Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.Christliche Leichpredigt. Cicero proM. Coelio. 2. Tim. 2, 22 Pacatus in Panegyric.Lüste der Jugend/ 2. Tim. 2. Multas Natura ipsa Adolescen- tiae vias lubricas ostendit, saget Cicero, Die Natur selber weiset der Jugend viel schlippfferige Wege. Pleriq; in illo Ado- lescentiae lubrico, ut non cadant, titubant. Auf dem schlipf- ferigen Wege der Jugend straucheln und stolpern die meisten/ wo sie nicht gar fallen; Aber da wird denn wahr die Verheissung Psal. 37, 24.Gottes/ Psal. 37. Fället der Gerechte/ so wird er nicht weggeworffen/ denn der HErr erhält Gvevar. Ho- rol. Princ. l. 1. c. 2. p. 6.ihn bey der Hand. Gvevara saget im Horologio Prin- cipum: Nullius unquam in Juventute Actiones adeo fue- runt honestae, quin emendare illas honestius fuerit, quam enarrare. Keiner hat sich so untadelhafftig in der Jugend ver- halten/ daß es nicht besser sey sich darin zu endern/ als viel davon zu erzehlen. Das ist nun ein Werck der Göttlichen Gnade/ wenn C. Schmidt. Conc. 11. de Conscient.ein junger Mensch nicht gar in Jrrwege geräth/ daß wol recht ge- saget hat ein vornehmer Straßburgischer Theologus. Wenn ein junger Mensch in seinem 12. oder 14 henten Jahr in die Welt hinaus gehet/ begiebt er sich in die höchste Gefahr/ dabey er sein Gewissen nicht salviren kan/ wo nicht der Heilige Geist die Hand über ihn hält/ Er hat einen grimmigen Feind an dem Satan/ an der Welt/ in seinem eigenen Busen/ etc. Da wird von manchem tapfferem Ingenio wahr/ was der Poet von dem Saamen der Früchte schreibet:
Jch habe manche mit grossem Fleiß auffheben sehen/ die doch umb- dere.
Chriſtliche Leichpredigt. Cicero proM. Cœlio. 2. Tim. 2, 22 Pacatus in Panegyric.Luͤſte der Jugend/ 2. Tim. 2. Multas Natura ipſa Adoleſcen- tiæ vias lubricas oſtendit, ſaget Cicero, Die Natur ſelber weiſet der Jugend viel ſchlippfferige Wege. Pleriq; in illo Ado- leſcentiæ lubrico, ut non cadant, titubant. Auf dem ſchlipf- ferigen Wege der Jugend ſtraucheln und ſtolpern die meiſten/ wo ſie nicht gar fallen; Aber da wird denn wahr die Verheiſſung Pſal. 37, 24.Gottes/ Pſal. 37. Faͤllet der Gerechte/ ſo wird er nicht weggeworffen/ denn der HErr erhaͤlt Gvevar. Ho- rol. Princ. l. 1. c. 2. p. 6.ihn bey der Hand. Gvevara ſaget im Horologio Prin- cipum: Nullius unquam in Juventute Actiones adeò fue- runt honeſtæ, quin emendare illas honeſtius fuerit, quam enarrare. Keiner hat ſich ſo untadelhafftig in der Jugend ver- halten/ daß es nicht beſſer ſey ſich darin zu endern/ als viel davon zu erzehlen. Das iſt nun ein Werck der Goͤttlichen Gnade/ weñ C. Schmidt. Conc. 11. de Conſcient.ein junger Menſch nicht gar in Jrrwege geraͤth/ daß wol recht ge- ſaget hat ein vornehmer Straßburgiſcher Theologus. Wenn ein junger Menſch in ſeinem 12. oder 14 henten Jahr in die Welt hinaus gehet/ begiebt er ſich in die hoͤchſte Gefahr/ dabey er ſein Gewiſſen nicht ſalviren kan/ wo nicht der Heilige Geiſt die Hand uͤber ihn haͤlt/ Er hat einen grimmigen Feind an dem Satan/ an der Welt/ in ſeinem eigenen Buſen/ etc. Da wird von manchem tapfferem Ingenio wahr/ was der Poet von dem Saamen der Fruͤchte ſchreibet:
Jch habe manche mit groſſem Fleiß auffheben ſehen/ die doch umb- dere.
