Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seidel, Georg: Hyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei. [s. l.], 1637.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich vnd EhrenPredigt.
das Er sich vber dich hette erbarmet/ sondern du wurdest
auffs Feldt geworffen/ also veracht war deine Seele/
da du geboren wahrest/ Ich aber gieng fürüber/ vnd sahe
dich in deinem Blut liegen/ vnd sprach zu dir/ du solt
leben/
vnd habe dich erzogen/ vnd lassen groß wer-
a) Ibid. . 5.
& seq. c 16.
Ezechiel.
den. (a) Dannher schreibet S. Paulus in der Epistel an
die Römer/ (b) das Gott preise seine Liebe gegen vns/ das
b) C. 5.Christus für vns gestorben/ da wir noch Sünder wah-
ren. Ja das wir Gott versöhnet sind durch den todt seines
Sohnes da wir noch Feinde waren. Jedoch behaltet hier
einen Denckwürdigen vnterscheidt/ Die Juden haben in
diesem fall einen grossen Vortheil vnd Vorzug für den
Heiden/ denn Gott hat den Vater Abraham samt seinen
c) C. 12. &
15. & 17.
Nachkommen/ Zum aller ersten adoptiret, wie wir
lesen im Ersten buche Moysis, (c) vnd hat Moysi wissen
d) Psal. 103.
. 7.
lassen seine Wege/ vnd Israel sein Thun. (d) Da war
Gott in Juda bekandt/ in Israel wahr sein Nahme herr-
e) Psal. 76.
. 1. & 2.
lich/ Zu Salem war sein Gezelt/ vnd seine wonung zu Zion/
wie geschrieben stehet/ (c) Dannher rühmer auch solches
f) Deut 4.
7. Wo ist
so ein berrlich
Botck zu dem
Götter also
nahe sich thun
als der HErr
vnser Gott.
Moyses, das sich GOtt zu dem Volck Israel sonderlich
in Gnaden genahet/ (f) Ja wie ein Mann seinen Sohn
trägt/ also habe Er das Volck Israel getragen/ (g) vnd
bekommet Moyses den befehl/ da er solte das Volck Israel/
auß der Aegyptischen Dienstbarkeit mit starcker hand her-
auß führen/ das er solle sagen zu Pharao: Israel ist mein
g) Deut. 1.
. 31.
Erst geborner Sohn/ so spricht der Herr/ [h] Ich
h) Exod. 4.
. 23.
gebiete dir/ das du jhn ziehen lassest/ das er mir diene/
wirstu dich des wegern/ so wil Ich deinen Erstgebornen
i) C. 9 . 4Sohn erwürgen. Vnd also schreibet S. Paulus gar
recht von den Juden in vnserer Epistel an die Römer/ (i)

das

Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.
das Er ſich vber dich hette erbarmet/ ſondern du wurdeſt
auffs Feldt geworffen/ alſo veracht war deine Seele/
da du geboren wahreſt/ Ich aber gieng fuͤruͤber/ vnd ſahe
dich in deinem Blut liegen/ vnd ſprach zu dir/ du ſolt
leben/
vnd habe dich erzogen/ vnd laſſen groß wer-
a) Ibid. ꝟ. 5.
& ſeq. c 16.
Ezechiel.
den. (a) Dannher ſchreibet S. Paulus in der Epiſtel an
die Roͤmer/ (b) das Gott preiſe ſeine Liebe gegen vns/ das
b) C. 5.Chriſtus fuͤr vns geſtorben/ da wir noch Suͤnder wah-
ren. Ja das wir Gott verſoͤhnet ſind durch den todt ſeines
Sohnes da wir noch Feinde waren. Jedoch behaltet hier
einen Denckwuͤrdigen vnterſcheidt/ Die Juden haben in
dieſem fall einen groſſen Vortheil vnd Vorzug fuͤr den
Heiden/ denn Gott hat den Vater Abraham ſamt ſeinen
c) C. 12. &
15. & 17.
Nachkommen/ Zum aller erſten adoptiret, wie wir
leſen im Erſten buche Moyſis, (c) vnd hat Moyſi wiſſen
d) Pſal. 103.
ꝟ. 7.
laſſen ſeine Wege/ vnd Iſrael ſein Thun. (d) Da war
Gott in Juda bekandt/ in Iſrael wahr ſein Nahme herꝛ-
e) Pſal. 76.
ꝟ. 1. & 2.
lich/ Zu Salem war ſein Gezelt/ vñ ſeine wonung zu Zion/
wie geſchrieben ſtehet/ (c) Dannher ruͤhmer auch ſolches
f) Deut 4.
ꝟ 7. Wo iſt
ſo ein berꝛlich
Botck zu dem
Goͤtter alſo
nahe ſich thun
als der HErr
vnſer Gott.
