Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].Christliche der Ruhe; Je schlimmer es einem Wandersmanne gehetunter Weges/ je mehr sehnt er sich nach der Heimat. Hier a 2. Cor. 5. v. 6.sind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und Pilgramme/ b im Himmel ist unser Politevma, und Wan- b 1. Petr. 2. v. 11.del. c Gieng es uns in diesem Leben stets nach dem fleisch- lichen Willen/ würden wir uns zusehr in dasselbige verlie- c Phil. 3. v. 20.ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die d Ps. 42, 3.Welt verleiden/ daß wir stets gedencken: d Wenn werd ich dahin kommen/ daß ich GOttes Angesicht schaue. Ja Creutz und Leyden sind Merckmahl/ daß wir auff Wenn GOtt über die Frommen die Creutzes-Last läßt sucht
Chriſtliche der Ruhe; Je ſchlimmer es einem Wandersmanne gehetunter Weges/ je mehr ſehnt er ſich nach der Heimat. Hier a 2. Cor. 5. v. 6.ſind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und Pilgram̃e/ b im Himmel iſt unſer Politevma, und Wan- b 1. Petr. 2. v. 11.del. c Gieng es uns in dieſem Leben ſtets nach dem fleiſch- lichen Willen/ wuͤrden wir uns zuſehr in daſſelbige verlie- c Phil. 3. v. 20.ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die d Pſ. 42, 3.Welt verleiden/ daß wir ſtets gedencken: d Weñ werd ich dahin kommen/ daß ich GOttes Angeſicht ſchaue. Ja Creutz und Leyden ſind Merckmahl/ daß wir auff Wenn GOtt uͤber die From̃en die Creutzes-Laſt laͤßt ſucht
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Chriſtliche
der Ruhe; Je ſchlimmer es einem Wandersmanne gehet
unter Weges/ je mehr ſehnt er ſich nach der Heimat. Hier
ſind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und
Pilgram̃e/ b im Himmel iſt unſer Politevma, und Wan-
del. c Gieng es uns in dieſem Leben ſtets nach dem fleiſch-
lichen Willen/ wuͤrden wir uns zuſehr in daſſelbige verlie-
ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die
Welt verleiden/ daß wir ſtets gedencken: d Weñ werd ich
dahin kommen/ daß ich GOttes Angeſicht ſchaue.
a 2. Cor.
5. v. 6.
b 1. Petr. 2.
v. 11.
c Phil. 3.
v. 20.
d Pſ. 42, 3.
Ja Creutz und Leyden ſind Merckmahl/ daß wir auff
dem Wege zum Himmel ſeyn: Denn wir muͤſſen durch viel
Truͤbſal in das Reich GOttes eingehen. e Gleichwie Je-
ſus unſer Vorgaͤnger/ durch ſein Leyden in ſeine Herꝛlig-
keit eingegangen. f Und alſo laͤſt GOtt die/ welche Er lieb
hat/ in ſo viel Creutz gerathen/ daß er ſie dort durchs Creutz
herꝛlich mache. Weil ſie hier viel Truͤbſal haben/ ſollen ſie
dort reichlich getroͤſtet werden. Je groͤſſere Truͤbſal auff
Erden/ je groͤſſere Freude und Herrligkeit im Himmel.
Sind Worte des geiſtreichen Arnds. g
e Act. 14.
v. 22.
f Luc. 24.
v. 26.
g Arndt
Wahres
Chriſten-
thumb 2.
Buch 26
Capit.
Wenn GOtt uͤber die From̃en die Creutzes-Laſt laͤßt
kommen/ ſo thut ers auch zu ihrer Pruͤfung des Glaubens/
Andacht/ Gedult und Hoffnung. Gleichwie das Gold
durchs Feuer/ alſo werden die ſo GOtt gefallen/ durchs
Feuer der Truͤbſal bewehret. Sir. II. h GOtt verſuchet die
Gerechten/ und findet ſie/ daß ſie ſein wehrt ſeyn/ Er pruͤfet
ſie wie Gold im Ofen/ und nimmet ſie an/ wie ein voͤlliges
Opffer/ ſteht Sap. III. i Wie deñ GOtt ſelber ſich erklaͤret
gegen das Hauß Jacob. Eſ. XLIIX. Jch wil dich laͤutern/
aber nicht wie Silber/ ich will dich außerwehlt machen im
Ofen des Elendes. Dahero die Glaͤubigen erfahren muͤſ-
ſen/ was David in ihrem Nahmen bekennet/ du haſt uns ver-
ſucht
h Sir. 2, 5.
i Sap. 3.
v. 5. 6.
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