Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
gelehrter und verständiger Mann richte in einem Tage mehr aus/
als ein Unverständiger in seinem gantzen Leben; Die Schreibe-
Feder muß doch Käyserin bleiben/ sagte der Seelige Herr Lu-Luth. Tom.
4. German:
Judic.
5, 14.

therus aus den Worten Deborae, Jud. 5. Von Sebulon sind
Regierer worden durch die Schreibefeder/ Als hatte Er vor sei-
nem Ende Legata gestifftet/ davon die studierende Jugend Sti-
pendia
und Mittel zu den Studiis ins künfftige bekommen soll.
Welches bey dem Seeligen Herrn eine sehr gute Intention für
sein Vaterland gewesen/ dero wir auch billich guten Fortgang
wüntschen/ und werdens vielleicht noch die Nachkommen mit
Danck erkennen. Auch hat nun GOtt der HErr mit Jhm
im Tode gehalten Terminum Sapientiae, das Ziel seiner Weiß-
heit/ daß Er Jhn mit einem jehlingen Zufalle von hinnen weg-
genommen/ dabey ja Gottes Gnade ist/ daß Er nicht unter wegens
blieben/ sondern zu Hauß bey seiner Livia Abscheid genommen.
Es hat GOtt den Seel. Herrn zuvor etliche mahl mit Kranck-
heit gewarnet/ und bey Jhm angeklopffet: Daß nun der letzte
Anstoß schnelle gewesen/ darff memand richten. Wer bistu/
daß du einen frembden Knecht richtest? Er
stehet oder fället seinem HErrn/
Rom. 14. DerRom. 14, 4.
Eventus und Außgang wirds wol weisen/ wie wol dem Seeligen
Herrn wiederfahren sey/ daß Er von manchen Turbis weg ist/
daß nun seine Glieder ruhen/ Wir werden sagen: GOtt sey Lob/
daß der Seelige Mann diß Elend nicht erlebet hat/ wie hätte Er
sich sollen ängsten. Drumb bekennen wir nur: Der HErrMarc. 7, 37.
hat alles wol gemacht/ Marc. 7. Der HErr
müsse hoch gelobet seyn/ der seinem Knechte
Psal. 35, 27.
wol will/ Ps. 35.

Wir

Chriſtliche Leichpredigt.
gelehrter und verſtaͤndiger Mann richte in einem Tage mehr aus/
als ein Unverſtaͤndiger in ſeinem gantzen Leben; Die Schreibe-
Feder muß doch Kaͤyſerin bleiben/ ſagte der Seelige Herr Lu-Luth. Tom.
4. German:
Judic.
5, 14.

therus aus den Worten Deboræ, Jud. 5. Von Sebulon ſind
Regierer worden durch die Schreibefeder/ Als hatte Er vor ſei-
nem Ende Legata geſtifftet/ davon die ſtudierende Jugend Sti-
pendia
und Mittel zu den Studiis ins kuͤnfftige bekommen ſoll.
Welches bey dem Seeligen Herrn eine ſehr gute Intention fuͤr
ſein Vaterland geweſen/ dero wir auch billich guten Fortgang
wuͤntſchen/ und werdens vielleicht noch die Nachkommen mit
Danck erkennen. Auch hat nun GOtt der HErr mit Jhm
im Tode gehalten Terminum Sapientiæ, das Ziel ſeiner Weiß-
heit/ daß Er Jhn mit einem jehlingen Zufalle von hinnen weg-
genommen/ dabey ja Gottes Gnade iſt/ daß Er nicht unter wegens
blieben/ ſondern zu Hauß bey ſeiner Liviâ Abſcheid genommen.
Es hat GOtt den Seel. Herrn zuvor etliche mahl mit Kranck-
heit gewarnet/ und bey Jhm angeklopffet: Daß nun der letzte
Anſtoß ſchnelle geweſen/ darff memand richten. Wer biſtu/
daß du einen frembden Knecht richteſt? Er
ſtehet oder faͤllet ſeinem HErrn/
Rom. 14. DerRom. 14, 4.
Eventus und Außgang wirds wol weiſen/ wie wol dem Seeligen
Herrn wiederfahren ſey/ daß Er von manchen Turbis weg iſt/
daß nun ſeine Glieder ruhen/ Wir werden ſagen: GOtt ſey Lob/
daß der Seelige Mann diß Elend nicht erlebet hat/ wie haͤtte Er
ſich ſollen aͤngſten. Drumb bekennen wir nur: Der HErꝛMarc. 7, 37.
hat alles wol gemacht/ Marc. 7. Der HErr
muͤſſe hoch gelobet ſeyn/ der ſeinem Knechte
Pſal. 35, 27.
wol will/ Pſ. 35.