Moyſes, das ſich GOtt zu dem Volck Iſrael ſonderlich
in Gnaden genahet/ (f) Ja wie ein Mann ſeinen Sohn
traͤgt/ alſo habe Er das Volck Iſrael getragen/ (g) vnd
bekom̃et Moyſes den befehl/ da er ſolte das Volck Iſrael/
auß der Aegyptiſchen Dienſtbarkeit mit ſtarcker hand her-
auß fuͤhren/ das er ſolle ſagẽ zu Pharao: Iſrael iſt mein
g) Deut. 1.
ꝟ. 31.
Erſt geborner Sohn/ ſo ſpricht der Herr/ [h] Ich
h) Exod. 4.
ꝟ. 23.
gebiete dir/ das du jhn ziehen laſſeſt/ das er mir diene/
wirſtu dich des wegern/ ſo wil Ich deinen Erſtgebornen
i) C. 9 ꝟ. 4Sohn erwuͤrgen. Vnd alſo ſchreibet S. Paulus gar
recht von den Juden in vnſerer Epiſtel an die Roͤmer/ (i)

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0018" n="18"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich vnd EhrenPredigt.</fw><lb/>
das Er &#x017F;ich vber dich hette erbarmet/ &#x017F;ondern du wurde&#x017F;t<lb/>
auffs Feldt geworffen/ <hi rendition="#fr">al&#x017F;o veracht war deine Seele/</hi><lb/>
da du geboren wahre&#x017F;t/ Ich aber gieng fu&#x0364;ru&#x0364;ber/ vnd &#x017F;ahe<lb/>
dich in deinem Blut liegen/ vnd &#x017F;prach zu dir/ <hi rendition="#fr">du &#x017F;olt<lb/>
leben/</hi> vnd <hi rendition="#fr">habe dich erzogen/ vnd la&#x017F;&#x017F;en groß wer-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">a) Ibid. &#xA75F;. 5.<lb/>
&amp; &#x017F;eq. c 16.<lb/>
Ezechiel.</hi></note>den. <hi rendition="#aq">(a)</hi> Dannher &#x017F;chreibet S. Paulus in der Epi&#x017F;tel an<lb/>
die Ro&#x0364;mer/ <hi rendition="#aq">(b)</hi> das Gott prei&#x017F;e &#x017F;eine Liebe gegen vns/ das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">b) C.</hi> 5.</note>Chri&#x017F;tus fu&#x0364;r vns ge&#x017F;torben/ da wir noch <hi rendition="#fr">Su&#x0364;nder</hi> wah-<lb/>
ren. Ja das wir Gott ver&#x017F;o&#x0364;hnet &#x017F;ind durch den todt &#x017F;eines<lb/>
Sohnes da wir noch <hi rendition="#fr">Feinde</hi> waren. Jedoch behaltet hier<lb/>
einen Denckwu&#x0364;rdigen vnter&#x017F;cheidt/ Die Juden haben in<lb/>
die&#x017F;em fall einen gro&#x017F;&#x017F;en Vortheil vnd Vorzug fu&#x0364;r den<lb/>
Heiden/ denn Gott hat den Vater Abraham &#x017F;amt &#x017F;einen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">c) C.</hi> 12. &amp;<lb/>
15. &amp; 17.</note>Nachkommen/ <hi rendition="#fr">Zum aller er&#x017F;ten</hi> <hi rendition="#aq">adoptiret,</hi> wie wir<lb/>
le&#x017F;en im Er&#x017F;ten buche <hi rendition="#aq">Moy&#x017F;is, (c)</hi> vnd hat <hi rendition="#aq">Moy&#x017F;i</hi> wi&#x017F;&#x017F;en<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">d) P&#x017F;al.</hi> 103.<lb/>
&#xA75F;. 7.</note>la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eine Wege/ vnd I&#x017F;rael &#x017F;ein Thun. <hi rendition="#aq">(d)</hi> Da war<lb/>
Gott in Juda bekandt/ in I&#x017F;rael wahr &#x017F;ein Nahme her&#xA75B;-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">e) P&#x017F;al.</hi> 76.<lb/>
&#xA75F;. 1. &amp; 2.</note>lich/ Zu <hi rendition="#aq">Salem</hi> war &#x017F;ein Gezelt/ vn&#x0303; &#x017F;eine wonung zu Zion/<lb/>
wie ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehet/ <hi rendition="#aq">(c)</hi> Dannher ru&#x0364;hmer auch &#x017F;olches<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">f) Deut</hi> 4.<lb/>
&#xA75F; 7. Wo i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;o ein ber&#xA75B;lich<lb/>
Botck zu dem<lb/>
Go&#x0364;tter al&#x017F;o<lb/>
nahe &#x017F;ich thun<lb/>
als der HErr<lb/>
vn&#x017F;er Gott.</note><hi rendition="#aq">Moy&#x017F;es,</hi> das &#x017F;ich GOtt zu dem Volck I&#x017F;rael &#x017F;onderlich<lb/>
in Gnaden genahet/ <hi rendition="#aq">(f)</hi> Ja wie ein Mann &#x017F;einen Sohn<lb/>
