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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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PERSONALIA.
Siegmund von Kreckwitz/ Herrn auf Ju-
pendorff/ Großkloden/ Heintzendorff und
Ackresch-Frontze/ des Königlichen Mann-
Rechts Gurauischen Creyses Hoch Ansehn-
lichen
Assessorem und Zauden-Richter. Die
ins 49igste Jahr wehrende Ehe war auff beyden
Theilen höchst vergnüget/ weil Sie liebreich/ und
von dem Himmel bekrönet mit Seegen an Leibes-
Früchten und andern zeitlichen Güttern.

Sie schätzte sich wohl berathen/ weil Sie zu
Theil worden einem vernünfftigen Manne: a Era Sir. 7, 26.
preiset sich glückseelig/ weil Jhme beschehret eine
treue Gehülffin/ und eine Säule derer er sich trö-
sten können/ b die Jhm dahero ein fein geruhig Le-b Sir. 36.
v.
24.

ben gemacht. Wird vor gesegnet außgeruffen eine
Matrone, so von dem Allmächtigen gewürdiget wird
eine Kinder-Mutter zu werden/ so ist der Seeligen
Frauen auch hierinnen nichts abgegangen/ die 5.
Söhne/ und so viel Töchter zur Welt gebohren/
davon 2. Herren Söhne und 3. Frauen Töchter
Sie nach sich in der Zeitligkeit verlässet. Allein/
so erwünscht war die Vermählung/ so muste Sie
doch die leiblichen Trübsaalen/ c und das bitterec 1, Cor. 7.
v.
28.

Weh/ mit welchem die Süßigkeit der Ehe vermen-

get

PERSONALIA.
Siegmund von Kreckwitz/ Herꝛn auf Ju-
pendorff/ Großkloden/ Heintzendorff und
Ackreſch-Frontze/ des Koͤniglichen Mann-
Rechts Gurauiſchen Creyſes Hoch Anſehn-
lichen
Asſeſſorem und Zauden-Richter. Die
ins 49igſte Jahr wehrende Ehe war auff beyden
Theilen hoͤchſt vergnuͤget/ weil Sie liebreich/ und
von dem Himmel bekroͤnet mit Seegen an Leibes-
Fruͤchten und andern zeitlichen Guͤttern.

Sie ſchaͤtzte ſich wohl berathen/ weil Sie zu
Theil worden einem vernuͤnfftigen Manne: a Era Sir. 7, 26.
preiſet ſich gluͤckſeelig/ weil Jhme beſchehret eine
treue Gehuͤlffin/ und eine Saͤule derer er ſich troͤ-
ſten koͤnnen/ b die Jhm dahero ein fein geruhig Le-b Sir. 36.
v.
24.

ben gemacht. Wird vor geſegnet außgeruffen eine
Matrone, ſo von dem Allmaͤchtigen gewuͤrdiget wird
eine Kinder-Mutter zu werden/ ſo iſt der Seeligen
Frauen auch hierinnen nichts abgegangen/ die 5.
Soͤhne/ und ſo viel Toͤchter zur Welt gebohren/
davon 2. Herren Soͤhne und 3. Frauen Toͤchter
Sie nach ſich in der Zeitligkeit verlaͤſſet. Allein/
ſo erwuͤnſcht war die Vermaͤhlung/ ſo muſte Sie
doch die leiblichen Truͤbſaalen/ c und das bitterec 1, Cor. 7.
v.
28.

Weh/ mit welchem die Suͤßigkeit der Ehe vermen-

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[51/0051] PERSONALIA. Siegmund von Kreckwitz/ Herꝛn auf Ju- pendorff/ Großkloden/ Heintzendorff und Ackreſch-Frontze/ des Koͤniglichen Mann- Rechts Gurauiſchen Creyſes Hoch Anſehn- lichen Asſeſſorem und Zauden-Richter. Die ins 49igſte Jahr wehrende Ehe war auff beyden Theilen hoͤchſt vergnuͤget/ weil Sie liebreich/ und von dem Himmel bekroͤnet mit Seegen an Leibes- Fruͤchten und andern zeitlichen Guͤttern. Sie ſchaͤtzte ſich wohl berathen/ weil Sie zu Theil worden einem vernuͤnfftigen Manne: a Er preiſet ſich gluͤckſeelig/ weil Jhme beſchehret eine treue Gehuͤlffin/ und eine Saͤule derer er ſich troͤ- ſten koͤnnen/ b die Jhm dahero ein fein geruhig Le- ben gemacht. Wird vor geſegnet außgeruffen eine Matrone, ſo von dem Allmaͤchtigen gewuͤrdiget wird eine Kinder-Mutter zu werden/ ſo iſt der Seeligen Frauen auch hierinnen nichts abgegangen/ die 5. Soͤhne/ und ſo viel Toͤchter zur Welt gebohren/ davon 2. Herren Soͤhne und 3. Frauen Toͤchter Sie nach ſich in der Zeitligkeit verlaͤſſet. Allein/ ſo erwuͤnſcht war die Vermaͤhlung/ ſo muſte Sie doch die leiblichen Truͤbſaalen/ c und das bittere Weh/ mit welchem die Suͤßigkeit der Ehe vermen- get a Sir. 7, 26. b Sir. 36. v. 24. c 1, Cor. 7. v. 28.

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/51>, abgerufen am 06.05.2024.