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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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von der Auferstehung ihrer Leiber.
gen: Worinn denn diese unterschiedene Be-
schaffenheit der Leiber, wie sie schon ietzo sind,
noch mehr aber wenn die Seele durch den
Tod davon geschieden ist, und wie sie künftig
seyn werden, bestehe? so erkläret er sich darü-
ber nun in unserm Text also: Es wird,
spricht er, gesäet verweslich, und wird
auferstehen unverweslich. Es wird ge-
säet in Unehre, und wird auferstehen in
Herrlichkeit. Es wird gesäet in Schwach-
heit, und wird auferstehen in Kraft.

Und wie nach dem Text hinzu gethan wird:
Es wird gesäet ein natürlicher Leib, und
wird auferstehen ein geistlicher Leib.

Uberhaupt sehen wir darauß, daß, da die
ietzige Beschaffenheit der Leiber irdisch ist,
die künftige Beschaffenheit derselben himm-
lisch
seyn werde.

Jrdisch werd ich ausgesät,
Himmlisch werd ich auferstehen.

singen wir davon. Paulus führet uns
selbst auf diese Benennung in folgenden 47.
48. 49. vers. wenn er schreibet: Der erste
Mensch ist von der Erden, und irdisch;
der andere Mensch ist der HErre vom
Himmel. Welcherley der Jrdisch ist,
solcherley sind auch die Jrdischen; und
welcherley der Himmlische ist, solcherley
sind auch die Himmlischen. Und wie wir
getragen haben das Bild des Jrdischen,

also
B 4

von der Auferſtehung ihrer Leiber.
gen: Worinn denn dieſe unterſchiedene Be-
ſchaffenheit der Leiber, wie ſie ſchon ietzo ſind,
noch mehr aber wenn die Seele durch den
Tod davon geſchieden iſt, und wie ſie kuͤnftig
ſeyn werden, beſtehe? ſo erklaͤret er ſich daruͤ-
ber nun in unſerm Text alſo: Es wird,
ſpricht er, geſaͤet verweslich, und wird
auferſtehen unverweslich. Es wird ge-
ſaͤet in Unehre, und wird auferſtehen in
Herrlichkeit. Es wird geſaͤet in Schwach-
heit, und wird auferſtehen in Kraft.

Und wie nach dem Text hinzu gethan wird:
Es wird geſaͤet ein natuͤrlicher Leib, und
wird auferſtehen ein geiſtlicher Leib.

Uberhaupt ſehen wir darauß, daß, da die
ietzige Beſchaffenheit der Leiber irdiſch iſt,
die kuͤnftige Beſchaffenheit derſelben himm-
liſch
ſeyn werde.

Jrdiſch werd ich ausgeſaͤt,
Himmliſch werd ich auferſtehen.

ſingen wir davon. Paulus fuͤhret uns
ſelbſt auf dieſe Benennung in folgenden 47.
48. 49. vers. wenn er ſchreibet: Der erſte
Menſch iſt von der Erden, und irdiſch;
der andere Menſch iſt der HErre vom
Himmel. Welcherley der Jrdiſch iſt,
ſolcherley ſind auch die Jrdiſchen; und
welcherley der Himmliſche iſt, ſolcherley
ſind auch die Himmliſchen. Und wie wir
getragen haben das Bild des Jrdiſchen,

alſo
B 4
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[23/0023] von der Auferſtehung ihrer Leiber. gen: Worinn denn dieſe unterſchiedene Be- ſchaffenheit der Leiber, wie ſie ſchon ietzo ſind, noch mehr aber wenn die Seele durch den Tod davon geſchieden iſt, und wie ſie kuͤnftig ſeyn werden, beſtehe? ſo erklaͤret er ſich daruͤ- ber nun in unſerm Text alſo: Es wird, ſpricht er, geſaͤet verweslich, und wird auferſtehen unverweslich. Es wird ge- ſaͤet in Unehre, und wird auferſtehen in Herrlichkeit. Es wird geſaͤet in Schwach- heit, und wird auferſtehen in Kraft. Und wie nach dem Text hinzu gethan wird: Es wird geſaͤet ein natuͤrlicher Leib, und wird auferſtehen ein geiſtlicher Leib. Uberhaupt ſehen wir darauß, daß, da die ietzige Beſchaffenheit der Leiber irdiſch iſt, die kuͤnftige Beſchaffenheit derſelben himm- liſch ſeyn werde. Jrdiſch werd ich ausgeſaͤt, Himmliſch werd ich auferſtehen. ſingen wir davon. Paulus fuͤhret uns ſelbſt auf dieſe Benennung in folgenden 47. 48. 49. vers. wenn er ſchreibet: Der erſte Menſch iſt von der Erden, und irdiſch; der andere Menſch iſt der HErre vom Himmel. Welcherley der Jrdiſch iſt, ſolcherley ſind auch die Jrdiſchen; und welcherley der Himmliſche iſt, ſolcherley ſind auch die Himmliſchen. Und wie wir getragen haben das Bild des Jrdiſchen, alſo B 4

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/23>, abgerufen am 28.04.2024.