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Bahn, Nikolaus: Das unschuldig vergoßne Blut. [Pirna], [1701].

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Das unschuldig vergossene Blut.
hang Conc. 1. über die angezogene Worte aus dem Mich. 6, 7. p. 697.)
bey vielen Völckern so weit gebracht/ daß sie/ wider GOttes ausdrück-
lichen Befehl/ zu Hohn und Spott der von GOtt gestiffteten Opffer/
ihre leibliche Kinder auffgeopffert. Worinnen greulich gewütet dieAs-
syrer/ die ihre Kinder dem Abgott Adramelech/ gleichwie die Griechen
der Dianae, geopffert/ dergleichen auch die Römer bey ihren Saturni-
nischen Fecht-Spielen gethan. Welches Barbarische/ unheilige und
unbarmhertzige Teuffels-Opffer von denen verbanneten Cananäischen
Völckern auff das Jüdische Volck gekommen/ auch von dem König
Ahas/ Manasse und andern verübet worden/ wie aus 2. Chron. 23, 3.
33, 6. 2. Reg.
17, 17. zu ersehen/ da die unbarmhertzigen und unmensch-
lichen Eltern ihre leibliche liebe Kinder/ Söhne und Töchter/ dem Ab-
gott Moloch/ einem ehrnen Götzen/ so inwendig hohl und voller feuri-
gen Gluth gewesen/ in seine glüende Arme hinein gelegt/ daß sie darin-
nen mit grossen Schmertzen und Marter verbrennen müssen: Und da-
mit die Eltern das Winseln/ Ach und Wehe/ das Zetter-Geschrey der
Kinder nicht möchten hören/ haben die abgöttischen Priester die Paucken
und Trommeln dazu geschlagen/ daher derselbige Ort Tophet genen-
net worden/ Jer. 7, 31. das ist/ das Trommel-Hauß oder Kirche. Biß
hieher der sel. Herr Griebner/ cit. loco. Conf. Selden. de DiisSyr.
Synt. l. c. 6. p. 167. Qvenstedts Antiqvib. P. I. c. 5. v. 4. p. 594.
it. B. August. Pfeiffers Dub. Vexat. Cent. IV. p.
831. Ohngeachtet
Göttliche Majestät den Kindern Israel dergleichen HeydnischesWesen
ernstlich verboten/ wie zu lesen Lev. 18, 21. c. 20, 2. sqq. Devt. 12, 31.
so waren sie doch dem Worte des HErrn ungehorsam/ sie vergossen un-
schuldig Blut/ das Blut ihrer Söhne und ihrerTöchter/ die sie opfferten
den Götzen Canaan/ daß dasLand mit Blut-Schulden befleckt worden.
Es kam dahin/ spricht der HErr/ HErr/ daß du nahmest deine
Söhne und deine Töchter/ die du mir gezeiget hattest/ und opffer-
test sie den Götzen zu fressen/
Ezech. 16, 20. Ist das nicht grausam zu
hören? Ist das nicht erschrecklich zu lesen? daß die Eltern ihr eigen
Fleisch und Blut auf dieSchlacht-Banck liefern/ und[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] durch Abgötterey
von dem Teufel verblendet/) solche Dinge für einen angenehmen Got-

tes-

Das unſchuldig vergoſſene Blut.
hang Conc. 1. uͤber die angezogene Worte aus dem Mich. 6, 7. p. 697.)
bey vielen Voͤlckern ſo weit gebracht/ daß ſie/ wider GOttes ausdruͤck-
lichen Befehl/ zu Hohn und Spott der von GOtt geſtiffteten Opffer/
ihre leibliche Kinder auffgeopffert. Worinnen greulich gewuͤtet dieAſ-
ſyrer/ die ihre Kinder dem Abgott Adramelech/ gleichwie die Griechen
der Dianæ, geopffert/ dergleichen auch die Roͤmer bey ihren Saturni-
niſchen Fecht-Spielen gethan. Welches Barbariſche/ unheilige und
unbarmhertzige Teuffels-Opffer von denen verbanneten Cananaͤiſchen
Voͤlckern auff das Juͤdiſche Volck gekommen/ auch von dem Koͤnig
Ahas/ Manaſſe und andern veruͤbet worden/ wie aus 2. Chron. 23, 3.
33, 6. 2. Reg.
17, 17. zu erſehen/ da die unbarmhertzigen und unmenſch-
lichen Eltern ihre leibliche liebe Kinder/ Soͤhne und Toͤchter/ dem Ab-
gott Moloch/ einem ehrnen Goͤtzen/ ſo inwendig hohl und voller feuri-
gen Gluth geweſen/ in ſeine gluͤende Arme hinein gelegt/ daß ſie darin-
nen mit groſſen Schmertzen und Marter verbrennen muͤſſen: Und da-
mit die Eltern das Winſeln/ Ach und Wehe/ das Zetter-Geſchrey der
Kinder nicht moͤchten hoͤren/ haben die abgoͤttiſchen Prieſter die Paucken
und Trommeln dazu geſchlagen/ daher derſelbige Ort Tophet genen-
net worden/ Jer. 7, 31. das iſt/ das Trommel-Hauß oder Kirche. Biß
hieher der ſel. Herr Griebner/ cit. loco. Conf. Selden. de DiisSyr.
Synt. l. c. 6. p. 167. Qvenſtedts Antiqvib. P. I. c. 5. v. 4. p. 594.
it. B. Auguſt. Pfeiffers Dub. Vexat. Cent. IV. p.
831. Ohngeachtet
Goͤttliche Majeſtaͤt den Kindern Iſrael dergleichen HeydniſchesWeſen
ernſtlich verboten/ wie zu leſen Lev. 18, 21. c. 20, 2. ſqq. Devt. 12, 31.
ſo waren ſie doch dem Worte des HErrn ungehorſam/ ſie vergoſſen un-
ſchuldig Blut/ das Blut ihrer Soͤhne und ihrerToͤchter/ die ſie opfferten
den Goͤtzen Canaan/ daß dasLand mit Blut-Schulden befleckt worden.
Es kam dahin/ ſpricht der HErr/ HErr/ daß du nahmeſt deine
Soͤhne und deine Toͤchter/ die du miꝛ gezeiget hatteſt/ und opffer-
teſt ſie den Goͤtzen zu freſſen/
Ezech. 16, 20. Iſt das nicht grauſam zu
hoͤren? Iſt das nicht erſchrecklich zu leſen? daß die Eltern ihr eigen
Fleiſch und Blut auf dieSchlacht-Banck liefern/ uñ[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt] durch Abgoͤtterey
von dem Teufel verblendet/) ſolche Dinge fuͤr einen angenehmen Got-

