Gebauer, Johann: Geistl. Ring und Leibliche Sterbkunst. Oels, 1617.Trostreiche Leichpredigt. biß der Tag anbreche/ vnnd der Morgenstern auffgehe inn vnsern Hertzen.Heist dannenher recht vnd schlecht: GOttes Wort/ vnd Luthers Lehr/ [Spaltenumbruch] Vergeht in der Welt nimmermehr. Vnd ob schon die starcken Sturmwinde vnd der gifftige Sathans/ vnd I. Debitam benignitatis divinae celebrationem & commemorationem, Prov. 17. 3. Seriam de conservatione sollicitationem, Das wir embsig anhalten vnd
Troſtreiche Leichpredigt. biß der Tag anbꝛeche/ vnnd der Moꝛgenſtern auffgehe inn vnſern Hertzen.Heiſt dannenher recht vnd ſchlecht: GOttes Wort/ vnd Luthers Lehr/ [Spaltenumbruch] Vergeht in der Welt nimmermehr. Vnd ob ſchon die ſtarcken Sturmwinde vnd der gifftige Sathans/ vnd I. Debitam benignitatis divinæ celebrationem & commemorationem, Prov. 17. 3. Seriam de conſervatione ſollicitationem, Das wir embſig anhalten vnd
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><fw type="header" place="top">Troſtreiche Leichpredigt.</fw><lb/> biß der Tag anbꝛeche/ vnnd der Moꝛgenſtern auffgehe inn vnſern Hertzen.<lb/> Heiſt dannenher recht vnd ſchlecht:</p><lb/> <cb/> <lg type="poem"> <l>GOttes Wort/ vnd Luthers Lehr/</l><lb/> <cb/> <l>Vergeht in der Welt nimmermehr.</l> </lg><lb/> <p>Vnd ob ſchon die ſtarcken Sturmwinde vnd der gifftige Sathans/ vnd<lb/> Leviathans Odem daſſelb jetzo faſt durch die gantze Welt außzublaſen/ vnd<lb/> mit rinnendem vnd ſpritzendem Vnßlet allerley eingeſchlichten Jrꝛthumbe/<lb/> ſolch Liecht zu vberziehen ſich vnterfangen/ hat doch Gott/ (dem die ehꝛ alleine<lb/> dafuͤr bleib in ewigkeit) daſſelbe in dieſem geſegneten vn̄ hochgeehꝛten Fuͤrſten-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 7.</hi></note>thunb als in der Seligen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Arca Nohæ</hi></hi> hellbꝛennendt biß hieher erhalten/ vnd<lb/> das Jhm ſein Herdt vnd Fewer behalten werde/ ſeine Sichere <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Halcyonia</hi></hi><lb/> gegoͤnnet. Der erhalt es auch auß Gnaden allzeit vnverꝛuckt biß auff die<lb/> nachkommen. Vnd ſolten/ wie ob angedeutet/ nun diß Jahꝛ billig nicht des<lb/> Bapſts Leſterlich/ Sondern der Chꝛiſten Loͤblichs vnd Danckbarlichs Jubel<lb/> Jahꝛ den Feinden deß Liechts zu ſpott vnnd trotz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">celebrirn,</hi></hi> begehen vnd an-<lb/> richten/ Vnd ſolchs <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">In</hi></hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I. Debitam benignitatis divinæ celebrationem & commemorationem,</hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal. 103.<lb/> Pſal.</hi> 116.</hi></note>Gottes gütte zu erzehlen vnd zu ruͤhmen/ dazu vns den Weg weiſet David<lb/> im <hi rendition="#i">103. <hi rendition="#aq">Pſal.</hi></hi> Da er ſpꝛicht: Lobe den HErꝛn meine Seele/ vnd vergiß nicht<lb/> was er dir guts gethan. Wie ſoll ich dem HErꝛn vergelten alle ſeine wolthat/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Deut. 11.<lb/> &</hi> 6.</hi></note>die Er mir thut. Vnd im 5. Buch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Moſ.</hi></hi> am <hi rendition="#i">6. <hi rendition="#aq">v. 11. Cap.</hi></hi> befihlt Gott durch<lb/> Moſen ſeinem Volck/ das ſie ſeine Guͤtt vnd Wolthat/ allen jhꝛen Kindern<lb/> vnd Nachkommen ſollen melden vnd bekandt machen.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Prov. 17.<lb/> Sap.</hi> 16.</hi></note><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Dignam gratitudinis declarationem;</hi></hi> Seine Danckbarkeit zu erweiſen/<lb/> Denn es ſagt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Salomon</hi></hi> in ſeinen Spꝛichwoͤꝛtern/ daß das Vbel vom Hauſe<lb/> des Vndanckbarn nimmermehꝛ laſſen ſolle/ vnd des vndanckbarn Hoffnung<lb/> zergehet wie ein Reiff im Winter/ vnnd verflieſſe wie ein vnnuͤtze Waſſer.<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Amos.</hi> 8.</hi></note>Ja Gott ſelbſt dꝛewet/ das Er vmbs vndancks willen einen Hunger vn̄ durſt<lb/> nicht nach Bꝛodt vnd Waſſer/ Sondern nach dem Lebendigen woꝛt Gottes<lb/> ins Land ſchicken wolle/ das man von einem Meer zum andern/ vnnd von<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Luth.</hi></hi></note>Mitternacht gegen Moꝛgen vmblauffen vnnd des HErꝛen woꝛt ſuchen/ vnd<lb/> doch nicht finden ſollen. Dannenher <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lutherus</hi></hi> von ſolcher Vndanckbarkeit<lb/> auch Pꝛopheceyet/ das Deutſchland/ wegen vergeſſung ď wolthaten Gottes/<lb/> wegen jhꝛer Sicherheit vnnd eygen Eingebildeter Klugheit/ vmb die reine<lb/> Religion vnd das Liecht des Evangelij kom̄en werde/ welches in aller Welt<lb/> fchon zimlich fuͤr Augen iſt/ vnnd ſich jmmer weiter an Tag geben will/<lb/> Gott wende es Gnedig abe.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">3. <hi rendition="#aq">Seriam de conſervatione ſollicitationem,</hi></hi> Das wir embſig anhalten<lb/> vnd ſingen: Erhalt vns HErꝛ bey deinem Woꝛt/ vnd ſtewr der Feinde Liſt<lb/> <fw type="catch" place="bottom">vnd</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Troſtreiche Leichpredigt.
