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Gebauer, Johann: Geistl. Ring und Leibliche Sterbkunst. Oels, 1617.

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Trostreiche Leichpredigt.
Gnaden Bull/ der rechte kräfftige Ablaß/ vnd die Ewig geltende Quitantz,
vber seine Sünde/ mit dem Blut Christi vnterschrieben/ vnd mit seinem Leib
vnd Blut versiegelt ist eingeantwortet/ vnd alle Schuldt vergeben/ auch dieColoss. 2.
Handschrifft/ so wider jhn war/ außgetilgt vnd ans Creutz gehefftet worden.
Ja Christus hat seine Sünde in die Schweißtücher eingewickelt/ welche erLuc. 24.
Joh.
20.

im Grab gelassen/ das sie vermodern vnnd verfaulen/ vnd nimmermehr bey
dem Himlischen Vater sollen gedacht vnd gerüget werden. Denn wo ist ein
solcher Gott als Christus ist/ der die Sünde vergibt/ vnd erlest die MissethatMich. 7.
den vbrigen seines Erbtheils/ der seinen Zorn nicht Ewiglich behelt. Denn Er
ist Barmhertzig. Er erbarmt sich vnser wider/ dempfft vnser Missethat/ vnd
wirfft all vnser Sünde hindersich in die tieffe des Meers.

4. Sacrisicio laudis, Er hat auch sich Geopffert mit Dancksagung zu Gott/4. Sacrisie.
laudis.

für alle Leibliche vnd Geistliche wolthat/ nach anleitung des 9. 22. 34. 92. 103.Psal. 9. 22.
34. &c.

104. 108. 111. 118. 138. 146. Psalms vnd dergleichen. Wie David selbst vermant
im 50. Psalm. Opffer Gott danck/ vnd bezahle dem Höchsten dein Gelübde.
Vnd Bernhard. sagt auch: Ad singula benesicia DE in donis debet benedici,Bernh. in
Serm. 1.
sup. Cant.

alioquin ingratus reputabitur homo. Das ist:

[Beginn Spaltensatz]
Auff jede Wolthat in der Noth/
Wofern man nicht deß Vndancks nam/
[Spaltenumbruch] Soll man von Hertzen dancken Gott/
Anhören will mit Spott vnd Scham.
[Ende Spaltensatz]

Dieses Opffer erfodert auch die Gelübde des lieben Gebets/ das man Gott
vmb weitere Gnade ersuche vnd anruffe/ vnd diß Opffer thut viel bey Gott/
welchs andeutet Augustin. da er spricht: Oratio justi coeli clavis est: AscenditAugustin.
serm. 226.
de Temp.

precatio, & descendit DEi commiseratio. Licet alta sit terra, & altum coelum,
audit tamen DEus hominis lingvan, si mundam habeat conscientan.
Das heist.

[Spaltenumbruch]
Den Himmel öffnet recht Gebett/
Ob schon die Erd vnnd Himl ist hoch/
[Spaltenumbruch] Vnd stelt sich für/ für Gottes stett/
Erhört Er ein rein Gwissen doch.

An dieses opffer weiset auch Christus seine Braut/ da er sie vber den Myrrhen
vnd Creutzberg auff den Weyrauch hügel führet/ wie im Hohenlied SalomonCantic. 4.
am 4. zu lesen ist.

5. Sacrificio Zelotypiae, Das Rüge oder Eyveropffer hat er Gott auch ge-5. Sacrisic.
Zelotyp.

opffert/ in dem er nach dem befehl Gottes Es. 58. getrost gerufft/ nicht geschont/
seine stim wie ein Posaun erhaben/ vnd seinen vertrauten schafen jhr vbertretenNum. 5.
Esa.
58.

vnd missethat angezeigt/ den Gottlosen gewarnet/ das wort gepredigt/ ange-
halten zur zeit vnd vnzeit/ gestrafft/ gedrewt/ ermant/ mit aller gedult vnd Lehr/2. Tim. 4.
hat sich gelidten/ nüchtern gewesen/ vnd dz werck gethan eines Evangelischen
Predigers vnd sein Ampt redlich außgerichtet/ ist kein stummer Hund gewesen/Esa. 56.
Ezech.
13.

d faul gewesen/ gelegen vnd geschlaffen/ od der den leuten küssen vnter jhre Arm/
vnd Pfüle zun Häupten gemacht/ od vmb einer Hand vol Gersten oder bissen
Brodts willen den HErrn entheiligt hette in seinem Volck.