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[13[11]/0011] Das unſchuldig vergoſſene Blut. hang Conc. 1. uͤber die angezogene Worte aus dem Mich. 6, 7. p. 697.) bey vielen Voͤlckern ſo weit gebracht/ daß ſie/ wider GOttes ausdruͤck- lichen Befehl/ zu Hohn und Spott der von GOtt geſtiffteten Opffer/ ihre leibliche Kinder auffgeopffert. Worinnen greulich gewuͤtet dieAſ- ſyrer/ die ihre Kinder dem Abgott Adramelech/ gleichwie die Griechen der Dianæ, geopffert/ dergleichen auch die Roͤmer bey ihren Saturni- niſchen Fecht-Spielen gethan. Welches Barbariſche/ unheilige und unbarmhertzige Teuffels-Opffer von denen verbanneten Cananaͤiſchen Voͤlckern auff das Juͤdiſche Volck gekommen/ auch von dem Koͤnig Ahas/ Manaſſe und andern veruͤbet worden/ wie aus 2. Chron. 23, 3. 33, 6. 2. Reg. 17, 17. zu erſehen/ da die unbarmhertzigen und unmenſch- lichen Eltern ihre leibliche liebe Kinder/ Soͤhne und Toͤchter/ dem Ab- gott Moloch/ einem ehrnen Goͤtzen/ ſo inwendig hohl und voller feuri- gen Gluth geweſen/ in ſeine gluͤende Arme hinein gelegt/ daß ſie darin- nen mit groſſen Schmertzen und Marter verbrennen muͤſſen: Und da- mit die Eltern das Winſeln/ Ach und Wehe/ das Zetter-Geſchrey der Kinder nicht moͤchten hoͤren/ haben die abgoͤttiſchen Prieſter die Paucken und Trommeln dazu geſchlagen/ daher derſelbige Ort Tophet genen- net worden/ Jer. 7, 31. das iſt/ das Trommel-Hauß oder Kirche. Biß hieher der ſel. Herr Griebner/ cit. loco. Conf. Selden. de DiisSyr. Synt. l. c. 6. p. 167. Qvenſtedts Antiqvib. P. I. c. 5. v. 4. p. 594. it. B. Auguſt. Pfeiffers Dub. Vexat. Cent. IV. p. 831. Ohngeachtet Goͤttliche Majeſtaͤt den Kindern Iſrael dergleichen HeydniſchesWeſen ernſtlich verboten/ wie zu leſen Lev. 18, 21. c. 20, 2. ſqq. Devt. 12, 31. ſo waren ſie doch dem Worte des HErrn ungehorſam/ ſie vergoſſen un- ſchuldig Blut/ das Blut ihrer Soͤhne und ihrerToͤchter/ die ſie opfferten den Goͤtzen Canaan/ daß dasLand mit Blut-Schulden befleckt worden. Es kam dahin/ ſpricht der HErr/ HErr/ daß du nahmeſt deine Soͤhne und deine Toͤchter/ die du miꝛ gezeiget hatteſt/ und opffer- teſt ſie den Goͤtzen zu freſſen/ Ezech. 16, 20. Iſt das nicht grauſam zu hoͤren? Iſt das nicht erſchrecklich zu leſen? daß die Eltern ihr eigen Fleiſch und Blut auf dieSchlacht-Banck liefern/ uñ_ durch Abgoͤtterey von dem Teufel verblendet/) ſolche Dinge fuͤr einen angenehmen Got- tes-

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Zitationshilfe: Bahn, Nikolaus: Das unschuldig vergoßne Blut. [Pirna], [1701], S. 13[11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/421583/11>, abgerufen am 24.11.2024.