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0038" n="38.[38]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Cicero pro<lb/> M. Cœlio.<lb/> 2. Tim. <hi rendition="#i">2,</hi> 22<lb/> Pacatus in<lb/> Panegyric.</hi></note>Luͤſte der Jugend/ 2. <hi rendition="#aq">Tim. 2. Multas Natura ipſa Adoleſcen-<lb/> tiæ vias lubricas oſtendit,</hi> ſaget <hi rendition="#aq">Cicero,</hi> Die Natur ſelber<lb/> weiſet der Jugend viel ſchlippfferige Wege. <hi rendition="#aq">Pleriq; in illo Ado-<lb/> leſcentiæ lubrico, ut non cadant, titubant.</hi> Auf dem ſchlipf-<lb/> ferigen Wege der Jugend ſtraucheln und ſtolpern die meiſten/<lb/> wo ſie nicht gar fallen; Aber da wird denn wahr die Verheiſſung<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 37, 24.</note>Gottes/ <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 37. <hi rendition="#fr">Faͤllet der Gerechte/ ſo wird er<lb/> nicht weggeworffen/ denn der HErr erhaͤlt</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gvevar. Ho-<lb/> rol. Princ. l.<lb/> 1. c. <hi rendition="#i">2.</hi> p.</hi> 6.</note><hi rendition="#fr">ihn bey der Hand.</hi> <hi rendition="#aq">Gvevara</hi> ſaget im <hi rendition="#aq">Horologio Prin-<lb/> cipum: Nullius unquam in Juventute Actiones adeò fue-<lb/> runt honeſtæ, quin emendare illas honeſtius fuerit, quam<lb/> enarrare.</hi> Keiner hat ſich ſo untadelhafftig in der Jugend ver-<lb/> halten/ daß es nicht beſſer ſey ſich darin zu endern/ als viel davon<lb/> zu erzehlen. Das iſt nun ein Werck der Goͤttlichen Gnade/ weñ<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">C. Schmidt.<lb/> Conc. 11. de<lb/> Conſcient.</hi></note>ein junger Menſch nicht gar in Jrrwege geraͤth/ daß wol recht ge-<lb/> ſaget hat ein vornehmer Straßburgiſcher <hi rendition="#aq">Theologus.</hi> Wenn<lb/> ein junger Menſch in ſeinem 12. oder 14 henten Jahr in die Welt<lb/> hinaus gehet/ begiebt er ſich in die hoͤchſte Gefahr/ dabey er ſein<lb/> Gewiſſen nicht <hi rendition="#aq">ſalviren</hi> kan/ wo nicht der Heilige Geiſt die Hand<lb/> uͤber ihn haͤlt/ Er hat einen grimmigen Feind an dem Satan/ an<lb/> der Welt/ in ſeinem eigenen Buſen/ etc. Da wird von manchem<lb/> tapfferem <hi rendition="#aq">Ingenio</hi> wahr/ was der Poet von dem Saamen der<lb/> Fruͤchte ſchreibet:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l> <note place="left"> <hi rendition="#aq">Virg. Gorg.</hi> </note> <hi rendition="#aq">Vidi lecta diu, & multo ſervata labore,</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Degenerare tamen</hi> ‒‒ ‒‒ ‒‒ ‒</l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Jch habe manche mit groſſem Fleiß auffheben ſehen/ die doch umb-<lb/> geſchlagen ſind. Was vor Macht beweiſet der Allerhoͤchſte Gott<lb/> nicht in unſerm Beruff? Chriſtus ſelbſt tritt nur ſein Ampt an/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 4, 3.</note>bald verſucht Jhn der Satan in der Wuͤſten/ <hi rendition="#aq">Matth. 4. Diabo-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Chryſolog.<lb/> in Matth.</hi></note><hi rendition="#aq">lo ſemper primordia boni pulſat, ſancta in ipſo ortu feſtinat<lb/> extingvere,</hi> ſaget wol <hi rendition="#aq">Chryſologus</hi> Wenn man was gutes fuͤr<lb/> hat/ iſt der Teuffel immer hinter her/ und ſiehet/ wie ers verhin-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dere.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38.[38]/0038]
Chriſtliche Leichpredigt.
