Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].und wandernde Blätter. gelassen und gestanden haben/ wenn ehmahls und zu Nero-nis Zeiten der beschrieene Römische Feigenbaum Ficus Rumi- nalis, mit neuen Sprößlingen/ da er schon verdorret war/ wieder außgeschlagen (Tacitus l. 13. Annalium:) Wenn auf der Länderey des Kaysers Vespasiani ein hoher Cypressen- Baum/ nachdem er eines Tages umbgefallen/ des andern wieder an voriger Stelle auffgestanden/ davon abermahls Tacitus l. 2. Histor. c. 78. und An. 1629. noch in Pommern aus einer unfruchtbaren Weide etliche schöne natürliche und wohlriechende Rosen entsprungen und hervor geschos- sen/ wie Zeilerus Cent. 4. Ep. 85. und Microclius in Chron. Po- meran. p. 373. gedencken: Wie es auch noch schöne und wohl lässet und stehet/ wenn zur Frühlings-Zeit die gantze Natur den Sterbe-Kittel ableget/ und sich in ein grünes und bun- tes Hochzeit-Kleid verwandelt und einkleidet: Also wird es alsdenn noch tausend mahl prächtiger und schöner zu se- hen seyn/ wenn so viel schöne Rosen und Blumen aus der Erden wieder zum Himmel werden hervor schiessen/ und mit himmlischer Klarheit und Herrligkeit begabet und gezieh- ret werden. Da da wird die Wüste und Einöde lustig seyn/ und das Gefilde wird frölich stehen/ und wird blühen wie die Lilien/ daß ich es abermahls mit den Worten GOttes ausrede Esa 35. v. 1. 2. Daran wir denn umb so viel weniger zweiffeln dörffen/ weil wir nicht alleine in GOttes Wort klare Verheissungen/ sondern nebenst denselben auch schöne Bilder und Vorspiele in der Natur Jährlich davon haben/ (wie schon gehöret) Ja diß auch wohl in Kräutern und Blumen und deren Erweckung durch die Kunst ab- und vor- gebildet sehen können. Denn da haben einige der Natur nach- F 2
und wandernde Blaͤtter. gelaſſen und geſtanden haben/ wenn ehmahls und zu Nero-nis Zeiten deꝛ beſchrieene Roͤmiſche Feigenbaum Ficus Rumi- nalis, mit neuen Sproͤßlingen/ da er ſchon verdorꝛet war/ wieder außgeſchlagen (Tacitus l. 13. Annalium:) Wenn auf der Laͤnderey des Kayſers Veſpaſiani ein hoher Cypreſſen- Baum/ nachdem er eines Tages umbgefallen/ des andern wieder an voriger Stelle auffgeſtanden/ davon abermahls Tacitus l. 2. Hiſtor. c. 78. und An. 1629. noch in Pommern aus einer unfruchtbaren Weide etliche ſchoͤne natuͤrliche und wohlriechende Roſen entſprungen und hervor geſchoſ- ſen/ wie Zeilerus Cent. 4. Ep. 85. und Microclius in Chron. Po- meran. p. 373. gedencken: Wie es auch noch ſchoͤne und wohl laͤſſet und ſtehet/ wenn zur Fruͤhlings-Zeit die gantze Natur den Sterbe-Kittel ableget/ und ſich in ein gruͤnes und bun- tes Hochzeit-Kleid verwandelt und einkleidet: Alſo wird es alsdenn noch tauſend mahl praͤchtiger und ſchoͤner zu ſe- hen ſeyn/ wenn ſo viel ſchoͤne Roſen und Blumen aus der Erden wieder zum Himmel werden hervor ſchieſſen/ und mit him̃liſcher Klarheit und Herꝛligkeit begabet und gezieh- ret werden. Da da wird die Wuͤſte und Einoͤde luſtig ſeyn/ und das Gefilde wird froͤlich ſtehen/ und wird bluͤhen wie die Lilien/ daß ich es abermahls mit den Worten GOttes ausrede Eſa 35. v. 1. 2. Daran wir denn umb ſo viel weniger zweiffeln doͤrffen/ weil wir nicht alleine in GOttes Wort klare Verheiſſungen/ ſondern nebenſt denſelben auch ſchoͤne Bilder und Vorſpiele in der Natur Jaͤhrlich davon haben/ (wie ſchon gehoͤret) Ja diß auch wohl in Kraͤutern und Blumen und deren Erweckung duꝛch die Kunſt ab- und vor- gebildet ſehen koͤnnen. Denn da haben einige der Natur nach- F 2
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nis Zeiten deꝛ beſchrieene Roͤmiſche Feigenbaum Ficus Rumi-
nalis, mit neuen Sproͤßlingen/ da er ſchon verdorꝛet war/
wieder außgeſchlagen (Tacitus l. 13. Annalium:) Wenn auf
der Laͤnderey des Kayſers Veſpaſiani ein hoher Cypreſſen-
Baum/ nachdem er eines Tages umbgefallen/ des andern
wieder an voriger Stelle auffgeſtanden/ davon abermahls
Tacitus l. 2. Hiſtor. c. 78. und An. 1629. noch in Pommern
aus einer unfruchtbaren Weide etliche ſchoͤne natuͤrliche
und wohlriechende Roſen entſprungen und hervor geſchoſ-
ſen/ wie Zeilerus Cent. 4. Ep. 85. und Microclius in Chron. Po-
meran. p. 373. gedencken: Wie es auch noch ſchoͤne und wohl
laͤſſet und ſtehet/ wenn zur Fruͤhlings-Zeit die gantze Natur
den Sterbe-Kittel ableget/ und ſich in ein gruͤnes und bun-
tes Hochzeit-Kleid verwandelt und einkleidet: Alſo wird
es alsdenn noch tauſend mahl praͤchtiger und ſchoͤner zu ſe-
hen ſeyn/ wenn ſo viel ſchoͤne Roſen und Blumen aus der
Erden wieder zum Himmel werden hervor ſchieſſen/ und
mit him̃liſcher Klarheit und Herꝛligkeit begabet und gezieh-
ret werden. Da da wird die Wuͤſte und Einoͤde luſtig ſeyn/
und das Gefilde wird froͤlich ſtehen/ und wird bluͤhen wie
die Lilien/ daß ich es abermahls mit den Worten GOttes
ausrede Eſa 35. v. 1. 2. Daran wir denn umb ſo viel weniger
zweiffeln doͤrffen/ weil wir nicht alleine in GOttes Wort
klare Verheiſſungen/ ſondern nebenſt denſelben auch ſchoͤne
Bilder und Vorſpiele in der Natur Jaͤhrlich davon haben/
(wie ſchon gehoͤret) Ja diß auch wohl in Kraͤutern und
Blumen und deren Erweckung duꝛch die Kunſt ab- und vor-
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Zitationshilfe: | Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/43>, abgerufen am 27.07.2024. |