6. Sa-

Troſtreiche Leichpꝛedigt.
Gnaden Bull/ der rechte kraͤfftige Ablaß/ vnd die Ewig geltende Quitantz,
vber ſeine Suͤnde/ mit dem Blut Chꝛiſti vnterſchꝛieben/ vnd mit ſeinem Leib
vnd Blut verſiegelt iſt eingeantwoꝛtet/ vnd alle Schuldt vergeben/ auch dieColoſſ. 2.
Handſchꝛifft/ ſo wider jhn war/ außgetilgt vnd ans Creutz gehefftet woꝛden.
Ja Chꝛiſtus hat ſeine Suͤnde in die Schweißtuͤcher eingewickelt/ welche erLuc. 24.
Joh.
20.

im Gꝛab gelaſſen/ das ſie vermodern vnnd verfaulen/ vnd nimmermehꝛ bey
dem Himliſchen Vater ſollen gedacht vnd gerüget werden. Denn wo iſt ein
ſolcher Gott als Chꝛiſtus iſt/ der die Sünde vergibt/ vnd erleſt die MiſſethatMich. 7.
den vbꝛigen ſeines Erbtheils/ der ſeinen Zoꝛn nicht Ewiglich behelt. Den̄ Er
iſt Barmhertzig. Er erbarmt ſich vnſer wider/ dempfft vnſer Miſſethat/ vnd
wirfft all vnſer Suͤnde hinderſich in die tieffe des Meers.

4. Sacriſicio laudis, Er hat auch ſich Geopffert mit Danckſagung zu Gott/4. Sacriſie.
laudis.

für alle Leibliche vnd Geiſtliche wolthat/ nach anleitung des 9. 22. 34. 92. 103.Pſal. 9. 22.
34. &c.

104. 108. 111. 118. 138. 146. Pſalms vn̄ dergleichen. Wie David ſelbſt vermant
im 50. Pſalm. Opffer Gott danck/ vnd bezahle dem Hoͤchſten dein Geluͤbde.
Vnd Bernhard. ſagt auch: Ad ſingula beneſicia DEꝰ in donis debet benedici,Bernh. in
Serm. 1.
ſup. Cant.

alioquin ingratus reputabitur homo. Das iſt:

[Beginn Spaltensatz]
Auff jede Wolthat in der Noth/
Wofern man nicht deß Vndancks nam/
[Spaltenumbruch] Soll man von Hertzen dancken Gott/
Anhoͤren will mit Spott vnd Scham.
[Ende Spaltensatz]

Dieſes Opffer erfodert auch die Geluͤbde des lieben Gebets/ das man Gott
vmb weitere Gnade erſuche vnd anruffe/ vnd diß Opffer thut viel bey Gott/
welchs andeutet Auguſtin. da er ſpꝛicht: Oratio juſti cœli clavis eſt: AſcenditAuguſtin.
ſerm. 226.
de Temp.

precatio, & deſcendit DEi commiſeratio. Licet alta ſit terra, & altum cœlum,
audit tamẽ DEus hominis lingvã, ſi mundam habeat conſcientã.
Das heiſt.

[Spaltenumbruch]
Den Himmel oͤffnet recht Gebett/
Ob ſchon die Erd vnnd Himl iſt hoch/
[Spaltenumbruch] Vnd ſtelt ſich fuͤr/ fuͤr Gottes ſtett/
Erhoͤrt Er ein rein Gwiſſen doch.

An dieſes opffer weiſet auch Chꝛiſtus ſeine Bꝛaut/ da er ſie vber den Myrꝛhen
vnd Creutzberg auff den Weyꝛauch huͤgel fuͤhꝛet/ wie im Hohenlied SalomonCantic. 4.
am 4. zu leſen iſt.

5. Sacrificio Zelotypiæ, Das Rüge oder Eyveropffer hat er Gott auch ge-5. Sacriſic.
Zelotyp.

opffert/ in dem er nach dem befehl Gottes Eſ. 58. getroſt gerufft/ nicht geſchont/
ſeine ſtim wie ein Poſaun erhaben/ vn̄ ſeinen vertrauten ſchafen jhꝛ vbertretenNum. 5.
Eſa.
58.

vnd miſſethat angezeigt/ den Gottloſen gewarnet/ das woꝛt gepꝛedigt/ ange-
halten zur zeit vn̄ vnzeit/ geſtrafft/ gedꝛewt/ ermant/ mit aller gedult vnd Lehr/2. Tim. 4.
hat ſich gelidten/ nuͤchtern geweſen/ vnd dz werck gethan eines Evangeliſchen
Pꝛedigers vnd ſein Ampt redlich außgerichtet/ iſt kein ſtum̄er Hund geweſen/Eſa. 56.
Ezech.
13.

ď faul geweſen/ gelegen vn̄ geſchlaffen/ oď der den leuten küſſen vnter jhꝛe Arm/
vnd Pfüle zun Haͤupten gemacht/ oď vmb einer Hand vol Gerſten oder biſſen
Bꝛodts willen den HErꝛn entheiligt hette in ſeinem Volck.

6. Sa-
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Zitationshilfe: Gebauer, Johann: Geistl. Ring und Leibliche Sterbkunst. Oels, 1617, S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508269/39>, abgerufen am 28.03.2024.