Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliches EhrenZeugnüß.

Getrew in seinem Ambt mit grossem Fleiß/ darzu jhn
niemandt ermahnen viel weniger antreiben dorffte/ studi-
rete fleissig/ vnd schrieb Wochentlich ein Lateinisch oder
Grichisch Sprüchlein od Verßlein an die Wandt in vnser
Sacristey/ darbey Er seine Meditation vnd Andacht hatte.

Getrew in seinem gläubigen steten Gebet/ für die liebe
Obrigkeit/ Christliche Kirche/ seine vertrawete Zuhörer/
Weib/ Kinder vnd Freunde/ also daß wir bey verlust dieses
Großgläubigen Vorbitters zu Gott/ vns nu fürchten für
allerley Landstraffen vnd Wiederwertigkeiten. Denn da
Gen. 7. 7.
Exod. 1.
.
8. 11.
Noah in die Arch od Kasten gieng/ da kam die Sündflut.
Da Joseph starb/ kam ein ander König auff/ der von Joseph
nichts wuste vnd verfolgete die Kinder Jsrael auffs eusserste/
wolte sie gar außrotten/ vnd satzte Fronvögte vber sie/ die sie
mit den schweresten Diensten druckten/ daß sie drüber gen
Himmel zu Gott schryen/ vnd vmb Rettung bitten musten.
Augustin.
aetat. 76.
Anno 434.
28. Aug.
morit.
Da der H. Augustinus Bischoff zu Hippon in Affrica
seinen Geist auffgab/ nahm Genserich der Wenden König
die Stadt Hippon ein/ vnd Tyrannisirte grewlich darinnen.
GOtt erwecke andere an seine statt/ die auch so Andächtig
vnd kräfftig Beten/ vnd daß Vnglück abwenden können.

Getrew in Administration der H. Sacramenten, mit
welchen Er Hoch andächtig vnd mit gebührender Reverentz
vmbgangen. Getrew war Er auch im straffen vnd trösten/
vnd den Krancken sehr anmuttig mit seinen Trostsprüchen
vnd Gebeten/ wie denn ein Prediger wol den andern/ weil
die Gaben vngleich/ im trösten vbertreffen kan. Darumb
mancher von jhm gesagt. Dieser Mann kans einem ins
Hertze Predigen.

Getrew war Er gegen vns seine Collegen, mit welchen
Er die liebe Concordiam hegete/ dermassen das vns nicht

wissentlich/
Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.

Getrew in ſeinem Ambt mit groſſem Fleiß/ darzu jhn
niemandt ermahnen viel weniger antreiben dorffte/ ſtudi-
rete fleiſſig/ vnd ſchrieb Wochentlich ein Lateiniſch oder
Grichiſch Spruͤchlein oď Verßlein an die Wandt in vnſer
Sacriſtey/ darbey Er ſeine Meditation vñ Andacht hatte.

Getrew in ſeinem glaͤubigen ſteten Gebet/ fuͤr die liebe
Obrigkeit/ Chriſtliche Kirche/ ſeine vertrawete Zuhoͤrer/
Weib/ Kinder vnd Freunde/ alſo daß wir bey verluſt dieſes
Großglaͤubigen Vorbitters zu Gott/ vns nu fuͤrchten fuͤr
allerley Landſtraffen vnd Wiederwertigkeiten. Denn da
Gen. 7. ꝟ 7.
Exod. 1.
ꝟ.
8. 11.
Noah in die Arch oď Kaſten gieng/ da kam die Suͤndflut.
Da Joſeph ſtarb/ kam ein ander Koͤnig auff/ der võ Joſeph
nichts wuſte vñ verfolgete die Kinder Jſrael auffs euſſerſte/
wolte ſie gar außrotten/ vnd ſatzte Fronvoͤgte vber ſie/ die ſie
mit den ſchwereſten Dienſten druckten/ daß ſie druͤber gen
Himmel zu Gott ſchryen/ vñ vmb Rettung bitten muſten.
Auguſtin.
ætat. 76.
Año 434.
28. Aug.
morit.
Da der H. Auguſtinus Biſchoff zu Hippon in Affrica
ſeinen Geiſt auffgab/ nahm Genſerich der Wenden Koͤnig
die Stadt Hippon ein/ vñ Tyranniſirte grewlich dariñen.
GOtt erwecke andere an ſeine ſtatt/ die auch ſo Andaͤchtig
vnd kraͤfftig Beten/ vnd daß Vngluͤck abwenden koͤnnen.

