Er verſtehet aber hiermit nicht ſeine eigene Ge- rechtichkeit/ darumb betet vnd ſaget er anders woh: Herr gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht/ denn fuͤr dir iſt kein lebendiger gerecht/ Pſal. 143. So du HErr wilt Suͤnde zurechnen/ HERr wer wird beſtehen? Pſal. 130. Es iſt keiner der gutes thut auch nicht einer. Pſal. 14. Vmb vergebung der Suͤn- Pſal. 143. v. 2. Pſal. 130. v. 3. Pſal. 14. v. 3. G ij

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Zitationshilfe: Hyller, Martin: Exequiae Horstianae. Leipzig, 1625, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508436/51>, abgerufen am 24.11.2024.