Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648.Leben und Abschied des Seelig-verstorbenen. keinen bestand. Der Todt bleibet nur der Weg al-les Fleisches. 2. Reg. 2. Derowegen/ weil der Seeli- ge Herr den Tod/ als Feind vor sich gewust/ hat Er sich umb Christliche Armatur und Waffen wider jhn bekümmert/ darmit zu überwinden: Er hat die To- des-Reise vor sich gehabt/ deßwegen ist Er auff Zeh- rung bedacht gewesen; Unnd weil der Todt/ wie ein Dieb auff uns lauschet/ so ist Er stets wach gewesen. Und demnach der Mensch seine bestimmete Zeit hat/ Job. 14. Und der Todt besser ist/ denn ein sieches Le- ben/ oder stäte Kranckheit/ Syr. 30. so hat Er Gott of- te gebeten/ Er wolle Jhme die Gnade thun/ und Jhn nur nicht lange lassen krancken/ nicht daß Er Jhme den Todt vor sich wüntschete/ weil doch die Natur jh- re Zerstörung abschewet/ Sondern umb eines an- dern willen/ weil der Todt ist der Gang ins ewige Le- ben/ und ein Befreyung von der Sünden Dienstbar- keit/ auß dieser Welt Elende; ein Gang zum Vater/ Joh. 13. aus dieser Welt Hütten in die Ewige Himli- sche Freuden-Wohnung. 2. Cor. 15. Auß sonderbarer beliebung dieses Orts/ bey des- G
Leben und Abſchied des Seelig-verſtorbenen. keinen beſtand. Der Todt bleibet nur der Weg al-les Fleiſches. 2. Reg. 2. Derowegen/ weil der Seeli- ge Herr den Tod/ als Feind vor ſich gewuſt/ hat Er ſich umb Chriſtliche Armatur und Waffen wider jhn bekuͤmmert/ darmit zu uͤberwinden: Er hat die To- des-Reiſe vor ſich gehabt/ deßwegen iſt Er auff Zeh- rung bedacht geweſen; Unnd weil der Todt/ wie ein Dieb auff uns lauſchet/ ſo iſt Er ſtets wach geweſen. Und demnach der Menſch ſeine beſtimmete Zeit hat/ Job. 14. Und der Todt beſſer iſt/ denn ein ſieches Le- ben/ oder ſtaͤte Kranckheit/ Syr. 30. ſo hat Er Gott of- te gebeten/ Er wolle Jhme die Gnade thun/ und Jhn nur nicht lange laſſen krancken/ nicht daß Er Jhme den Todt vor ſich wuͤntſchete/ weil doch die Natur jh- re Zerſtoͤrung abſchewet/ Sondern umb eines an- dern willen/ weil der Todt iſt der Gang ins ewige Le- ben/ und ein Befreyung von der Suͤnden Dienſtbar- keit/ auß dieſer Welt Elende; ein Gang zum Vater/ Joh. 13. aus dieſer Welt Huͤtten in die Ewige Himli- ſche Freuden-Wohnung. 2. Cor. 15. Auß ſonderbarer beliebung dieſes Orts/ bey des- G
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Leben und Abſchied des Seelig-verſtorbenen.
keinen beſtand. Der Todt bleibet nur der Weg al-
les Fleiſches. 2. Reg. 2. Derowegen/ weil der Seeli-
ge Herr den Tod/ als Feind vor ſich gewuſt/ hat Er
ſich umb Chriſtliche Armatur und Waffen wider jhn
bekuͤmmert/ darmit zu uͤberwinden: Er hat die To-
des-Reiſe vor ſich gehabt/ deßwegen iſt Er auff Zeh-
rung bedacht geweſen; Unnd weil der Todt/ wie ein
Dieb auff uns lauſchet/ ſo iſt Er ſtets wach geweſen.
Und demnach der Menſch ſeine beſtimmete Zeit hat/
Job. 14. Und der Todt beſſer iſt/ denn ein ſieches Le-
ben/ oder ſtaͤte Kranckheit/ Syr. 30. ſo hat Er Gott of-
te gebeten/ Er wolle Jhme die Gnade thun/ und Jhn
nur nicht lange laſſen krancken/ nicht daß Er Jhme
den Todt vor ſich wuͤntſchete/ weil doch die Natur jh-
re Zerſtoͤrung abſchewet/ Sondern umb eines an-
dern willen/ weil der Todt iſt der Gang ins ewige Le-
ben/ und ein Befreyung von der Suͤnden Dienſtbar-
keit/ auß dieſer Welt Elende; ein Gang zum Vater/
Joh. 13. aus dieſer Welt Huͤtten in die Ewige Himli-
ſche Freuden-Wohnung. 2. Cor. 15.
Auß ſonderbarer beliebung dieſes Orts/ bey
Hoffnung mit der zeit gewuͤntſchter Beſſerung/ hat
Er Jhm ſein von GOtt beſchertes Ende zum Buntz-
law begehret/ derowegen Er ſich unlaͤngſt wider all-
hero erhoben/ da Er ſich aber ſtetes unpaͤßlich befun-
den/ doch etwas darbey mit umbgegangen/ biß Er
hernach in die drey Wochen gar lagerhafft worden/
des-
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