Thebesius, Georg: Gleubiger Christen Vierfacher Seelen-schatz. Breslau, [1638].

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Personalia.

Gnaden/ vnd dero löblichen Fürstl. Hauses erfrewlichen
Wolstand embsiglich zu bitten/ willig vnd vnvergessen.

In Summa/ was bey einem vnd anderm Punct/ vnd
noch weiters zu wolverdienten Ehren Ihme nachgesaget
werden könte oder möchte/ wil die kürtze der Zeit nicht lei-
den/ dieses eintzige wird hierbey gesetzt/ was der Seelig ver-
storbene Herr Superintendens zum Gedächtniß in for-
mam Epitaphij zu bringen/ schrifftlich nebenst andern
schönen Gedancken verlassen. Nemlich er ist gewesen
Theologus orthodoxiae gnesios Lutheranae addictis-
simus, Vitiorum & flagitiorum Censor & inimicus
acerrimus: alias pacificus, & in precibus pro grege
commißo devotus; Auditorum suorum salute nil
prius habens atq; antiqvius. Nun solten wir zwar
auch von seinem Hauß Stande bericht thun/ wir wollen
aber nur dieses vermelden/ daß er biß 24. Jahr 6. Monat
in einer gewünschten vnd Friedlichen Ehe gelebet/ vnd an
seiner hinterbliebenen Hertzbetrübten Wittib/ jederzeit
eine trewe Gehülffin vnd Wärterin gehabt. In seiner
Ehe hat jhn GOtt mit fünff Kindern alß zwey Söhnen/
vnd drey Töchtern gesegnet/ davon ein Sohn todes ver-
fahren/ die drey Töchter annoch beym Leben vnnd ein
Sohn/ welche Ihme anjetzo seinen letzten Ehrendienst/ ne-
benst der schmertzbekümmerten Wittib/ außrichten. Es
ist aber hierbey vnser Herr Superintendens auch nicht
ohne Kummer vnd Creutz gewesen/ denn was jhme anfäng-
lich/ alß er Anno 1627. sein Ambt in hiesiger Pfarr Kir-
chen angetretten/ für wiederwertigkeiten zugestanden/

welche

Personalia.

Gnaden/ vnd dero loͤblichen Fuͤrſtl. Hauſes erfrewlichen
Wolſtand embſiglich zu bitten/ willig vnd vnvergeſſen.

In Summa/ was bey einem vnd anderm Punct/ vnd
noch weiters zu wolverdienten Ehren Ihme nachgeſaget
werden koͤnte oder moͤchte/ wil die kuͤrtze der Zeit nicht lei-
den/ dieſes eintzige wird hierbey geſetzt/ was der Seelig ver-
ſtorbene Herr Superintendens zum Gedaͤchtniß in for-
mam Epitaphij zu bringen/ ſchrifftlich nebenſt andern
ſchoͤnen Gedancken verlaſſen. Nemlich er iſt geweſen
Theologus orthodoxiæ γνησίως Lutheranæ addictiſ-
ſimus, Vitiorum & flagitiorum Cenſor & inimicus
acerrimus: aliàs pacificus, & in precibus pro grege
commißo devotus; Auditorum ſuorum ſalute nil
prius habens atq́; antiqvius. Nun ſolten wir zwar
auch von ſeinem Hauß Stande bericht thun/ wir wollen
aber nur dieſes vermelden/ daß er biß 24. Jahr 6. Monat
in einer gewuͤnſchten vnd Friedlichen Ehe gelebet/ vnd an
ſeiner hinterbliebenen Hertzbetruͤbten Wittib/ jederzeit
eine trewe Gehuͤlffin vnd Waͤrterin gehabt. In ſeiner
Ehe hat jhn GOtt mit fuͤnff Kindern alß zwey Soͤhnen/
vnd drey Toͤchtern geſegnet/ davon ein Sohn todes ver-
fahren/ die drey Toͤchter annoch beym Leben vnnd ein
Sohn/ welche Ihme anjetzo ſeinen letzten Ehrendienſt/ ne-
benſt der ſchmertzbekuͤmmerten Wittib/ außrichten. Es
iſt aber hierbey vnſer Herr Superintendens auch nicht
ohne Kummer vnd Creutz geweſen/ denn was jhme anfaͤng-
lich/ alß er Anno 1627. ſein Ambt in hieſiger Pfarr Kir-
chen angetretten/ fuͤr wiederwertigkeiten zugeſtanden/

