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Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

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Geistliche Apotecke.
Job 1, 7.als ein Landfährer/ durch GOttes Verhängniß zuwi-
get/ die Welt-Kinder eingeben und beybringen; Auch
der Mensch bißweilen jhm selber vorwitziger und muth-
williger weise nimbt/ brauchen müssen.

B ActionesB Nachmals allerley Actiones Verrichtungen
und Bemühungen/ welche der Apotecker-Kunst-Ver-
wandten in jhrem Beruff über sich nehmen/ auch die
gläubigen Kinder GOTTes auff jhre weise ertragen
müssen.

A Species.A Was die Species der Creutz-Apotecken be-
trifft/ so sind dieselben zwar nicht zu zehlen/ oder zu wä-
gen/ vnd müssen die Fromen mit Job klagen: Wenn
cap. 6, 2, 3.man meinen Jammee wöge/ und mein Leiden
zusammen in eine Wage legte/ so würde es schwe-
rer sein/ denn Sand am Meer;
Und mie Kö-
Psal. 40, 13.nig David: Es hat mich vmbgeben Leyden oh-
ne Zahl.
Doch befinden sich nach unserm Sprüch-
lin vornemblich nachfolgende/ als

1. Lachrymae1. Lachrymae, Thränen. Qvi seminant in
lachrymis,
die mit Thränen säen/ sagt der Text.
Nu weiß ich zwar/ was in den Apotecken eigentlich pfle-
gen Lachrymae, oder Thränen genennet werden: Wir
wollen aber etwas außschweiffen/ und versiehen durch die
Lachrymas oder Thränen alle das jehnige/ was von
Tropffen zusammen fleust/ und in Tropffen bestehet.
Also sind zweyerley Thränen: a Lachrymae concre-
duplieestae, harte gestande Thränen oder Tropffen: Und b
Lachrymae liqvidae sive fluidae, weiche oder fl[ie]ssen-

de Thrä-

Geiſtliche Apotecke.
Job 1, 7.als ein Landfaͤhrer/ durch GOttes Verhaͤngniß zuwi-
get/ die Welt-Kinder eingeben und beybringen; Auch
der Menſch bißweilen jhm ſelber vorwitziger und muth-
williger weiſe nimbt/ brauchen muͤſſen.

B ActionesB Nachmals allerley Actiones Verrichtungen
und Bemuͤhungen/ welche der Apotecker-Kunſt-Ver-
wandten in jhrem Beruff uͤber ſich nehmen/ auch die
glaͤubigen Kinder GOTTes auff jhre weiſe ertragen
muͤſſen.

A Species.A Was die Species der Creutz-Apotecken be-
trifft/ ſo ſind dieſelben zwar nicht zu zehlen/ oder zu waͤ-
gen/ vnd muͤſſen die Fromen mit Job klagen: Wenn
cap. 6, 2, 3.man meinen Jammee woͤge/ und mein Leiden
zuſammen in eine Wage legte/ ſo wuͤrde es ſchwe-
rer ſein/ denn Sand am Meer;
Und mie Koͤ-
Pſal. 40, 13.nig David: Es hat mich vmbgeben Leyden oh-
ne Zahl.
Doch befinden ſich nach unſerm Spruͤch-
lin vornemblich nachfolgende/ als

1. Lachrymæ1. Lachrymæ, Thraͤnen. Qvi ſeminant in
lachrymis,
die mit Thraͤnen ſaͤen/ ſagt der Text.
Nu weiß ich zwar/ was in den Apotecken eigentlich pfle-
gen Lachrymæ, oder Thraͤnen genennet werden: Wir
wollen aber etwas außſchweiffen/ und verſiehen durch die
Lachrymas oder Thraͤnen alle das jehnige/ was von
Tropffen zuſammen fleuſt/ und in Tropffen beſtehet.
Alſo ſind zweyerley Thraͤnen: α Lachrymæ concre-
duplieestæ, harte geſtande Thraͤnen oder Tropffen: Und β
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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/12>, abgerufen am 21.11.2024.