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Milichius, Daniel: Justorum descriptio et conditio. Oels, 1617.

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Christl: Leich vnd Ehrenpredigt.
gleich in willens gewesen were/ sie wolte bey jhrem Nächst
verstorbenen Herren zu Caulwitz begraben ligen/ so hette sie
sich doch anders bedacht/ weil sie jhr lieber Herr Eydam/ so
wol vorhalten/ so wol auch jhr vielgeliebte Fraw Tochter/
sie mit jhrem willen nicht erzürnet hette/ so wolle sie am lieb-
sten alhier zu Warttemberg/ bey jhren lieben Kindern be-
graben ligen/ wie dann auch solches jhrem begehren nach ge-
zweyget wirdt.

Jn jhrem Widtbenstande/ hat sich diese Hoch-
Adeliche Matron inn der Warheit also vorhalten/ das sie
gar wol mit der fromen vnd Gottseligen Judith kan vnd mag
vorgliechen werden/ vnd solches:

I. Ratione agnitae veritatis, Denn wie Judith, den
rechten Gott erkennet/ vnd bey jhrem Glauben bestendiglich
vorblieben: Also hat auch vnsere liebe Mitschwester inn
Christo JEsu gethan/ bey Gott vnd seinem Wort/ ist sie
bestendiglich verharret biß an jhren letzten Seufftzer/ vnd wie
sie hertzlichen gesungen vnd gebetet hat.

Laß mich kein Lust noch Furcht von dir/
Jnn dieser Welt abwenden/
Beständig sein ans Ende gieb mir/
Du hasts allein in Händen:

Also hat sie auch solches mit Hülffe vnd Beystandt des
H. Geistes nu vollendet/ das sie billich mit 2. Tim. 15. sagen2 Tim. 15
mag: Jch habe einen gutten Kampff gekämpffet/ Jch habe
den Lauff vollendet/ JCh habe Glauben gehalten/ etc.
Hinfort ist mir beygeleget/ die Chron der Gerechtigkeit/
welche mir der HErr an jenem Tage der Gerechte Richter
geben wird/ nicht mir alleine/ Sondern auch allen/ die seine
Erscheinung liebhaben. Vnd das gewiß diesem also sey/
bezeuget solchs jhr andächtiger wuntsch/ welcher Rythmice
(wie er mir nächten zugestellet) also lautet:

O Hey-
F

Chriſtl: Leich vnd Ehrenpredigt.
gleich in willens geweſen were/ ſie wolte bey jhꝛem Naͤchſt
verſtoꝛbenen Herꝛen zu Caulwitz begraben ligen/ ſo hette ſie
ſich doch anders bedacht/ weil ſie jhꝛ lieber Herꝛ Eydam/ ſo
wol vorhalten/ ſo wol auch jhr vielgeliebte Fraw Tochter/
ſie mit jhꝛem willen nicht erzuͤrnet hette/ ſo wolle ſie am lieb-
ſten alhier zu Warttemberg/ bey jhren lieben Kindern be-
graben ligen/ wie dann auch ſolches jhꝛem begehꝛen nach ge-
zweyget wirdt.

Jn jhꝛem Widtbenſtande/ hat ſich dieſe Hoch-
Adeliche Matron inn der Warheit alſo vorhalten/ das ſie
gar wol mit der fromen vñ Gottſeligen Judith kan vnd mag
vorgliechen werden/ vnd ſolches:

I. Ratione agnitæ veritatis, Denn wie Judith, den
rechten Gott erkennet/ vnd bey jhꝛem Glauben beſtendiglich
vorblieben: Alſo hat auch vnſere liebe Mitſchweſter inn
Chꝛiſto JEſu gethan/ bey Gott vnd ſeinem Wort/ iſt ſie
beſtendiglich verharꝛet biß an jhrẽ letzten Seufftzer/ vnd wie
ſie hertzlichen geſungen vnd gebetet hat.

Laß mich kein Luſt noch Furcht von dir/
Jnn dieſer Welt abwenden/
Beſtaͤndig ſein ans Ende gieb mir/
Du haſts allein in Haͤnden:

Alſo hat ſie auch ſolches mit Huͤlffe vnd Beyſtandt des
H. Geiſtes nu vollendet/ das ſie billich mit 2. Tim. 15. ſagen2 Tim. 15
mag: Jch habe einen gutten Kampff gekaͤmpffet/ Jch habe
den Lauff vollendet/ JCh habe Glauben gehalten/ ꝛc.
Hinfort iſt mir beygeleget/ die Chron der Gerechtigkeit/
welche mir der HErꝛ an jenem Tage der Gerechte Richter
geben wird/ nicht mir alleine/ Sondern auch allen/ die ſeine
Erſcheinung liebhaben. Vnd das gewiß dieſem alſo ſey/
bezeuget ſolchs jhꝛ andaͤchtiger wuntſch/ welcher Rythmicè
(wie er mir naͤchten zugeſtellet) alſo lautet:

O Hey-
F
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[[41]/0041] Chriſtl: Leich vnd Ehrenpredigt. gleich in willens geweſen were/ ſie wolte bey jhꝛem Naͤchſt verſtoꝛbenen Herꝛen zu Caulwitz begraben ligen/ ſo hette ſie ſich doch anders bedacht/ weil ſie jhꝛ lieber Herꝛ Eydam/ ſo wol vorhalten/ ſo wol auch jhr vielgeliebte Fraw Tochter/ ſie mit jhꝛem willen nicht erzuͤrnet hette/ ſo wolle ſie am lieb- ſten alhier zu Warttemberg/ bey jhren lieben Kindern be- graben ligen/ wie dann auch ſolches jhꝛem begehꝛen nach ge- zweyget wirdt. Jn jhꝛem Widtbenſtande/ hat ſich dieſe Hoch- Adeliche Matron inn der Warheit alſo vorhalten/ das ſie gar wol mit der fromen vñ Gottſeligen Judith kan vnd mag vorgliechen werden/ vnd ſolches: I. Ratione agnitæ veritatis, Denn wie Judith, den rechten Gott erkennet/ vnd bey jhꝛem Glauben beſtendiglich vorblieben: Alſo hat auch vnſere liebe Mitſchweſter inn Chꝛiſto JEſu gethan/ bey Gott vnd ſeinem Wort/ iſt ſie beſtendiglich verharꝛet biß an jhrẽ letzten Seufftzer/ vnd wie ſie hertzlichen geſungen vnd gebetet hat. Laß mich kein Luſt noch Furcht von dir/ Jnn dieſer Welt abwenden/ Beſtaͤndig ſein ans Ende gieb mir/ Du haſts allein in Haͤnden: Alſo hat ſie auch ſolches mit Huͤlffe vnd Beyſtandt des H. Geiſtes nu vollendet/ das ſie billich mit 2. Tim. 15. ſagen mag: Jch habe einen gutten Kampff gekaͤmpffet/ Jch habe den Lauff vollendet/ JCh habe Glauben gehalten/ ꝛc. Hinfort iſt mir beygeleget/ die Chron der Gerechtigkeit/ welche mir der HErꝛ an jenem Tage der Gerechte Richter geben wird/ nicht mir alleine/ Sondern auch allen/ die ſeine Erſcheinung liebhaben. Vnd das gewiß dieſem alſo ſey/ bezeuget ſolchs jhꝛ andaͤchtiger wuntſch/ welcher Rythmicè (wie er mir naͤchten zugeſtellet) alſo lautet: 2 Tim. 15 O Hey- F

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Justorum descriptio et conditio. Oels, 1617, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508193/41>, abgerufen am 24.11.2024.