tra&#x0364;gt/ al&#x017F;o habe Er das Volck I&#x017F;rael getragen/ <hi rendition="#aq">(g)</hi> vnd<lb/>
bekom&#x0303;et <hi rendition="#aq">Moy&#x017F;es</hi> den befehl/ da er &#x017F;olte das Volck I&#x017F;rael/<lb/>
auß der Aegypti&#x017F;chen Dien&#x017F;tbarkeit mit &#x017F;tarcker hand her-<lb/>
auß fu&#x0364;hren/ das er &#x017F;olle &#x017F;age&#x0303; zu <hi rendition="#aq">Pharao:</hi> <hi rendition="#fr">I&#x017F;rael i&#x017F;t mein</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">g) Deut.</hi> 1.<lb/>
&#xA75F;. 31.</note><hi rendition="#fr">Er&#x017F;t geborner Sohn/</hi> &#x017F;o &#x017F;pricht der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr/</hi></hi> <hi rendition="#aq">[h]</hi> Ich<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">h) Exod.</hi> 4.<lb/>
&#xA75F;. 23.</note>gebiete dir/ das du jhn ziehen la&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t/ das er mir diene/<lb/>
wir&#x017F;tu dich des wegern/ &#x017F;o wil Ich deinen <hi rendition="#fr">Er&#x017F;tgebornen</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">i) C.</hi> 9 &#xA75F;. 4</note><hi rendition="#fr">Sohn erwu&#x0364;rgen.</hi> Vnd al&#x017F;o &#x017F;chreibet S. Paulus gar<lb/>
recht von den Juden in vn&#x017F;erer Epi&#x017F;tel an die Ro&#x0364;mer/ <hi rendition="#aq">(i)</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom">das</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0018] Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt. das Er ſich vber dich hette erbarmet/ ſondern du wurdeſt auffs Feldt geworffen/ alſo veracht war deine Seele/ da du geboren wahreſt/ Ich aber gieng fuͤruͤber/ vnd ſahe dich in deinem Blut liegen/ vnd ſprach zu dir/ du ſolt leben/ vnd habe dich erzogen/ vnd laſſen groß wer- den. (a) Dannher ſchreibet S. Paulus in der Epiſtel an die Roͤmer/ (b) das Gott preiſe ſeine Liebe gegen vns/ das Chriſtus fuͤr vns geſtorben/ da wir noch Suͤnder wah- ren. Ja das wir Gott verſoͤhnet ſind durch den todt ſeines Sohnes da wir noch Feinde waren. Jedoch behaltet hier einen Denckwuͤrdigen vnterſcheidt/ Die Juden haben in dieſem fall einen groſſen Vortheil vnd Vorzug fuͤr den Heiden/ denn Gott hat den Vater Abraham ſamt ſeinen Nachkommen/ Zum aller erſten adoptiret, wie wir leſen im Erſten buche Moyſis, (c) vnd hat Moyſi wiſſen laſſen ſeine Wege/ vnd Iſrael ſein Thun. (d) Da war Gott in Juda bekandt/ in Iſrael wahr ſein Nahme herꝛ- lich/ Zu Salem war ſein Gezelt/ vñ ſeine wonung zu Zion/ wie geſchrieben ſtehet/ (c) Dannher ruͤhmer auch ſolches Moyſes, das ſich GOtt zu dem Volck Iſrael ſonderlich in Gnaden genahet/ (f) Ja wie ein Mann ſeinen Sohn traͤgt/ alſo habe Er das Volck Iſrael getragen/ (g) vnd bekom̃et Moyſes den befehl/ da er ſolte das Volck Iſrael/ auß der Aegyptiſchen Dienſtbarkeit mit ſtarcker hand her- auß fuͤhren/ das er ſolle ſagẽ zu Pharao: Iſrael iſt mein Erſt geborner Sohn/ ſo ſpricht der Herr/ [h] Ich gebiete dir/ das du jhn ziehen laſſeſt/ das er mir diene/ wirſtu dich des wegern/ ſo wil Ich deinen Erſtgebornen Sohn erwuͤrgen. Vnd alſo ſchreibet S. Paulus gar recht von den Juden in vnſerer Epiſtel an die Roͤmer/ (i) das a) Ibid. ꝟ. 5. & ſeq. c 16. Ezechiel. b) C. 5. c) C. 12. & 15. & 17. d) Pſal. 103. ꝟ. 7. e) Pſal. 76. ꝟ. 1. & 2. f) Deut 4. ꝟ 7. Wo iſt ſo ein berꝛlich Botck zu dem Goͤtter alſo nahe ſich thun als der HErr vnſer Gott. g) Deut. 1. ꝟ. 31. h) Exod. 4. ꝟ. 23. i) C. 9 ꝟ. 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508299
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508299/18
Zitationshilfe: Seidel, Georg: Hyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei. [s. l.], 1637, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508299/18>, abgerufen am 28.04.2024.