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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Leich-Predigt.
versichert; daß wird nu freylich eine über alle maß wich-
tige Herrligkeit seyn. Und wann es möglich wäre/ das
die Verdamten in der Hölle könten das Angesicht Got-
tes sehen/ würden sie keine Pein/ viel weniger die
Schmertzen/ am wenigsten aber eintzige Traurigkeit
empfinden/ ja das Quaal-Hauß würde ihnen zu einen
Lustgarten/ die Marter zu einem Wohl-Leben/ und die
Hölle zum Paradies werden; Ja wenn es geschehen
könte/ das GOtt die Verdamten in der Hölle nicht
straffte/ sondern nur sein Gnaden-Antlitz von ihnen
verbirge/ so wäre es ihnen viel besser das sie nie geboh-
ren wären. Ja es schreiben die alten Kirchen Lehrer/
das die Freude und Wollust/ welche auß den Anschauen
Gottes entstehet/ so groß sey/ das woferne gleich alle
und jedwede Wollüste und Freude dieser Welt sich zu-
gleich in eine eintzige Seele eines Außerwehlten versam-
len solte/ so würde doch dieselbe das Anschauen Gottes
diesem allen fürziehen.

2. Jn völliger Besitzung aller Güter. Hier2.
In völliger
Besitzung al-
ler Gütee.

in dieser Welt mangelts auch offtmahls den Fürnehm-
sten an den nöthigsten Lebens-Mitteln/ als an Abra-
ham/ Jsaac und Jacob zu sehen/ welche auß Brodt-
Mangel in der Philister Land nnd in Egypten wandern
müssen/ Gen. 12/ 10. 26/ 1. 42. & 46. Elimelech muß mitGen. 12. 10.
26, 1.
42. & 46.

seiner Maemi auß Brodmangel in der Moabiter Land
seinen Stab setzen/ Ruth. 1/ 3. David macht sich außRuth. 1, 3.
Noth über die heiligen Schau-Brod/ so sonst niemande
als denen Priestern zu essen erläubet waren/ 1. Sam.1. Sam. 21. 6.
21/ 6. Dergleichen Mangel auch zu Eliae und Elisae Zei-
ten fürgangen/ 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. & 6. anderer Män-1. Reg. 17.
2. Reg.
4. & 6.

gel und Dürfftigkeiten anitzo zu geschweigen. Aber im

ewigen
D

Leich-Predigt.
verſichert; daß wird nu freylich eine uͤber alle maß wich-
tige Herꝛligkeit ſeyn. Und wann es moͤglich waͤre/ das
die Verdamten in der Hoͤlle koͤnten das Angeſicht Got-
tes ſehen/ wuͤrden ſie keine Pein/ viel weniger die
Schmertzen/ am wenigſten aber eintzige Traurigkeit
empfinden/ ja das Quaal-Hauß wuͤrde ihnen zu einen
Luſtgarten/ die Marter zu einem Wohl-Leben/ und die
Hoͤlle zum Paradies werden; Ja wenn es geſchehen
koͤnte/ das GOtt die Verdamten in der Hoͤlle nicht
ſtraffte/ ſondern nur ſein Gnaden-Antlitz von ihnen
verbirge/ ſo waͤre es ihnen viel beſſer das ſie nie geboh-
ren waͤren. Ja es ſchreiben die alten Kirchen Lehrer/
das die Freude und Wolluſt/ welche auß den Anſchauen
Gottes entſtehet/ ſo groß ſey/ das woferne gleich alle
und jedwede Wolluͤſte und Freude dieſer Welt ſich zu-
gleich in eine eintzige Seele eines Außerwehlten verſam-
len ſolte/ ſo wuͤrde doch dieſelbe das Anſchauen Gottes
dieſem allen fuͤrziehen.