welche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0057" n="[57]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Personalia.</hi></hi></hi></fw><lb/>
Gnaden/ vnd dero lo&#x0364;blichen Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Hau&#x017F;es erfrewlichen<lb/>
Wol&#x017F;tand emb&#x017F;iglich zu bitten/ willig vnd vnverge&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>In Summa/ was bey einem vnd anderm Punct/ vnd<lb/>
noch weiters zu wolverdienten Ehren Ihme nachge&#x017F;aget<lb/>
werden ko&#x0364;nte oder mo&#x0364;chte/ wil die ku&#x0364;rtze der Zeit nicht lei-<lb/>
den/ die&#x017F;es eintzige wird hierbey ge&#x017F;etzt/ was der Seelig ver-<lb/>
&#x017F;torbene Herr <hi rendition="#aq">Superintendens</hi> zum Geda&#x0364;chtniß in <hi rendition="#aq">for-<lb/>
mam Epitaphij</hi> zu bringen/ &#x017F;chrifftlich neben&#x017F;t andern<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Gedancken verla&#x017F;&#x017F;en. Nemlich er i&#x017F;t gewe&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Theologus orthodoxiæ</hi> &#x03B3;&#x03BD;&#x03B7;&#x03C3;&#x03AF;&#x03C9;&#x03C2; <hi rendition="#aq">Lutheranæ addicti&#x017F;-<lb/>
&#x017F;imus, Vitiorum &amp; flagitiorum Cen&#x017F;or &amp; inimicus<lb/>
acerrimus: aliàs pacificus, &amp; in precibus pro grege<lb/>
commißo devotus; Auditorum &#x017F;uorum &#x017F;alute nil<lb/>
prius habens atq&#x0301;; antiqvius.</hi> Nun &#x017F;olten wir zwar<lb/>
auch von &#x017F;einem Hauß Stande bericht thun/ wir wollen<lb/>
aber nur die&#x017F;es vermelden/ daß er biß 24. Jahr 6. Monat<lb/>
in einer gewu&#x0364;n&#x017F;chten vnd Friedlichen Ehe gelebet/ vnd an<lb/>
&#x017F;einer hinterbliebenen Hertzbetru&#x0364;bten Wittib/ jederzeit<lb/>
eine trewe Gehu&#x0364;lffin vnd Wa&#x0364;rterin gehabt. In &#x017F;einer<lb/>
Ehe hat jhn GOtt mit fu&#x0364;nff Kindern alß zwey So&#x0364;hnen/<lb/>
vnd drey To&#x0364;chtern ge&#x017F;egnet/ davon ein Sohn todes ver-<lb/>
fahren/ die drey To&#x0364;chter annoch beym Leben vnnd ein<lb/>
Sohn/ welche Ihme anjetzo &#x017F;einen letzten Ehrendien&#x017F;t/ ne-<lb/>
ben&#x017F;t der &#x017F;chmertzbeku&#x0364;mmerten Wittib/ außrichten. Es<lb/>
i&#x017F;t aber hierbey vn&#x017F;er Herr <hi rendition="#aq">Superintendens</hi> auch nicht<lb/>
ohne Kummer vnd Creutz gewe&#x017F;en/ denn was jhme anfa&#x0364;ng-<lb/>
lich/ alß er <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1627. &#x017F;ein Ambt in hie&#x017F;iger Pfarr Kir-<lb/>
chen angetretten/ fu&#x0364;r wiederwertigkeiten zuge&#x017F;tanden/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H</fw><fw place="bottom" type="catch">welche</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[57]/0057] Personalia. Gnaden/ vnd dero loͤblichen Fuͤrſtl. Hauſes erfrewlichen Wolſtand embſiglich zu bitten/ willig vnd vnvergeſſen. In Summa/ was bey einem vnd anderm Punct/ vnd noch weiters zu wolverdienten Ehren Ihme nachgeſaget werden koͤnte oder moͤchte/ wil die kuͤrtze der Zeit nicht lei- den/ dieſes eintzige wird hierbey geſetzt/ was der Seelig ver- ſtorbene Herr Superintendens zum Gedaͤchtniß in for- mam Epitaphij zu bringen/ ſchrifftlich nebenſt andern ſchoͤnen Gedancken verlaſſen. Nemlich er iſt geweſen Theologus orthodoxiæ γνησίως Lutheranæ addictiſ- ſimus, Vitiorum & flagitiorum Cenſor & inimicus acerrimus: aliàs pacificus, & in precibus pro grege commißo devotus; Auditorum ſuorum ſalute nil prius habens atq́; antiqvius. Nun ſolten wir zwar auch von ſeinem Hauß Stande bericht thun/ wir wollen aber nur dieſes vermelden/ daß er biß 24. Jahr 6. Monat in einer gewuͤnſchten vnd Friedlichen Ehe gelebet/ vnd an ſeiner hinterbliebenen Hertzbetruͤbten Wittib/ jederzeit eine trewe Gehuͤlffin vnd Waͤrterin gehabt. In ſeiner Ehe hat jhn GOtt mit fuͤnff Kindern alß zwey Soͤhnen/ vnd drey Toͤchtern geſegnet/ davon ein Sohn todes ver- fahren/ die drey Toͤchter annoch beym Leben vnnd ein Sohn/ welche Ihme anjetzo ſeinen letzten Ehrendienſt/ ne- benſt der ſchmertzbekuͤmmerten Wittib/ außrichten. Es iſt aber hierbey vnſer Herr Superintendens auch nicht ohne Kummer vnd Creutz geweſen/ denn was jhme anfaͤng- lich/ alß er Anno 1627. ſein Ambt in hieſiger Pfarr Kir- chen angetretten/ fuͤr wiederwertigkeiten zugeſtanden/ welche H

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/386420
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/386420/57
Zitationshilfe:	Thebesius, Georg: Gleubiger Christen Vierfacher Seelen-schatz. Breslau, [1638], S. [57]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386420/57>, abgerufen am 11.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.