Getrew in Adminiſtration der H. Sacramenten, mit
welchen Er Hoch andaͤchtig vñ mit gebuͤhrender Reverentz
vmbgangen. Getrew war Er auch im ſtraffen vnd troͤſten/
vnd den Krancken ſehr anmuttig mit ſeinen Troſtſpruͤchen
vnd Gebeten/ wie denn ein Prediger wol den andern/ weil
die Gaben vngleich/ im troͤſten vbertreffen kan. Darumb
mancher von jhm geſagt. Dieſer Mann kans einem ins
Hertze Predigen.

Getrew war Er gegen vns ſeine Collegen, mit welchen
Er die liebe Concordiam hegete/ dermaſſen das vns nicht

wiſſentlich/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <pb facs="#f0040"/>
          <fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliches EhrenZeugnu&#x0364;ß.</fw><lb/>
          <p>Getrew in &#x017F;einem Ambt mit gro&#x017F;&#x017F;em Fleiß/ darzu jhn<lb/>
niemandt ermahnen viel weniger antreiben dorffte/ &#x017F;tudi-<lb/>
rete flei&#x017F;&#x017F;ig/ vnd &#x017F;chrieb Wochentlich ein Lateini&#x017F;ch oder<lb/>
Grichi&#x017F;ch Spru&#x0364;chlein o&#x010F; <hi rendition="#i">V</hi>erßlein an die Wandt in vn&#x017F;er<lb/>
Sacri&#x017F;tey/ darbey Er &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Meditation</hi> vn&#x0303; Andacht hatte.</p><lb/>
          <p>Getrew in &#x017F;einem gla&#x0364;ubigen &#x017F;teten Gebet/ fu&#x0364;r die liebe<lb/>
Obrigkeit/ Chri&#x017F;tliche Kirche/ &#x017F;eine vertrawete Zuho&#x0364;rer/<lb/>
Weib/ Kinder vnd Freunde/ al&#x017F;o daß wir bey verlu&#x017F;t die&#x017F;es<lb/>
Großgla&#x0364;ubigen <hi rendition="#i">V</hi>orbitters zu Gott/ vns nu fu&#x0364;rchten fu&#x0364;r<lb/>
allerley Land&#x017F;traffen vnd Wiederwertigkeiten. Denn da<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. 7. &#xA75F; 7.<lb/>
Exod. 1.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 8. 11.</note>Noah in die Arch o&#x010F; Ka&#x017F;ten gieng/ da kam die Su&#x0364;ndflut.<lb/>
Da Jo&#x017F;eph &#x017F;tarb/ kam ein ander Ko&#x0364;nig auff/ der vo&#x0303; Jo&#x017F;eph<lb/>
nichts wu&#x017F;te vn&#x0303; verfolgete die Kinder J&#x017F;rael auffs eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te/<lb/>
wolte &#x017F;ie gar außrotten/ vnd &#x017F;atzte Fronvo&#x0364;gte vber &#x017F;ie/ die &#x017F;ie<lb/>
mit den &#x017F;chwere&#x017F;ten Dien&#x017F;ten druckten/ daß &#x017F;ie dru&#x0364;ber gen<lb/>
Himmel zu Gott &#x017F;chryen/ vn&#x0303; vmb Rettung bitten mu&#x017F;ten.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tin.<lb/>
ætat. 76.<lb/>
An&#x0303;o 434.<lb/>
28. Aug.<lb/>
morit.</hi></note><hi rendition="#fr">D</hi>a der H. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> Bi&#x017F;choff zu Hippon in <hi rendition="#aq">Affrica</hi><lb/>
&#x017F;einen Gei&#x017F;t auffgab/ nahm Gen&#x017F;erich der Wenden Ko&#x0364;nig<lb/>
die Stadt Hippon ein/ vn&#x0303; Tyranni&#x017F;irte grewlich darin&#x0303;en.<lb/>
GOtt erwecke andere an &#x017F;eine &#x017F;tatt/ die auch &#x017F;o Anda&#x0364;chtig<lb/>
