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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Eine in GOtt-ruhende
Welt Ade/ ich bin dein müde/
Jch will nach dem Himmel zu/
Da wird seyn der rechte Friede/
Und die ewig stoltze Ruh.
Welt/ bey dir ist Krieg und Streit/
Nichts/ denn lauter Eitelkeit/
Jn dem Himmel allezeit
Friede/ Freud und Seeligkeit.
Gehab dich wol/ du schnöde Welt/
Bey GOTT zu leben mir gefällt.

Sie wünschete zu leben in dem Leben/ in welchem
rechte und gewisse Freude/ und keine Furcht und kein
Schmertz/ da gantz und gar kein übels/ nach Aug. Aussa-
Ps. 26, 11.ge (m) wo Freude die Fülle/ und lieblich Wesen ewig-
lich/ Psal. 16. Darauff hoffete Sie: Sie versahe Sich jhre
durch JEsum theuer erlösete Seele würde in dieser Kranck-
Luc. 16, 22.beit den Körper verlassen/ und von den Engeln in Abra-
hams
Schoß getragen werden. Der Papist Nihusi-
us
soll vorgegeben haben/ die heiligen/ welche von der Er-
den hinweg genommen/ leben dem leibern nach/ und seyn
keines weges gestorben. Er soll diesen seinen Traum nen-
nen einen Göttlichen Außspruch und ein helles Licht in
dem tieffen Geheimnüß. (n) Unsere Seelige wuste wol/
daß jhr Leib würde biß auff den jüngsten Tag tod bleiben/
und begehrte nichts anders: Aber Sie war versichert/ er

wür-
(m) de C. D. L. XIV. c. 9. & L. XXII. c. 22.
(n) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. L. II. Part. II. Art. X. c. 2.
Eine in GOtt-ruhende
Welt Ade/ ich bin dein muͤde/
Jch will nach dem Himmel zu/
Da wird ſeyn der rechte Friede/
Und die ewig ſtoltze Ruh.
Welt/ bey dir iſt Krieg und Streit/
Nichts/ denn lauter Eitelkeit/
Jn dem Himmel allezeit
Friede/ Freud und Seeligkeit.
Gehab dich wol/ du ſchnoͤde Welt/
Bey GOTT zu leben mir gefaͤllt.

Sie wuͤnſchete zu leben in dem Leben/ in welchem
rechte und gewiſſe Freude/ und keine Furcht und kein
Schmertz/ da gantz und gar kein uͤbels/ nach Aug. Auſſa-
Pſ. 26, 11.ge (m) wo Freude die Fuͤlle/ und lieblich Weſen ewig-
lich/ Pſal. 16. Darauff hoffete Sie: Sie verſahe Sich jhre
durch JEſum theuer erloͤſete Seele wuͤrde in dieſer Kranck-
Luc. 16, 22.beit den Koͤrper verlaſſen/ und von den Engeln in Abra-
hams
Schoß getragen werden. Der Papiſt Nihuſi-
us
ſoll vorgegeben haben/ die heiligen/ welche von der Er-
den hinweg genommen/ leben dem leibern nach/ und ſeyn
keines weges geſtorben. Er ſoll dieſen ſeinen Traum nen-
nen einen Goͤttlichen Außſpruch und ein helles Licht in
dem tieffen Geheimnuͤß. (n) Unſere Seelige wuſte wol/
daß jhr Leib wuͤrde biß auff den juͤngſten Tag tod bleiben/
und begehrte nichts anders: Aber Sie war verſichert/ er

wuͤr-
(m) de C. D. L. XIV. c. 9. & L. XXII. c. 22.
(n) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. L. II. Part. II. Art. X. c. 2.
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[36/0036] Eine in GOtt-ruhende Welt Ade/ ich bin dein muͤde/ Jch will nach dem Himmel zu/ Da wird ſeyn der rechte Friede/ Und die ewig ſtoltze Ruh. Welt/ bey dir iſt Krieg und Streit/ Nichts/ denn lauter Eitelkeit/ Jn dem Himmel allezeit Friede/ Freud und Seeligkeit. Gehab dich wol/ du ſchnoͤde Welt/ Bey GOTT zu leben mir gefaͤllt. Sie wuͤnſchete zu leben in dem Leben/ in welchem rechte und gewiſſe Freude/ und keine Furcht und kein Schmertz/ da gantz und gar kein uͤbels/ nach Aug. Auſſa- ge (m) wo Freude die Fuͤlle/ und lieblich Weſen ewig- lich/ Pſal. 16. Darauff hoffete Sie: Sie verſahe Sich jhre durch JEſum theuer erloͤſete Seele wuͤrde in dieſer Kranck- beit den Koͤrper verlaſſen/ und von den Engeln in Abra- hams Schoß getragen werden. Der Papiſt Nihuſi- us ſoll vorgegeben haben/ die heiligen/ welche von der Er- den hinweg genommen/ leben dem leibern nach/ und ſeyn keines weges geſtorben. Er ſoll dieſen ſeinen Traum nen- nen einen Goͤttlichen Außſpruch und ein helles Licht in dem tieffen Geheimnuͤß. (n) Unſere Seelige wuſte wol/ daß jhr Leib wuͤrde biß auff den juͤngſten Tag tod bleiben/ und begehrte nichts anders: Aber Sie war verſichert/ er wuͤr- Pſ. 26, 11. Luc. 16, 22. (m) de C. D. L. XIV. c. 9. & L. XXII. c. 22. (n) Cit. Gerhard. Conf. Cathol. L. II. Part. II. Art. X. c. 2.

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/36>, abgerufen am 19.04.2024.