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Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

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Christliche Leichpredigt.
Du bist mir stets für den Augen/
Du liegst mir in meiner Schos/
Wie die Kindlein die noch saugen/
Meine Treu gegen dir ist groß/
Mich und dich soll keine Zeit/
Keine Noth Gefahr noch Streit/
Ja der Sathan selbst nicht scheiden/
Bleib getreu in allem Leiden.

Hingegen dräuet GOtt der HErr dem Könige Juda/ Jer. 22.
So wahr ich lebe/ (spricht der HErr) wenn
Ezania der Sohn Jojak im/ der König in Ju-
da ein Siegelring wäre an meiner Rechten
Hand/ so wolte ich ihn doch abreissen.
War-
umb GOtt nun den SeruBabel so lieb und werth halten wolte/
setzet Er die Ursache dazu/ 3. Gratuitam Electionem, die
Gnädige Erwehlung. Denn Jch habe dich erweh-
let/ spricht der HErr Zebaoth.
Er habe ihn aus
Gnaden dazu ausgesondert. Das Wort Erwehlen/ wird in der
Schrifft genommen 1. Pro rei eximiae dilectione & Approba-
tione,
wenn man etwas für andern liebet/ werth hält/ und an-
dern weit fürzeucht/ wie man irgend liebliche Kinder/ außerlesenePsal. 148, 12.
liebe Kinder nennet/ liebe Jünglinge/ Psal. 148. Wie auch die H.
Engel genennet werden/ außerwehlte Engel/ 1. Tim. 5.1. Tim. 5, 21.
Vid: Meisn.
Anthropol.
disp 17. qv.

1.

Nicht daß sie in Christo erwehlet wären/ sondern weil sie GOtt
liebet/ und im gutten bekräfftiget hat. 2. Wirds gebraucht Pro
Selectione ad Officium,
wenn GOtt einen zum Ampt nimmt/ als
wie der HErr Messias heisset ein Außerwehlter Got-Feurborn:
Fasc. 3. disp.
1. p. 23. p. 13.
Esa. 42, 1.
Ps.
106, 23.

tes/ an dem seine Seele Wohlgefallen hat/
Es. 42. Mose sein Außerwehlter/ Psal.
106.

David
H
Chriſtliche Leichpredigt.
Du biſt mir ſtets fuͤr den Augen/
Du liegſt mir in meiner Schos/
Wie die Kindlein die noch ſaugen/
Meine Treu gegen dir iſt groß/
Mich und dich ſoll keine Zeit/
Keine Noth Gefahr noch Streit/
Ja der Sathan ſelbſt nicht ſcheiden/
Bleib getreu in allem Leiden.

Hingegen draͤuet GOtt der HErr dem Koͤnige Juda/ Jer. 22.
So wahr ich lebe/ (ſpricht der HErr) wenn
Ezania der Sohn Jojak im/ der Koͤnig in Ju-
da ein Siegelring waͤre an meiner Rechten
Hand/ ſo wolte ich ihn doch abreiſſen.
War-
umb GOtt nun den SeruBabel ſo lieb und werth halten wolte/
ſetzet Er die Urſache dazu/ 3. Gratuitam Electionem, die
Gnaͤdige Erwehlung. Denn Jch habe dich erweh-
let/ ſpricht der HErr Zebaoth.
Er habe ihn aus
Gnaden dazu ausgeſondert. Das Wort Erwehlen/ wird in der
Schrifft genommen 1. Pro rei eximiæ dilectione & Approba-
tione,
wenn man etwas fuͤr andern liebet/ werth haͤlt/ und an-
dern weit fuͤrzeucht/ wie man irgend liebliche Kinder/ außerleſenePſal. 148, 12.
liebe Kinder nennet/ liebe Juͤnglinge/ Pſal. 148. Wie auch die H.
Engel genennet werden/ außerwehlte Engel/ 1. Tim. 5.1. Tim. 5, 21.
Vid: Meiſn.
Anthropol.
diſp 17. qv.

1.

Nicht daß ſie in Chriſto erwehlet waͤren/ ſondern weil ſie GOtt
liebet/ und im gutten bekraͤfftiget hat. 2. Wirds gebraucht Pro
Selectione ad Officium,
wenn GOtt einen zum Ampt nim̃t/ als
wie der HErr Mesſias heiſſet ein Außerwehlter Got-Feurborn:
Faſc. 3. diſp.
1. p. 23. p. 13.
Eſa. 42, 1.
Pſ.
106, 23.

tes/ an dem ſeine Seele Wohlgefallen hat/
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106.

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[57.[57]/0057] Chriſtliche Leichpredigt. Du biſt mir ſtets fuͤr den Augen/ Du liegſt mir in meiner Schos/ Wie die Kindlein die noch ſaugen/ Meine Treu gegen dir iſt groß/ Mich und dich ſoll keine Zeit/ Keine Noth Gefahr noch Streit/ Ja der Sathan ſelbſt nicht ſcheiden/ Bleib getreu in allem Leiden. Hingegen draͤuet GOtt der HErr dem Koͤnige Juda/ Jer. 22. So wahr ich lebe/ (ſpricht der HErr) wenn Ezania der Sohn Jojak im/ der Koͤnig in Ju- da ein Siegelring waͤre an meiner Rechten Hand/ ſo wolte ich ihn doch abreiſſen. War- umb GOtt nun den SeruBabel ſo lieb und werth halten wolte/ ſetzet Er die Urſache dazu/ 3. Gratuitam Electionem, die Gnaͤdige Erwehlung. Denn Jch habe dich erweh- let/ ſpricht der HErr Zebaoth. Er habe ihn aus Gnaden dazu ausgeſondert. Das Wort Erwehlen/ wird in der Schrifft genommen 1. Pro rei eximiæ dilectione & Approba- tione, wenn man etwas fuͤr andern liebet/ werth haͤlt/ und an- dern weit fuͤrzeucht/ wie man irgend liebliche Kinder/ außerleſene liebe Kinder nennet/ liebe Juͤnglinge/ Pſal. 148. Wie auch die H. Engel genennet werden/ außerwehlte Engel/ 1. Tim. 5. Nicht daß ſie in Chriſto erwehlet waͤren/ ſondern weil ſie GOtt liebet/ und im gutten bekraͤfftiget hat. 2. Wirds gebraucht Pro Selectione ad Officium, wenn GOtt einen zum Ampt nim̃t/ als wie der HErr Mesſias heiſſet ein Außerwehlter Got- tes/ an dem ſeine Seele Wohlgefallen hat/ Eſ. 42. Moſe ſein Außerwehlter/ Pſal. 106. David Pſal. 148, 12. 1. Tim. 5, 21. Vid: Meiſn. Anthropol. diſp 17. qv. 1. Feurborn: Faſc. 3. diſp. 1. p. 23. p. 13. Eſa. 42, 1. Pſ. 106, 23. H

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 57.[57]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/57>, abgerufen am 22.11.2024.