biß der Tag anbꝛeche/ vnnd der Moꝛgenſtern auffgehe inn vnſern Hertzen.
Heiſt dannenher recht vnd ſchlecht:
GOttes Wort/ vnd Luthers Lehr/
Vergeht in der Welt nimmermehr.
Vnd ob ſchon die ſtarcken Sturmwinde vnd der gifftige Sathans/ vnd
Leviathans Odem daſſelb jetzo faſt durch die gantze Welt außzublaſen/ vnd
mit rinnendem vnd ſpritzendem Vnßlet allerley eingeſchlichten Jrꝛthumbe/
ſolch Liecht zu vberziehen ſich vnterfangen/ hat doch Gott/ (dem die ehꝛ alleine
dafuͤr bleib in ewigkeit) daſſelbe in dieſem geſegneten vn̄ hochgeehꝛten Fuͤrſten-
thunb als in der Seligen Arca Nohæ hellbꝛennendt biß hieher erhalten/ vnd
das Jhm ſein Herdt vnd Fewer behalten werde/ ſeine Sichere Halcyonia
gegoͤnnet. Der erhalt es auch auß Gnaden allzeit vnverꝛuckt biß auff die
nachkommen. Vnd ſolten/ wie ob angedeutet/ nun diß Jahꝛ billig nicht des
Bapſts Leſterlich/ Sondern der Chꝛiſten Loͤblichs vnd Danckbarlichs Jubel
Jahꝛ den Feinden deß Liechts zu ſpott vnnd trotz celebrirn, begehen vnd an-
richten/ Vnd ſolchs In
Gen. 7.
I. Debitam benignitatis divinæ celebrationem & commemorationem,
Gottes gütte zu erzehlen vnd zu ruͤhmen/ dazu vns den Weg weiſet David
im 103. Pſal. Da er ſpꝛicht: Lobe den HErꝛn meine Seele/ vnd vergiß nicht
was er dir guts gethan. Wie ſoll ich dem HErꝛn vergelten alle ſeine wolthat/
die Er mir thut. Vnd im 5. Buch Moſ. am 6. v. 11. Cap. befihlt Gott durch
Moſen ſeinem Volck/ das ſie ſeine Guͤtt vnd Wolthat/ allen jhꝛen Kindern
vnd Nachkommen ſollen melden vnd bekandt machen.
Pſal. 103.
Pſal. 116.
Deut. 11.
& 6.
2. Dignam gratitudinis declarationem; Seine Danckbarkeit zu erweiſen/
Denn es ſagt Salomon in ſeinen Spꝛichwoͤꝛtern/ daß das Vbel vom Hauſe
des Vndanckbarn nimmermehꝛ laſſen ſolle/ vnd des vndanckbarn Hoffnung
zergehet wie ein Reiff im Winter/ vnnd verflieſſe wie ein vnnuͤtze Waſſer.
Ja Gott ſelbſt dꝛewet/ das Er vmbs vndancks willen einen Hunger vn̄ durſt
nicht nach Bꝛodt vnd Waſſer/ Sondern nach dem Lebendigen woꝛt Gottes
ins Land ſchicken wolle/ das man von einem Meer zum andern/ vnnd von
Mitternacht gegen Moꝛgen vmblauffen vnnd des HErꝛen woꝛt ſuchen/ vnd
doch nicht finden ſollen. Dannenher Lutherus von ſolcher Vndanckbarkeit
auch Pꝛopheceyet/ das Deutſchland/ wegen vergeſſung ď wolthaten Gottes/
wegen jhꝛer Sicherheit vnnd eygen Eingebildeter Klugheit/ vmb die reine
Religion vnd das Liecht des Evangelij kom̄en werde/ welches in aller Welt
fchon zimlich fuͤr Augen iſt/ vnnd ſich jmmer weiter an Tag geben will/
Gott wende es Gnedig abe.
Prov. 17.
Sap. 16.
Amos. 8.
Luth.
3. Seriam de conſervatione ſollicitationem, Das wir embſig anhalten
vnd ſingen: Erhalt vns HErꝛ bey deinem Woꝛt/ vnd ſtewr der Feinde Liſt
vnd
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