Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].Die itzt abfallende versetzet gegrünet. Viele kränckliche Zufälle/ Schwach-heit/ Siechthum und Gebresten waren hier als unzertrenn- liche Gefärthen immer bey einander/ die diesen Blättern viel- fältig zusetzten/ und sie auff alle Weise incommodirten. Und saget man von solchen Blättern/ die ihre sonderbahre Signaturen/ ihre eingedrückte Creutz-Bildung/ oder ander Kenn- und Merckzeichen haben/ darnach sie von andern unterschieden: (Wie denn in einer Peruanischen Provintz dergleichen Art Bäume sich befindet/ welche Himmelblaue Blüthe/ Früchte und Blätter aber mit einem natürlichen Creutz bezeichnet tragen:) Also müssen wir auch von die- sen vor unsern Augen da stehenden und hinwandernden Blättern sagen/ daß sie mit solcher Creutz-Signatur bezeich- net gewesen/ und die Zeit ihres hierseyns in diesem Welt- Garten die Mahlzeichen JESU an Jhrem Leibe wohl tragen müsseu. Und könte man der Seel. Fr. Glaubitzin auch bey viel minderen Jahren dennoch die Worte des Alt- Vaters Jacobs gar wohl eignen/ und von derselben sagen/ daß die Zeit ihres Hierseyns wenig und böse gewesen seyn. Gen. 47. v. 9. Jedoch wie die Bäume und Blätter getrost und unerschrocken unter dem allen stehen/ ob noch so viel Ungewitter über ihnen zusammen zöge und auff sie loß stür- mete: Also stunden auch diese Christ- und Helden-Blätter unter allem obhandenem Schmertz und Leyden unbeweg- lich/ und waren immer mit dem zu frieden/ was der HErr schickte und aufflegte: Und ware/ als führeten Sie das Symbolum, was dorten die Königin in Engeland/ die Elisa- betha, führete bey dem Cambdeno P. I. p. 17. Semper eadem, Das ist: Jch
Die itzt abfallende verſetzet gegruͤnet. Viele kraͤnckliche Zufaͤlle/ Schwach-heit/ Siechthum und Gebreſten waren hier als unzertreñ- liche Gefaͤrthen im̃er bey einander/ die dieſen Blaͤttern viel- faͤltig zuſetzten/ und ſie auff alle Weiſe incommodirten. Und ſaget man von ſolchen Blaͤttern/ die ihre ſonderbahre Signaturen/ ihre eingedruͤckte Creutz-Bildung/ oder ander Kenn- und Merckzeichen haben/ darnach ſie von andern unterſchieden: (Wie denn in einer Peruaniſchen Provintz dergleichen Art Baͤume ſich befindet/ welche Himmelblaue Bluͤthe/ Fruͤchte und Blaͤtter aber mit einem natuͤrlichen Creutz bezeichnet tragen:) Alſo muͤſſen wir auch von die- ſen vor unſern Augen da ſtehenden und hinwandernden Blaͤttern ſagen/ daß ſie mit ſolcher Creutz-Signatur bezeich- net geweſen/ und die Zeit ihres hierſeyns in dieſem Welt- Garten die Mahlzeichen JESU an Jhrem Leibe wohl tragen muͤſſeu. Und koͤnte man der Seel. Fr. Glaubitzin auch bey viel minderen Jahren dennoch die Worte des Alt- Vaters Jacobs gar wohl eignen/ und von derſelben ſagen/ daß die Zeit ihres Hierſeyns wenig und boͤſe geweſen ſeyn. Gen. 47. v. 9. Jedoch wie die Baͤume und Blaͤtter getroſt und unerſchrocken unter dem allen ſtehen/ ob noch ſo viel Ungewitter uͤber ihnen zuſammen zoͤge und auff ſie loß ſtuͤr- mete: Alſo ſtunden auch dieſe Chriſt- und Helden-Blaͤtter unter allem obhandenem Schmertz und Leyden unbeweg- lich/ und waren immer mit dem zu frieden/ was der HErꝛ ſchickte und aufflegte: Und ware/ als fuͤhreten Sie das Symbolum, was dorten die Koͤnigin in Engeland/ die Eliſa- betha, fuͤhrete bey dem Cambdeno P. I. p. 17. Semper eadem, Das iſt: Jch
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liche Gefaͤrthen im̃er bey einander/ die dieſen Blaͤttern viel-
faͤltig zuſetzten/ und ſie auff alle Weiſe incommodirten.
Und ſaget man von ſolchen Blaͤttern/ die ihre ſonderbahre
Signaturen/ ihre eingedruͤckte Creutz-Bildung/ oder ander
Kenn- und Merckzeichen haben/ darnach ſie von andern
unterſchieden: (Wie denn in einer Peruaniſchen Provintz
dergleichen Art Baͤume ſich befindet/ welche Himmelblaue
Bluͤthe/ Fruͤchte und Blaͤtter aber mit einem natuͤrlichen
Creutz bezeichnet tragen:) Alſo muͤſſen wir auch von die-
ſen vor unſern Augen da ſtehenden und hinwandernden
Blaͤttern ſagen/ daß ſie mit ſolcher Creutz-Signatur bezeich-
net geweſen/ und die Zeit ihres hierſeyns in dieſem Welt-
Garten die Mahlzeichen JESU an Jhrem Leibe wohl
tragen muͤſſeu. Und koͤnte man der Seel. Fr. Glaubitzin
auch bey viel minderen Jahren dennoch die Worte des Alt-
Vaters Jacobs gar wohl eignen/ und von derſelben ſagen/
daß die Zeit ihres Hierſeyns wenig und boͤſe geweſen ſeyn.
Gen. 47. v. 9. Jedoch wie die Baͤume und Blaͤtter getroſt
und unerſchrocken unter dem allen ſtehen/ ob noch ſo viel
Ungewitter uͤber ihnen zuſammen zoͤge und auff ſie loß ſtuͤr-
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unter allem obhandenem Schmertz und Leyden unbeweg-
lich/ und waren immer mit dem zu frieden/ was der HErꝛ
ſchickte und aufflegte: Und ware/ als fuͤhreten Sie das
Symbolum, was dorten die Koͤnigin in Engeland/ die Eliſa-
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Zitationshilfe: | Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/32>, abgerufen am 27.07.2024. |