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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Elisabeth.
Verstand giebt/ von dem die jenigen/ welche viel Götter
ehren/ sagen/ es sey kein grösser/ (e) dessen rechte Hand ge-
waltiglich hilfft/ der von dem David angeredet wird: HErrPs. 20, [7].
Ps.
36, 6. 7. 8.

deine Güte reichet so weit der Himmel ist/ und deine War-
heit/ so weit die Wolcken gehen. Deine Gerechtigkeit sie-
het wie die Berge GOttes/ und dein Recht/ wie grosse
Tieffe/ du hilffest beyde Menschen und Vieh. Wie theuer
ist deine Güte/ GOtt/ daß Menschen-Kinder unter demJob. 6, 8,
Schatten deiner Fliegel trauen. Hiob seuffzete: O daß
meine Bitte geschehe/ und GOtt gebe mir/ was ich hoffe!
Hier hat GOtt nach der Bitte und Hoffnung gethan/ wie
Er darnach zu thun fortfuhr. Das vom guts thun besind-
liche Wort/ so vom vergelten in gutem und bösem Ver-
stande gebrauchet wird/ soll Simcon de Muis von einer
Wiedervergeltung nach der Gerechtigkeit ausgeleget ha-
ben. (f) Nun hälts der HErr also/ daß Er vergilt/ Es.Es. 35, 4.
35. Er vergilt denen Hoffärtigen/ was sie verdienen/ Er
vergilt den Gottlosen jhr Unrecht und vertilget sie um jhre
Boßheit/ Ps. 94. Wer sich des armen erbarmet/ der leihetPs. 94, 2. 23.
Prov.
19, 17.

dem HErrn/ der wird jhm wieder gutes vergelten/ Prov.
19. Er lässet auch einen Becher kaltes Wassers/ der einemMatth. 10,
42.

Seiner Jünger gereichet wird/ nicht unbelohnet/ Matth.
10. Was der Mensch säet/ das erndtet er auch. Wirstu
was guts gethan haben/ so wirstu vielmehr Gaben dafür
empfahen/ erinnert Basilius, der dabey weitläufftig der Ver-
geltungen des bösen gedencket. (g) David sagte auch sonst

von
(e) l. c.
(f) Vid. Pol. l. c.
(g) Basil. in Ps. LXI. interpr. Raph. Volateor. In qva mensura
proximos metiemini, & vos idem sustinebitis. Cecidissi
fratrem, par recipe: rapuisti aliena, irrisisti, par peres,

vere.
C 2

Eliſabeth.
Verſtand giebt/ von dem die jenigen/ welche viel Goͤtter
ehren/ ſagen/ es ſey kein groͤſſer/ (e) deſſen rechte Hand ge-
waltiglich hilfft/ der von dem David angeredet wird: HErrPſ. 20, [7].
Pſ.
36, 6. 7. 8.

deine Guͤte reichet ſo weit der Himmel iſt/ und deine War-
heit/ ſo weit die Wolcken gehen. Deine Gerechtigkeit ſie-
het wie die Berge GOttes/ und dein Recht/ wie groſſe
Tieffe/ du hilffeſt beyde Menſchen und Vieh. Wie theuer
iſt deine Guͤte/ GOtt/ daß Menſchen-Kinder unter demJob. 6, 8,
Schatten deiner Fliegel trauen. Hiob ſeuffzete: O daß
meine Bitte geſchehe/ und GOtt gebe mir/ was ich hoffe!
Hier hat GOtt nach der Bitte und Hoffnung gethan/ wie
Er darnach zu thun fortfuhr. Das vom guts thun beſind-
liche Wort/ ſo vom vergelten in gutem und boͤſem Ver-
ſtande gebrauchet wird/ ſoll Simcon de Muis von einer
Wiedervergeltung nach der Gerechtigkeit ausgeleget ha-
ben. (f) Nun haͤlts der HErr alſo/ daß Er vergilt/ Eſ.Eſ. 35, 4.
35. Er vergilt denen Hoffaͤrtigen/ was ſie verdienen/ Er
vergilt den Gottloſen jhr Unrecht und vertilget ſie um jhre
Boßheit/ Pſ. 94. Wer ſich des armen erbarmet/ der leihetPſ. 94, 2. 23.
Prov.
19, 17.

dem HErrn/ der wird jhm wieder gutes vergelten/ Prov.
19. Er laͤſſet auch einen Becher kaltes Waſſers/ der einemMatth. 10,
42.

