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Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630.

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Christliches EhrenZeugnüß.

Stetes hat Er auch dieses Verßlein vnd Seufftzerlein
im Munde geführet.

Cum reprobis animam ne rape, Christe, meam.

Seine Sprüche sind vnter andern gewesen der schöne
Centner Spruch/ Joh. 3. Also hat Gott die Welt geliebet.
Jtem: 2. Timoth. 4. Jch habe einen gutten Kampff ge-
kämffet/ Jch habe den Lauff vollendet/ Jch habe Glauben
gehalten/ etc. Auch hat Er sich anderer vieler Sprüche mehr
gebraucht/ so jhme von den lieben seinigen vnd vns seinen
Collegis vorgesprochen worden. Die letzten Trostworte
so jhm von mir wie dann auch mein H. Collega H. Jacob
Schäffrichen in agone vorgehalten worden/ sind gewesen
auß dem 10. Cap. Johan: Meine Schaffe hören meine
Stimme/ etc. Welche Er denn wiewol sehr schwach/ jedoch
mit Mund vnd Hertzen nach gesprochen/ als Er auch ge-
fraget worden/ ob Er nun auff seinen HErren Christum
den Er erkändt vnd bekennet/ vnd seinen Zuhörern gepre-
diget sterben vnd sich in seine Gnugthuung vnd 5. Wunden
wie ein Täublein verbergen wolte? hat Er ja Jch wil/ ver-
ständlich zur Antwort geben. Jst also bald hierauff ohn ei-
niges vermercken am nähern Montage war der 6 May/ zu
Nacht 3. Viertel auff 11. der Halben vhr sanfft vnnd stille
eingeschlaffen/ vnd auß dieser Jrrdischen vnd Streitbaren
Kirchen in die Himlische Triumphirende Schloßkirchen
der Seelen nach versetzet worden. Demnach Er zuvor
männiglichen/ so Er ausser seinem Ampt mit Worten oder
Wercken möchte erzürnet haben/ vmb verzeihung bitten
lassen. Vnd im Predigambt gedienet vnd gelebet [3]0. in
seiner ersten Pfarret zu Rogaw 6 Jahr/ vnd allhier [in] dieser
Stadt 24 Jahr/ Jn seinen 3. Ehen 31 Jahr/ vnd Kinder
erzeuget 17. Vnter welchen 2. todt auff die Welt kommen.

Jhrer
Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.

Stetes hat Er auch dieſes Verßlein vnd Seufftzerlein
im Munde gefuͤhret.

Cum reprobis animam ne rape, Christe, meam.

Seine Spruͤche ſind vnter andern geweſen der ſchoͤne
Centner Spruch/ Joh. 3. Alſo hat Gott die Welt geliebet.
Jtem: 2. Timoth. 4. Jch habe einen gutten Kampff ge-
kaͤmffet/ Jch habe den Lauff vollendet/ Jch habe Glauben
gehalten/ ꝛc. Auch hat Er ſich anderer vieler Spruͤche mehꝛ
gebraucht/ ſo jhme von den lieben ſeinigen vnd vns ſeinen
Collegis vorgeſprochen worden. Die letzten Troſtworte
ſo jhm von mir wie dann auch mein H. Collega H. Jacob
Schaͤffrichen in agone vorgehalten worden/ ſind geweſen
auß dem 10. Cap. Johan: Meine Schaffe hoͤren meine
Stimme/ ꝛc. Welche Er deñ wiewol ſehr ſchwach/ jedoch
mit Mund vnd Hertzen nach geſprochen/ als Er auch ge-
fraget worden/ ob Er nun auff ſeinen HErꝛen Chriſtum
den Er erkaͤndt vnd bekennet/ vnd ſeinen Zuhoͤrern gepre-
diget ſterben vñ ſich in ſeine Gnugthuung vnd 5. Wunden
wie ein Taͤublein verbergen wolte? hat Er ja Jch wil/ ver-
ſtaͤndlich zur Antwort geben. Jſt alſo bald hierauff ohn ei-
niges vermercken am naͤhern Montage war der 6 May/ zu
Nacht 3. Viertel auff 11. der Halben vhr ſanfft vnnd ſtille
eingeſchlaffen/ vnd auß dieſer Jrꝛdiſchen vnd Streitbaren
Kirchen in die Himliſche Triumphirende Schloßkirchen
der Seelen nach verſetzet worden. Demnach Er zuvor
maͤnniglichen/ ſo Er auſſer ſeinem Ampt mit Woꝛten oder
Wercken moͤchte erzuͤrnet haben/ vmb verzeihung bitten
laſſen. Vnd im Predigambt gedienet vnd gelebet [3]0. in
ſeiner erſten Pfarꝛet zu Rogaw 6 Jahꝛ/ vnd allhier [in] dieſer
Stadt 24 Jahr/ Jn ſeinen 3. Ehen 31 Jahr/ vnd Kinder
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[0038] Chriſtliches EhrenZeugnuͤß. Stetes hat Er auch dieſes Verßlein vnd Seufftzerlein im Munde gefuͤhret. Cum reprobis animam ne rape, Christe, meam. Seine Spruͤche ſind vnter andern geweſen der ſchoͤne Centner Spruch/ Joh. 3. Alſo hat Gott die Welt geliebet. Jtem: 2. Timoth. 4. Jch habe einen gutten Kampff ge- kaͤmffet/ Jch habe den Lauff vollendet/ Jch habe Glauben gehalten/ ꝛc. Auch hat Er ſich anderer vieler Spruͤche mehꝛ gebraucht/ ſo jhme von den lieben ſeinigen vnd vns ſeinen Collegis vorgeſprochen worden. Die letzten Troſtworte ſo jhm von mir wie dann auch mein H. Collega H. Jacob Schaͤffrichen in agone vorgehalten worden/ ſind geweſen auß dem 10. Cap. Johan: Meine Schaffe hoͤren meine Stimme/ ꝛc. Welche Er deñ wiewol ſehr ſchwach/ jedoch mit Mund vnd Hertzen nach geſprochen/ als Er auch ge- fraget worden/ ob Er nun auff ſeinen HErꝛen Chriſtum den Er erkaͤndt vnd bekennet/ vnd ſeinen Zuhoͤrern gepre- diget ſterben vñ ſich in ſeine Gnugthuung vnd 5. Wunden wie ein Taͤublein verbergen wolte? hat Er ja Jch wil/ ver- ſtaͤndlich zur Antwort geben. Jſt alſo bald hierauff ohn ei- niges vermercken am naͤhern Montage war der 6 May/ zu Nacht 3. Viertel auff 11. der Halben vhr ſanfft vnnd ſtille eingeſchlaffen/ vnd auß dieſer Jrꝛdiſchen vnd Streitbaren Kirchen in die Himliſche Triumphirende Schloßkirchen der Seelen nach verſetzet worden. Demnach Er zuvor maͤnniglichen/ ſo Er auſſer ſeinem Ampt mit Woꝛten oder Wercken moͤchte erzuͤrnet haben/ vmb verzeihung bitten laſſen. Vnd im Predigambt gedienet vnd gelebet 30. in ſeiner erſten Pfarꝛet zu Rogaw 6 Jahꝛ/ vnd allhier in dieſer Stadt 24 Jahr/ Jn ſeinen 3. Ehen 31 Jahr/ vnd Kinder erzeuget 17. Vnter welchen 2. todt auff die Welt kom̃en. Jhrer

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Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508271/38>, abgerufen am 18.04.2024.