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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Die Hoffnung der Gläubigen
also werden wir auch tragen das Bild
des Himmlischen.

Dieser erste Mensch, von dem er saget,
daß er von der Erden und irdisch sey, ist
Adam, unser aller Stamm-Vater nach dem
Fleisch. Die Jrdischen, die solcherley sind,
welcherley der Jrdische ist, sind alle seine (des
Adams) Nachkommen. Diese tragen dem-
nach, selbst die Gläubigen nicht außgenom-
men, das Bild des Jrdischen: welches,
wie es sich schon bey LeibesLeben auf manniger-
ley Weise äußert und hervor thut; also ists
[a]m meisten in und nach ihrem Tode an ihren
Leibern zu erkennen.

Der ander[e] Mensch, der himmlisch
ist,
ist selbst der HErr vom Himmel, der
ewige Sohn GOttes, der Glantz seiner
Herrlichkeit, und das Ebenbild seines
Wesens,
(Hebr. I. 3.) die Sonne der Ge-
rechtigkeit,
(Mal. IV. 2.) und Aufgang auß
der Höhe,
(Luc. I. 78.) der in der Fülle der
Zeit sich Fleisches und Blutes theilhaftig ge-
macht, wie die Kinder Fleisch und Blut ha-
ben, Hebr. II. 14. Die Himmlischen, die sol-
cherley sind, wie Er, sind alle wahrhaftig Gläu-
bige, die von GOTT gebohren und seines
Geistes theilhaftig worden sind; Diese wer-
den dereinst auch tragen das Bild des Himm-
lischen,
und zwar nicht allein ihrer Seele, son-
dern auch dem Leibe nach.

Es

Die Hoffnung der Glaͤubigen
alſo werden wir auch tragen das Bild
des Himmliſchen.

Dieſer erſte Menſch, von dem er ſaget,
daß er von der Erden und irdiſch ſey, iſt
Adam, unſer aller Stamm-Vater nach dem
Fleiſch. Die Jrdiſchen, die ſolcherley ſind,
welcherley der Jrdiſche iſt, ſind alle ſeine (des
Adams) Nachkommen. Dieſe tragen dem-
nach, ſelbſt die Glaͤubigen nicht außgenom-
men, das Bild des Jrdiſchen: welches,
wie es ſich ſchon bey LeibesLeben auf manniger-
ley Weiſe aͤußert und hervor thut; alſo iſts
[a]m meiſten in und nach ihrem Tode an ihren
Leibern zu erkennen.

Der ander[e] Menſch, der himmliſch
iſt,
iſt ſelbſt der HErr vom Himmel, der
ewige Sohn GOttes, der Glantz ſeiner
Herrlichkeit, und das Ebenbild ſeines
Weſens,
(Hebr. I. 3.) die Sonne der Ge-
rechtigkeit,
(Mal. IV. 2.) und Aufgang auß
der Hoͤhe,
(Luc. I. 78.) der in der Fuͤlle der
Zeit ſich Fleiſches und Blutes theilhaftig ge-
macht, wie die Kinder Fleiſch und Blut ha-
ben, Hebr. II. 14. Die Himmliſchen, die ſol-
cherley ſind, wie Er, ſind alle wahrhaftig Glaͤu-
bige, die von GOTT gebohren und ſeines
Geiſtes theilhaftig worden ſind; Dieſe wer-
den dereinſt auch tragen das Bild des Him̃-
liſchen,
und zwar nicht allein ihrer Seele, ſon-
dern auch dem Leibe nach.

Es
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[24/0024] Die Hoffnung der Glaͤubigen alſo werden wir auch tragen das Bild des Himmliſchen. Dieſer erſte Menſch, von dem er ſaget, daß er von der Erden und irdiſch ſey, iſt Adam, unſer aller Stamm-Vater nach dem Fleiſch. Die Jrdiſchen, die ſolcherley ſind, welcherley der Jrdiſche iſt, ſind alle ſeine (des Adams) Nachkommen. Dieſe tragen dem- nach, ſelbſt die Glaͤubigen nicht außgenom- men, das Bild des Jrdiſchen: welches, wie es ſich ſchon bey LeibesLeben auf manniger- ley Weiſe aͤußert und hervor thut; alſo iſts am meiſten in und nach ihrem Tode an ihren Leibern zu erkennen. Der andere Menſch, der himmliſch iſt, iſt ſelbſt der HErr vom Himmel, der ewige Sohn GOttes, der Glantz ſeiner Herrlichkeit, und das Ebenbild ſeines Weſens, (Hebr. I. 3.) die Sonne der Ge- rechtigkeit, (Mal. IV. 2.) und Aufgang auß der Hoͤhe, (Luc. I. 78.) der in der Fuͤlle der Zeit ſich Fleiſches und Blutes theilhaftig ge- macht, wie die Kinder Fleiſch und Blut ha- ben, Hebr. II. 14. Die Himmliſchen, die ſol- cherley ſind, wie Er, ſind alle wahrhaftig Glaͤu- bige, die von GOTT gebohren und ſeines Geiſtes theilhaftig worden ſind; Dieſe wer- den dereinſt auch tragen das Bild des Him̃- liſchen, und zwar nicht allein ihrer Seele, ſon- dern auch dem Leibe nach. Es

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/24>, abgerufen am 28.04.2024.