2. Jn voͤlliger Beſitzung aller Guͤter. Hier2.
In voͤlliger
Beſitzung al-
ler Guͤtee.

in dieſer Welt mangelts auch offtmahls den Fuͤrnehm-
ſten an den noͤthigſten Lebens-Mitteln/ als an Abra-
ham/ Jſaac und Jacob zu ſehen/ welche auß Brodt-
Mangel in der Philiſter Land nnd in Egypten wandern
muͤſſen/ Gen. 12/ 10. 26/ 1. 42. & 46. Elimelech muß mitGen. 12. 10.
26, 1.
42. & 46.

ſeiner Maëmi auß Brodmangel in der Moabiter Land
ſeinen Stab ſetzen/ Ruth. 1/ 3. David macht ſich außRuth. 1, 3.
Noth uͤber die heiligen Schau-Brod/ ſo ſonſt niemande
als denen Prieſtern zu eſſen erlaͤubet waren/ 1. Sam.1. Sam. 21. 6.
21/ 6. Dergleichen Mangel auch zu Eliæ und Eliſæ Zei-
ten fuͤrgangen/ 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. & 6. anderer Maͤn-1. Reg. 17.
2. Reg.
4. & 6.

gel und Duͤrfftigkeiten anitzo zu geſchweigen. Aber im

ewigen
D
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[25/0025] Leich-Predigt. verſichert; daß wird nu freylich eine uͤber alle maß wich- tige Herꝛligkeit ſeyn. Und wann es moͤglich waͤre/ das die Verdamten in der Hoͤlle koͤnten das Angeſicht Got- tes ſehen/ wuͤrden ſie keine Pein/ viel weniger die Schmertzen/ am wenigſten aber eintzige Traurigkeit empfinden/ ja das Quaal-Hauß wuͤrde ihnen zu einen Luſtgarten/ die Marter zu einem Wohl-Leben/ und die Hoͤlle zum Paradies werden; Ja wenn es geſchehen koͤnte/ das GOtt die Verdamten in der Hoͤlle nicht ſtraffte/ ſondern nur ſein Gnaden-Antlitz von ihnen verbirge/ ſo waͤre es ihnen viel beſſer das ſie nie geboh- ren waͤren. Ja es ſchreiben die alten Kirchen Lehrer/ das die Freude und Wolluſt/ welche auß den Anſchauen Gottes entſtehet/ ſo groß ſey/ das woferne gleich alle und jedwede Wolluͤſte und Freude dieſer Welt ſich zu- gleich in eine eintzige Seele eines Außerwehlten verſam- len ſolte/ ſo wuͤrde doch dieſelbe das Anſchauen Gottes dieſem allen fuͤrziehen. 2. Jn voͤlliger Beſitzung aller Guͤter. Hier in dieſer Welt mangelts auch offtmahls den Fuͤrnehm- ſten an den noͤthigſten Lebens-Mitteln/ als an Abra- ham/ Jſaac und Jacob zu ſehen/ welche auß Brodt- Mangel in der Philiſter Land nnd in Egypten wandern muͤſſen/ Gen. 12/ 10. 26/ 1. 42. & 46. Elimelech muß mit ſeiner Maëmi auß Brodmangel in der Moabiter Land ſeinen Stab ſetzen/ Ruth. 1/ 3. David macht ſich auß Noth uͤber die heiligen Schau-Brod/ ſo ſonſt niemande als denen Prieſtern zu eſſen erlaͤubet waren/ 1. Sam. 21/ 6. Dergleichen Mangel auch zu Eliæ und Eliſæ Zei- ten fuͤrgangen/ 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. & 6. anderer Maͤn- gel und Duͤrfftigkeiten anitzo zu geſchweigen. Aber im ewigen 2. In voͤlliger Beſitzung al- ler Guͤtee. Gen. 12. 10. 26, 1. 42. & 46. Ruth. 1, 3. 1. Sam. 21. 6. 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. & 6. D

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/25>, abgerufen am 27.11.2024.