vnd kra&#x0364;fftig Beten/ vnd daß <hi rendition="#i">V</hi>nglu&#x0364;ck abwenden ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Getrew in <hi rendition="#aq">Admini&#x017F;tration</hi> der H. <hi rendition="#aq">Sacramenten,</hi> mit<lb/>
welchen Er Hoch anda&#x0364;chtig vn&#x0303; mit gebu&#x0364;hrender Reverentz<lb/>
vmbgangen. Getrew war Er auch im &#x017F;traffen vnd tro&#x0364;&#x017F;ten/<lb/>
vnd den Krancken &#x017F;ehr anmuttig mit &#x017F;einen Tro&#x017F;t&#x017F;pru&#x0364;chen<lb/>
vnd Gebeten/ wie denn ein Prediger wol den andern/ weil<lb/>
die Gaben vngleich/ im tro&#x0364;&#x017F;ten vbertreffen kan. Darumb<lb/>
mancher von jhm ge&#x017F;agt. Die&#x017F;er Mann kans einem ins<lb/>
Hertze Predigen.</p><lb/>
          <p>Getrew war Er gegen vns &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Collegen,</hi> mit welchen<lb/>
Er die liebe <hi rendition="#aq">Concordiam</hi> hegete/ derma&#x017F;&#x017F;en das vns nicht<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">wi&#x017F;&#x017F;entlich/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] Chriſtliches EhrenZeugnuͤß. Getrew in ſeinem Ambt mit groſſem Fleiß/ darzu jhn niemandt ermahnen viel weniger antreiben dorffte/ ſtudi- rete fleiſſig/ vnd ſchrieb Wochentlich ein Lateiniſch oder Grichiſch Spruͤchlein oď Verßlein an die Wandt in vnſer Sacriſtey/ darbey Er ſeine Meditation vñ Andacht hatte. Getrew in ſeinem glaͤubigen ſteten Gebet/ fuͤr die liebe Obrigkeit/ Chriſtliche Kirche/ ſeine vertrawete Zuhoͤrer/ Weib/ Kinder vnd Freunde/ alſo daß wir bey verluſt dieſes Großglaͤubigen Vorbitters zu Gott/ vns nu fuͤrchten fuͤr allerley Landſtraffen vnd Wiederwertigkeiten. Denn da Noah in die Arch oď Kaſten gieng/ da kam die Suͤndflut. Da Joſeph ſtarb/ kam ein ander Koͤnig auff/ der võ Joſeph nichts wuſte vñ verfolgete die Kinder Jſrael auffs euſſerſte/ wolte ſie gar außrotten/ vnd ſatzte Fronvoͤgte vber ſie/ die ſie mit den ſchwereſten Dienſten druckten/ daß ſie druͤber gen Himmel zu Gott ſchryen/ vñ vmb Rettung bitten muſten. Da der H. Auguſtinus Biſchoff zu Hippon in Affrica ſeinen Geiſt auffgab/ nahm Genſerich der Wenden Koͤnig die Stadt Hippon ein/ vñ Tyranniſirte grewlich dariñen. GOtt erwecke andere an ſeine ſtatt/ die auch ſo Andaͤchtig vnd kraͤfftig Beten/ vnd daß Vngluͤck abwenden koͤnnen. Gen. 7. ꝟ 7. Exod. 1. ꝟ. 8. 11. Auguſtin. ætat. 76. Año 434. 28. Aug. morit. Getrew in Adminiſtration der H. Sacramenten, mit welchen Er Hoch andaͤchtig vñ mit gebuͤhrender Reverentz vmbgangen. Getrew war Er auch im ſtraffen vnd troͤſten/ vnd den Krancken ſehr anmuttig mit ſeinen Troſtſpruͤchen vnd Gebeten/ wie denn ein Prediger wol den andern/ weil die Gaben vngleich/ im troͤſten vbertreffen kan. Darumb mancher von jhm geſagt. Dieſer Mann kans einem ins Hertze Predigen. Getrew war Er gegen vns ſeine Collegen, mit welchen Er die liebe Concordiam hegete/ dermaſſen das vns nicht wiſſentlich/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508271
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508271/40
Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508271/40>, abgerufen am 24.11.2024.