Seiner Juͤnger gereichet wird/ nicht unbelohnet/ Matth.
10. Was der Menſch ſaͤet/ das erndtet er auch. Wirſtu
was guts gethan haben/ ſo wirſtu vielmehr Gaben dafuͤr
empfahen/ erinnert Baſilius, der dabey weitlaͤufftig der Ver-
geltungen des boͤſen gedencket. (g) David ſagte auch ſonſt

von
(e) l. c.
(f) Vid. Pol. l. c.
(g) Baſil. in Pſ. LXI. interpr. Raph. Volateor. In qvâ menſurâ
proximos metiemini, & vos idem ſuſtinebitis. Cecidiſſi
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vere.
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[19/0019] Eliſabeth. Verſtand giebt/ von dem die jenigen/ welche viel Goͤtter ehren/ ſagen/ es ſey kein groͤſſer/ (e) deſſen rechte Hand ge- waltiglich hilfft/ der von dem David angeredet wird: HErr deine Guͤte reichet ſo weit der Himmel iſt/ und deine War- heit/ ſo weit die Wolcken gehen. Deine Gerechtigkeit ſie- het wie die Berge GOttes/ und dein Recht/ wie groſſe Tieffe/ du hilffeſt beyde Menſchen und Vieh. Wie theuer iſt deine Guͤte/ GOtt/ daß Menſchen-Kinder unter dem Schatten deiner Fliegel trauen. Hiob ſeuffzete: O daß meine Bitte geſchehe/ und GOtt gebe mir/ was ich hoffe! Hier hat GOtt nach der Bitte und Hoffnung gethan/ wie Er darnach zu thun fortfuhr. Das vom guts thun beſind- liche Wort/ ſo vom vergelten in gutem und boͤſem Ver- ſtande gebrauchet wird/ ſoll Simcon de Muis von einer Wiedervergeltung nach der Gerechtigkeit ausgeleget ha- ben. (f) Nun haͤlts der HErr alſo/ daß Er vergilt/ Eſ. 35. Er vergilt denen Hoffaͤrtigen/ was ſie verdienen/ Er vergilt den Gottloſen jhr Unrecht und vertilget ſie um jhre Boßheit/ Pſ. 94. Wer ſich des armen erbarmet/ der leihet dem HErrn/ der wird jhm wieder gutes vergelten/ Prov. 19. Er laͤſſet auch einen Becher kaltes Waſſers/ der einem Seiner Juͤnger gereichet wird/ nicht unbelohnet/ Matth. 10. Was der Menſch ſaͤet/ das erndtet er auch. Wirſtu was guts gethan haben/ ſo wirſtu vielmehr Gaben dafuͤr empfahen/ erinnert Baſilius, der dabey weitlaͤufftig der Ver- geltungen des boͤſen gedencket. (g) David ſagte auch ſonſt von Pſ. 20, 7. Pſ. 36, 6. 7. 8. Job. 6, 8, Eſ. 35, 4. Pſ. 94, 2. 23. Prov. 19, 17. Matth. 10, 42. (e) l. c. (f) Vid. Pol. l. c. (g) Baſil. in Pſ. LXI. interpr. Raph. Volateor. In qvâ menſurâ proximos metiemini, & vos idem ſuſtinebitis. Cecidiſſi fratrem, par recipe: rapuiſti aliena, irriſiſti, par peres, vere. C 2

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/19>, abgerufen am 29.03.2024.