Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben und Abschied des Seelig-verstorbenen
Fußhaltung in Kranckheit. Denn getrewete Trew
ist doch die beste Trew.

Er hat sich auch nach seiner Heyrath in Bür-
gerliche Nahrung eingelassen/ und ist seßhafftig wor-
den. Da Er die gantze zeit über mit seiner hertzgelieb-
ten Lebens-genoßin/ und freundlichen Ehewirthin/
in hertzlicher/ liebreicher gemeinschafft gelebet/ und
Sie friedlich und schiedlich sich mit einander began-
gen: Auch Gottes Segen mit 4. Töchtern und ei-
nem Sohne erfahren/ davon aber nur zwey Töchter
noch am Leben/ welche Gott/ der Wäysen sorgfälti-
ge trewe Vater/ in Gnaden versorgen wolle.

Mit seinen lieben Schwieger-Eltern hat Er son-
derbare Freude gehabt/ dieselben hoch geliebet und
geehret/ die deßwegen auch jetzo umb desto mehr gar
hoch betrübet sein.

Jn seinem Handel unnd Wandel/ und allem
Thun und Lassen ist Er redlich und auffrichtig/ offen-
hertzig/ ohn alle Tücke und Vortheil gewesen. Er
hat sich gegen jederman freundlich/ verträglich und
dienstwillig erwiesen. Jnsonderheit unnd vor allen
andern hat Er eine grund-hertzliche Verträwligkeit
und beständige Freundschafft mit seinem liebsten/ wer-
then Freunde/ als Brudern/ deme Ehrenvesten/
VorAchtbarn und Wolbenambten Herren Caspar
Terschmieden von Wesel/ diese zeit in Schlesien/ wel-
chen Gott in Gesundheit und Segen lange erhalten
wolle/ jederzeit gepflogen.

Er
F iij

Leben und Abſchied des Seelig-verſtorbenen
Fußhaltung in Kranckheit. Denn getrewete Trew
iſt doch die beſte Trew.

Er hat ſich auch nach ſeiner Heyrath in Buͤr-
gerliche Nahrung eingelaſſen/ und iſt ſeßhafftig wor-
den. Da Er die gantze zeit uͤber mit ſeiner hertzgelieb-
ten Lebens-genoßin/ und freundlichen Ehewirthin/
in hertzlicher/ liebreicher gemeinſchafft gelebet/ und
Sie friedlich und ſchiedlich ſich mit einander began-
gen: Auch Gottes Segen mit 4. Toͤchtern und ei-
nem Sohne erfahren/ davon aber nur zwey Toͤchter
noch am Leben/ welche Gott/ der Waͤyſen ſorgfaͤlti-
ge trewe Vater/ in Gnaden verſorgen wolle.

Mit ſeinen lieben Schwieger-Eltern hat Er ſon-
derbare Freude gehabt/ dieſelben hoch geliebet und
geehret/ die deßwegen auch jetzo umb deſto mehr gar
hoch betruͤbet ſein.

Jn ſeinem Handel unnd Wandel/ und allem
Thun und Laſſen iſt Er redlich und auffrichtig/ offen-
hertzig/ ohn alle Tuͤcke und Vortheil geweſen. Er
hat ſich gegen jederman freundlich/ vertraͤglich und
dienſtwillig erwieſen. Jnſonderheit unnd vor allen
andern hat Er eine grund-hertzliche Vertraͤwligkeit
uñ beſtaͤndige Freundſchafft mit ſeinem liebſten/ wer-
then Freunde/ als Brudern/ deme Ehrenveſten/
VorAchtbarn und Wolbenambten Herren Caſpar
Terſchmieden von Weſel/ dieſe zeit in Schleſien/ wel-
chen Gott in Geſundheit und Segen lange erhalten
wolle/ jederzeit gepflogen.