Wir
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0047" n="47.[47]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
gelehrter und ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger Mann richte in einem Tage mehr aus/<lb/>
als ein <hi rendition="#aq">U</hi>nver&#x017F;ta&#x0364;ndiger in &#x017F;einem gantzen Leben; Die Schreibe-<lb/>
Feder muß doch Ka&#x0364;y&#x017F;erin bleiben/ &#x017F;agte der Seelige Herr <hi rendition="#aq">Lu-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Luth. Tom.<lb/>
4. German:<lb/>
Judic.</hi> 5, 14.</note><lb/><hi rendition="#aq">therus</hi> aus den Worten <hi rendition="#aq">Deboræ, Jud.</hi> 5. Von Sebulon &#x017F;ind<lb/>
Regierer worden durch die Schreibefeder/ Als hatte Er vor &#x017F;ei-<lb/>
nem Ende <hi rendition="#aq">Legata</hi> ge&#x017F;tifftet/ davon die &#x017F;tudierende Jugend <hi rendition="#aq">Sti-<lb/>
pendia</hi> und Mittel zu den <hi rendition="#aq">Studiis</hi> ins ku&#x0364;nfftige bekommen &#x017F;oll.<lb/>
Welches bey dem Seeligen Herrn eine &#x017F;ehr gute <hi rendition="#aq">Intention</hi> fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ein Vaterland gewe&#x017F;en/ dero wir auch billich guten Fortgang<lb/>
wu&#x0364;nt&#x017F;chen/ und werdens vielleicht noch die Nachkommen mit<lb/>
Danck erkennen. Auch hat nun GOtt der HErr mit Jhm<lb/>
im Tode gehalten <hi rendition="#aq">Terminum Sapientiæ,</hi> das Ziel &#x017F;einer Weiß-<lb/>
heit/ daß Er Jhn mit einem jehlingen Zufalle von hinnen weg-<lb/>
genommen/ dabey ja Gottes Gnade i&#x017F;t/ daß Er nicht unter wegens<lb/>
blieben/ &#x017F;ondern zu Hauß bey &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Liviâ</hi> Ab&#x017F;cheid genommen.<lb/>
Es hat GOtt den Seel. Herrn zuvor etliche mahl mit Kranck-<lb/>
heit gewarnet/ und bey Jhm angeklopffet: Daß nun der letzte<lb/>
An&#x017F;toß &#x017F;chnelle gewe&#x017F;en/ darff memand richten. <hi rendition="#fr">Wer bi&#x017F;tu/<lb/>
daß du einen frembden Knecht richte&#x017F;t? Er<lb/>
&#x017F;tehet oder fa&#x0364;llet &#x017F;einem HErrn/</hi> <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 14. Der<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 14, 4.</note><lb/><hi rendition="#aq">Eventus</hi> und Außgang wirds wol wei&#x017F;en/ wie wol dem Seeligen<lb/>
Herrn wiederfahren &#x017F;ey/ daß Er von manchen <hi rendition="#aq">Turbis</hi> weg i&#x017F;t/<lb/>
daß nun &#x017F;eine Glieder ruhen/ Wir werden &#x017F;agen: GOtt &#x017F;ey Lob/<lb/>
daß der Seelige Mann diß Elend nicht erlebet hat/ wie ha&#x0364;tte Er<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;ollen a&#x0364;ng&#x017F;ten. Drumb bekennen wir nur: <hi rendition="#fr">Der HEr&#xA75B;</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Marc.</hi> 7, 37.</note><lb/><hi rendition="#fr">hat alles wol gemacht/</hi> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> 7. <hi rendition="#fr">Der <hi rendition="#k">HErr</hi><lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e hoch gelobet &#x017F;eyn/ der &#x017F;einem Knechte</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 35, 27.</note><lb/><hi rendition="#fr">wol will/</hi> <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 35.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47.[47]/0047] Chriſtliche Leichpredigt. gelehrter und verſtaͤndiger Mann richte in einem Tage mehr aus/ als ein Unverſtaͤndiger in ſeinem gantzen Leben; Die Schreibe- Feder muß doch Kaͤyſerin bleiben/ ſagte der Seelige Herr Lu- therus aus den Worten Deboræ, Jud. 5. Von Sebulon ſind Regierer worden durch die Schreibefeder/ Als hatte Er vor ſei- nem Ende Legata geſtifftet/ davon die ſtudierende Jugend Sti- pendia und Mittel zu den Studiis ins kuͤnfftige bekommen ſoll. Welches bey dem Seeligen Herrn eine ſehr gute Intention fuͤr ſein Vaterland geweſen/ dero wir auch billich guten Fortgang wuͤntſchen/ und werdens vielleicht noch die Nachkommen mit Danck erkennen. Auch hat nun GOtt der HErr mit Jhm im Tode gehalten Terminum Sapientiæ, das Ziel ſeiner Weiß- heit/ daß Er Jhn mit einem jehlingen Zufalle von hinnen weg- genommen/ dabey ja Gottes Gnade iſt/ daß Er nicht unter wegens blieben/ ſondern zu Hauß bey ſeiner Liviâ Abſcheid genommen. Es hat GOtt den Seel. Herrn zuvor etliche mahl mit Kranck- heit gewarnet/ und bey Jhm angeklopffet: Daß nun der letzte Anſtoß ſchnelle geweſen/ darff memand richten. Wer biſtu/ daß du einen frembden Knecht richteſt? Er ſtehet oder faͤllet ſeinem HErrn/ Rom. 14. Der Eventus und Außgang wirds wol weiſen/ wie wol dem Seeligen Herrn wiederfahren ſey/ daß Er von manchen Turbis weg iſt/ daß nun ſeine Glieder ruhen/ Wir werden ſagen: GOtt ſey Lob/ daß der Seelige Mann diß Elend nicht erlebet hat/ wie haͤtte Er ſich ſollen aͤngſten. Drumb bekennen wir nur: Der HErꝛ hat alles wol gemacht/ Marc. 7. Der HErr muͤſſe hoch gelobet ſeyn/ der ſeinem Knechte wol will/ Pſ. 35. Luth. Tom. 4. German: Judic. 5, 14. Rom. 14, 4. Marc. 7, 37. Pſal. 35, 27. Wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360156
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360156/47
Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 47.[47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/47>, abgerufen am 23.11.2024.