Luͤſte der Jugend/ 2. Tim. 2. Multas Natura ipſa Adoleſcen-
tiæ vias lubricas oſtendit, ſaget Cicero, Die Natur ſelber
weiſet der Jugend viel ſchlippfferige Wege. Pleriq; in illo Ado-
leſcentiæ lubrico, ut non cadant, titubant. Auf dem ſchlipf-
ferigen Wege der Jugend ſtraucheln und ſtolpern die meiſten/
wo ſie nicht gar fallen; Aber da wird denn wahr die Verheiſſung
Gottes/ Pſal. 37. Faͤllet der Gerechte/ ſo wird er
nicht weggeworffen/ denn der HErr erhaͤlt
ihn bey der Hand. Gvevara ſaget im Horologio Prin-
cipum: Nullius unquam in Juventute Actiones adeò fue-
runt honeſtæ, quin emendare illas honeſtius fuerit, quam
enarrare. Keiner hat ſich ſo untadelhafftig in der Jugend ver-
halten/ daß es nicht beſſer ſey ſich darin zu endern/ als viel davon
zu erzehlen. Das iſt nun ein Werck der Goͤttlichen Gnade/ weñ
ein junger Menſch nicht gar in Jrrwege geraͤth/ daß wol recht ge-
ſaget hat ein vornehmer Straßburgiſcher Theologus. Wenn
ein junger Menſch in ſeinem 12. oder 14 henten Jahr in die Welt
hinaus gehet/ begiebt er ſich in die hoͤchſte Gefahr/ dabey er ſein
Gewiſſen nicht ſalviren kan/ wo nicht der Heilige Geiſt die Hand
uͤber ihn haͤlt/ Er hat einen grimmigen Feind an dem Satan/ an
der Welt/ in ſeinem eigenen Buſen/ etc. Da wird von manchem
tapfferem Ingenio wahr/ was der Poet von dem Saamen der
Fruͤchte ſchreibet:
Cicero pro
M. Cœlio.
2. Tim. 2, 22
Pacatus in
Panegyric.
Pſal. 37, 24.
Gvevar. Ho-
rol. Princ. l.
1. c. 2. p. 6.
C. Schmidt.
Conc. 11. de
Conſcient.
Vidi lecta diu, & multo ſervata labore,
Degenerare tamen ‒‒ ‒‒ ‒‒ ‒
Jch habe manche mit groſſem Fleiß auffheben ſehen/ die doch umb-
geſchlagen ſind. Was vor Macht beweiſet der Allerhoͤchſte Gott
nicht in unſerm Beruff? Chriſtus ſelbſt tritt nur ſein Ampt an/
bald verſucht Jhn der Satan in der Wuͤſten/ Matth. 4. Diabo-
lo ſemper primordia boni pulſat, ſancta in ipſo ortu feſtinat
extingvere, ſaget wol Chryſologus Wenn man was gutes fuͤr
hat/ iſt der Teuffel immer hinter her/ und ſiehet/ wie ers verhin-
dere.
Matth. 4, 3.
Chryſolog.
in Matth.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/360156 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/360156/38 |
Zitationshilfe: | Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 38.[38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/38>, abgerufen am 16.02.2025. |