Er
F iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0045" n="[45]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben und Ab&#x017F;chied des Seelig-ver&#x017F;torbenen</hi></fw><lb/>
Fußhaltung in Kranckheit. Denn getrewete Trew<lb/>
i&#x017F;t doch die be&#x017F;te Trew.</p><lb/>
          <p>Er hat &#x017F;ich auch nach &#x017F;einer Heyrath in Bu&#x0364;r-<lb/>
gerliche Nahrung eingela&#x017F;&#x017F;en/ und i&#x017F;t &#x017F;eßhafftig wor-<lb/>
den. Da Er die gantze zeit u&#x0364;ber mit &#x017F;einer hertzgelieb-<lb/>
ten Lebens-genoßin/ und freundlichen Ehewirthin/<lb/>
in hertzlicher/ liebreicher gemein&#x017F;chafft gelebet/ und<lb/>
Sie friedlich und &#x017F;chiedlich &#x017F;ich mit einander began-<lb/>
gen: Auch Gottes Segen mit 4. To&#x0364;chtern und ei-<lb/>
nem Sohne erfahren/ davon aber nur zwey To&#x0364;chter<lb/>
noch am Leben/ welche Gott/ der Wa&#x0364;y&#x017F;en &#x017F;orgfa&#x0364;lti-<lb/>
ge trewe Vater/ in Gnaden ver&#x017F;orgen wolle.</p><lb/>
          <p>Mit &#x017F;einen lieben Schwieger-Eltern hat Er &#x017F;on-<lb/>
derbare Freude gehabt/ die&#x017F;elben hoch geliebet und<lb/>
geehret/ die deßwegen auch jetzo umb de&#x017F;to mehr gar<lb/>
hoch betru&#x0364;bet &#x017F;ein.</p><lb/>
          <p>Jn &#x017F;einem Handel unnd Wandel/ und allem<lb/>
Thun und La&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t Er redlich und auffrichtig/ offen-<lb/>
hertzig/ ohn alle Tu&#x0364;cke und Vortheil gewe&#x017F;en. Er<lb/>
hat &#x017F;ich gegen jederman freundlich/ vertra&#x0364;glich und<lb/>
dien&#x017F;twillig erwie&#x017F;en. Jn&#x017F;onderheit unnd vor allen<lb/>
andern hat Er eine grund-hertzliche Vertra&#x0364;wligkeit<lb/>
un&#x0303; be&#x017F;ta&#x0364;ndige Freund&#x017F;chafft mit &#x017F;einem lieb&#x017F;ten/ wer-<lb/>
then Freunde/ als Brudern/ deme Ehrenve&#x017F;ten/<lb/>
VorAchtbarn und Wolbenambten Herren Ca&#x017F;par<lb/>
Ter&#x017F;chmieden von We&#x017F;el/ die&#x017F;e zeit in Schle&#x017F;ien/ wel-<lb/>
chen Gott in Ge&#x017F;undheit und Segen lange erhalten<lb/>
wolle/ jederzeit gepflogen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">F iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[45]/0045] Leben und Abſchied des Seelig-verſtorbenen Fußhaltung in Kranckheit. Denn getrewete Trew iſt doch die beſte Trew. Er hat ſich auch nach ſeiner Heyrath in Buͤr- gerliche Nahrung eingelaſſen/ und iſt ſeßhafftig wor- den. Da Er die gantze zeit uͤber mit ſeiner hertzgelieb- ten Lebens-genoßin/ und freundlichen Ehewirthin/ in hertzlicher/ liebreicher gemeinſchafft gelebet/ und Sie friedlich und ſchiedlich ſich mit einander began- gen: Auch Gottes Segen mit 4. Toͤchtern und ei- nem Sohne erfahren/ davon aber nur zwey Toͤchter noch am Leben/ welche Gott/ der Waͤyſen ſorgfaͤlti- ge trewe Vater/ in Gnaden verſorgen wolle. Mit ſeinen lieben Schwieger-Eltern hat Er ſon- derbare Freude gehabt/ dieſelben hoch geliebet und geehret/ die deßwegen auch jetzo umb deſto mehr gar hoch betruͤbet ſein. Jn ſeinem Handel unnd Wandel/ und allem Thun und Laſſen iſt Er redlich und auffrichtig/ offen- hertzig/ ohn alle Tuͤcke und Vortheil geweſen. Er hat ſich gegen jederman freundlich/ vertraͤglich und dienſtwillig erwieſen. Jnſonderheit unnd vor allen andern hat Er eine grund-hertzliche Vertraͤwligkeit uñ beſtaͤndige Freundſchafft mit ſeinem liebſten/ wer- then Freunde/ als Brudern/ deme Ehrenveſten/ VorAchtbarn und Wolbenambten Herren Caſpar Terſchmieden von Weſel/ dieſe zeit in Schleſien/ wel- chen Gott in Geſundheit und Segen lange erhalten wolle/ jederzeit gepflogen. Er F iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360002
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360002/45
Zitationshilfe: Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360002/45>, abgerufen am 24.11.2024.