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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Personalia.
gebrauchet/ seinen Nechsten nach möglig-
keit gerne gedienet/ zu Hader und Zanck keine
Vrsache gegeben/ sondern Einträchtigkeit und Frie
de hertzlich geliebet/ seinen Handel mit Aufrich-
tigkeit getrieben/ ein nüchtern und mässiges Le-
ben geführet/ seine Sünden und Mängel er-
kennet und GOtt hertzlich abgebeten/ für die
Seinen/ wie auch liebe Frau-Mutter treulich
gesorget/ in kümmerlichen Fällen kindlich ge-
tröstet/ und also in allen Stücken/ so dem
Christenthumb wol anstehen/ gebührlich und
wol sich verhalten.

- - - Virtus post funera vivit.

Weil denn auff ein Christlich geführt Leben ein
seliger Todt zu hoffen/ zweiffeln wir nicht/
das auch dieser unser Seel. Herr Kerner der
Seelen nach bey seinem JEsu in unbegreiffli-
cher Freude und Herrligkeit lebe und schwebe/
der Leib aber/ so der Erden übergeben/ hat
sanffte Ruhe und Erquickung biß an den jüng-
sten Tag/ welche erlangte Seligkeit wir Jhm
von Hertzen wündschen und gönnen.

Vnterdessen wolle der Barmhertzi-
ge Gott die nachgebliebene und hart be-

trübte

Perſonalia.
gebrauchet/ ſeinẽ Nechſten nach moͤglig-
keit gerne gedienet/ zu Hader und Zanck keine
Vrſache gegebẽ/ ſondern Eintraͤchtigkeit uñ Frie
de hertzlich geliebet/ ſeinen Handel mit Aufrich-
tigkeit getrieben/ ein nüchtern und maͤſſiges Le-
ben gefuͤhret/ ſeine Suͤnden und Mängel er-
kennet und GOtt hertzlich abgebeten/ für die
Seinen/ wie auch liebe Frau-Mutter treulich
geſorget/ in kuͤmmerlichen Fällen kindlich ge-
troͤſtet/ und alſo in allen Stuͤcken/ ſo dem
Chriſtenthumb wol anſtehen/ gebührlich und
wol ſich verhalten.

‒ ‒ ‒ Virtus poſt funera vivit.

Weil denn auff ein Chriſtlich gefuͤhrt Leben ein
ſeliger Todt zu hoffen/ zweiffeln wir nicht/
das auch dieſer unſer Seel. Herr Kerner der
Seelen nach bey ſeinem JEſu in unbegreiffli-
cher Freude und Herrligkeit lebe und ſchwebe/
der Leib aber/ ſo der Erden uͤbergeben/ hat
ſanffte Ruhe und Erquickung biß an den jüng-
ſten Tag/ welche erlangte Seligkeit wir Jhm
von Hertzen wündſchen und goͤnnen.

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ge Gott die nachgebliebene und hart be-

truͤbte
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[[47]/0047] Perſonalia. gebrauchet/ ſeinẽ Nechſten nach moͤglig- keit gerne gedienet/ zu Hader und Zanck keine Vrſache gegebẽ/ ſondern Eintraͤchtigkeit uñ Frie de hertzlich geliebet/ ſeinen Handel mit Aufrich- tigkeit getrieben/ ein nüchtern und maͤſſiges Le- ben gefuͤhret/ ſeine Suͤnden und Mängel er- kennet und GOtt hertzlich abgebeten/ für die Seinen/ wie auch liebe Frau-Mutter treulich geſorget/ in kuͤmmerlichen Fällen kindlich ge- troͤſtet/ und alſo in allen Stuͤcken/ ſo dem Chriſtenthumb wol anſtehen/ gebührlich und wol ſich verhalten. ‒ ‒ ‒ Virtus poſt funera vivit. Weil denn auff ein Chriſtlich gefuͤhrt Leben ein ſeliger Todt zu hoffen/ zweiffeln wir nicht/ das auch dieſer unſer Seel. Herr Kerner der Seelen nach bey ſeinem JEſu in unbegreiffli- cher Freude und Herrligkeit lebe und ſchwebe/ der Leib aber/ ſo der Erden uͤbergeben/ hat ſanffte Ruhe und Erquickung biß an den jüng- ſten Tag/ welche erlangte Seligkeit wir Jhm von Hertzen wündſchen und goͤnnen. Vnterdeſſen wolle der Barmhertzi- ge Gott die nachgebliebene und hart be- truͤbte

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/47>, abgerufen am 29.03.2024.