Seidel, Georg: Rediviva naemi Das ist Vernewertes Todten vnd Lebensbild. Oels, 1638.Christliches EhrenZeugnüß. gende: Jch wil des Herren Zorn tragen.Jtem/ Jch weiß das mein Erlöser lebt. Hilff helffer hilff in Angst vnd Noth. Sonderlich hat Sie offt wiederholet/ folgende Wort/ Vnd als Sie nun vermercket/ das jhr Lebens Seyger- Vnd so viel vermag das vbergebene Zeugnüß/ darzu SIstitur ante pedes nostros Rediviva Näemi, At brevis vitae, tristiafata gemit. Nam variis ornata bonis virtutibus Urbe Disceßit, patriam triste cadaver adit. Qvis tibi nunc sensus cernenti talia Mater? Qvosve dabis gemitus jan Neonymphe novos? Dices
Chriſtliches EhrenZeugnuͤß. gende: Jch wil des Herren Zorn tragen.Jtem/ Jch weiß das mein Erloͤſer lebt. Hilff helffer hilff in Angſt vnd Noth. Sonderlich hat Sie offt wiederholet/ folgende Wort/ Vnd als Sie nun vermercket/ das jhr Lebens Seyger- Vnd ſo viel vermag das vbergebene Zeugnuͤß/ darzu SIstitur ante pedes nostros Rediviva Näemi, Atꝙ́ brevis vitæ, tristiafata gemit. Nam variis ornata bonis virtutibus Urbe Diſceßit, patriam triste cadaver adit. Qvis tibi nunc ſenſus cernenti talia Mater? Qvosve dabis gemitus jã Neonymphe novos? Dices
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="[29]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.</fw><lb/> gende: Jch wil des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> Zorn tragen.</p><lb/> <p>Jtem/ Jch weiß das mein Erloͤſer lebt.</p><lb/> <p>Hilff helffer hilff in Angſt vnd Noth.</p><lb/> <p>Sonderlich hat Sie offt wiederholet/ folgende Wort/<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr/</hi></hi> wie du wilt ſo ſchicks mit mir. Vnd andere<lb/> ſchoͤne Spruͤche mehr hat Sie zu jhrem troſt geſprochen/<lb/> ſo alle hie zu erzehlen nicht noͤttig ſindt.</p><lb/> <p>Vnd als Sie nun vermercket/ das jhr Lebens Seyger-<lb/> lein wuͤrde außgelauffen ſein/ hat Sie ſich mit den vmb-<lb/> ſtehenden geſegnet/ maͤnniglichen vmb Chriſtliche ver-<lb/> zeyhung gebeten vnd bitten laſſen/ auch wegen aller er-<lb/> zeigten Wolthaten ſo jhr in jhrer Niederlage weren er-<lb/> zeiget worden fleißig bedancket/ vnd jhre Seele GOtt<lb/> dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErren</hi></hi> trewlich empfohlen/ biß Sie am<lb/> Nehern Donnerſtage 14 tage/ war der 4 <hi rendition="#aq">Novembr.</hi><lb/> zwiſchen 8 vnd 9. des Morgends zum Hoff im Marg-<lb/> graffthumb Maͤhren gelegen ſanſſt vnd ſelig inn groſſer<lb/> gedult im HErꝛen eingeſchlaffen/ Jhres Alters nur 19<lb/> Jahr vnd 28 Wochen.</p><lb/> <p>Vnd ſo viel vermag das vbergebene Zeugnuͤß/ darzu<lb/> Jch dann zum Beſchluß/ nach meiner gewonheit/ den<lb/><hi rendition="#c">betruͤbten Leidtragenden zu Troſte/ dieſes trawrige<lb/><hi rendition="#aq">Epitaphium</hi> ſetze/ welches alſo lautet:</hi></p><lb/> <div type="fsEpicedia" n="3"> <head/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#in">S</hi> <hi rendition="#i">Istitur ante pedes nostros Rediviva Näemi,</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Atꝙ́ brevis vitæ, tristiafata gemit.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Nam variis ornata bonis virtutibus Urbe</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Diſceßit, patriam triste cadaver adit.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qvis tibi nunc ſenſus cernenti talia Mater?</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qvosve dabis gemitus jã Neonymphe novos?</hi> </hi> </l><lb/> <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Dices</hi> </hi> </fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[29]/0029]
Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.
gende: Jch wil des Herren Zorn tragen.
Jtem/ Jch weiß das mein Erloͤſer lebt.
Hilff helffer hilff in Angſt vnd Noth.
Sonderlich hat Sie offt wiederholet/ folgende Wort/
Herr/ wie du wilt ſo ſchicks mit mir. Vnd andere
ſchoͤne Spruͤche mehr hat Sie zu jhrem troſt geſprochen/
ſo alle hie zu erzehlen nicht noͤttig ſindt.
Vnd als Sie nun vermercket/ das jhr Lebens Seyger-
lein wuͤrde außgelauffen ſein/ hat Sie ſich mit den vmb-
ſtehenden geſegnet/ maͤnniglichen vmb Chriſtliche ver-
zeyhung gebeten vnd bitten laſſen/ auch wegen aller er-
zeigten Wolthaten ſo jhr in jhrer Niederlage weren er-
zeiget worden fleißig bedancket/ vnd jhre Seele GOtt
dem HErren trewlich empfohlen/ biß Sie am
Nehern Donnerſtage 14 tage/ war der 4 Novembr.
zwiſchen 8 vnd 9. des Morgends zum Hoff im Marg-
graffthumb Maͤhren gelegen ſanſſt vnd ſelig inn groſſer
gedult im HErꝛen eingeſchlaffen/ Jhres Alters nur 19
Jahr vnd 28 Wochen.
Vnd ſo viel vermag das vbergebene Zeugnuͤß/ darzu
Jch dann zum Beſchluß/ nach meiner gewonheit/ den
betruͤbten Leidtragenden zu Troſte/ dieſes trawrige
Epitaphium ſetze/ welches alſo lautet:
SIstitur ante pedes nostros Rediviva Näemi,
Atꝙ́ brevis vitæ, tristiafata gemit.
Nam variis ornata bonis virtutibus Urbe
Diſceßit, patriam triste cadaver adit.
Qvis tibi nunc ſenſus cernenti talia Mater?
Qvosve dabis gemitus jã Neonymphe novos?
Dices
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |