Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622.den ist/ sondern suchet was droben ist/ da Chri- Wil vns etwa vnser blödes gewissen das jhm der sünden Dessen nemen wir nur ein exempel von vnserer eigenen hauß- jhn D iij
den iſt/ ſondern ſuchet was droben iſt/ da Chri- Wil vns etwa vnſer bloͤdes gewiſſen das jhm der ſuͤnden Deſſen nemẽ wir nur ein exempel von vnſerer eigenẽ hauß- jhn D iij
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den iſt/ ſondern ſuchet was droben iſt/ da Chri-
ſtus iſt/ zur Rechten des Vaters vnd vertrit vns.
Solte vns beſſer ſein in exilio als in patria? Solte vnns
behaͤglicher ſein/ in der Welt/ als in einer grewlichen mord-
grub des Teuffels/ in ſteter gefaͤhrligkeit ſchweben/ als bey
Chriſto im himlichen Vaterland zu ſein? Das wehre je
die groͤſte thorheit/ vnd ſchaͤndtlichſte Narheit/ derer wir
vns billich ſchemen ſolten.
Wil vns etwa vnſer bloͤdes gewiſſen das jhm der ſuͤnden
halben uͤbel bewuſt/ irgends eine furcht einjagen/ das wir es
nicht wagen duͤrfften nach dem himliſchen Vaterlande zu
wallen/ So hat ſich Gott mit einem treuen Eyde auffs al-
ler gnaͤdigſte dahin erklaͤret vnnd geſagt/ So war Ich
lebe/ Ich habe keinen gefallen am tode des Gott-
loſen/ ſondern das ſich der gottloſe bekehre von
ſeinem weſen vnnd lebe. Dann der Herr iſt gnaͤdig
barmhertzig/ geduldig vnd von groſſer guͤtte/ vnd
rewet jhn bald der ſtraffe. Er wil nicht immer ha-
dern noch ewiglich zorn halten. Sondern/ wie ſich
ein Vater uͤber Kinder erbarmet/ ſo wil ſich der
Herr erbarmen uͤber die ſo jhn fuͤrchten.
Ezech. 33.
11.
Pſal. 103. 9
ibid. v 13.
Deſſen nemẽ wir nur ein exempel von vnſerer eigenẽ hauß-
zucht. Wañ ein Sohn im hauſe es ſeinem Vater mit ſchẽn-
lichẽ mutwillen ſo nahe gebracht/ das keine Vaͤterliche ver-
mahnung noch zuͤchtigung/ etwas fruchten wil/ der mutwil-
lige Sohn nimbt ſolche ſachen fuͤr/ die ſeinem fromen Va-
ter zu allem ſchimpff vnd ſpot gelangen/ das der Vater ent-
lich uͤber das vngerahtene Kind dermaſſen erzuͤrnet/ das er
jhn
D iij
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