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Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

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Himmlische Cur und Artzney ihm selbst zu helffen.
betrüben sich hoch darüber/ daß GOtt mit ihm/
do er noch vielen und grossen Nutzen in der Welt
hätte schaffen können/ so gar zeitig hat hinweg
geeylet.

Es segnen ihn nechst dero schmertzlich leydtra-
genden FraueWitwe/ auch alle denen er mit dem Ge-
blüte und Gemüthe durch die treubeständige Liebe
so fest verbunden gewesen/ daß sie nunmehr sein
immerwehrendes Gedächtnis mit ihren fliessenden
Thränen in ihr ächzendes und seuftzendesHertz hin
einsch reiben/ und wenn sie durch die Hoffnung des
seligen Wiedersehens in ihren Geiste nicht gestär-
cket würden/ in ihrem Elende gar vergehen möch-
ten. Das heist: Er wird den Segen behalten.

Den Seg en aber/ den er nunmehr der See-
len nach von GOtt erlanget/ der ist unendlich/
unermeßlich/ unaussprechlich.

Hier fürchtet er Gott/ der ließ es ihm wolge-
hen bey vielen Jammer und Hertzeleyd/ das nie-
mals von ihm ließ in dieser Sterbligkeit. Dort
aber lässet Ers ihm ohn alles übelgehen recht wol-
ergehen/ in dero ewigen Himmels-Freude/ die sahe
er im Geist fürAugen/ Ach/ sprach er/ mit vielen

Seuff-
J 2

Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zu helffen.
betruͤben ſich hoch daruͤber/ daß GOtt mit ihm/
do er noch vielen und groſſen Nutzen in der Welt
haͤtte ſchaffen koͤnnen/ ſo gar zeitig hat hinweg
geeylet.

Es ſegnen ihn nechſt dero ſchmertzlich leydtra-
genden FꝛauèWitwe/ auch alle denẽ eꝛ mit dem Ge-
bluͤte und Gemuͤthe durch die treubeſtaͤndige Liebe
ſo feſt verbunden geweſen/ daß ſie nunmehr ſein
immerwehrendes Gedaͤchtnis mit ihren flieſſenden
Thraͤnen in ihr aͤchzendes und ſeuftzendesHertz hin
einſch reiben/ und wenn ſie durch die Hoffnung des
ſeligen Wiederſehens in ihren Geiſte nicht geſtaͤr-
cket wuͤrden/ in ihrem Elende gar vergehen moͤch-
ten. Das heiſt: Er wird den Segen behalten.

Den Seg en aber/ den er nunmehr der See-
len nach von GOtt erlanget/ der iſt unendlich/
unermeßlich/ unausſprechlich.

Hier fuͤrchtet er Gott/ der ließ es ihm wolge-
hen bey vielen Jammer und Hertzeleyd/ das nie-
mals von ihm ließ in dieſer Sterbligkeit. Dort
aber laͤſſet Ers ihm ohn alles uͤbelgehen recht wol-
ergehen/ in dero ewigen Himmels-Freude/ die ſahe
er im Geiſt fuͤrAugen/ Ach/ ſprach er/ mit vielen

Seuff-
J 2
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[[67]/0067] Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zu helffen. betruͤben ſich hoch daruͤber/ daß GOtt mit ihm/ do er noch vielen und groſſen Nutzen in der Welt haͤtte ſchaffen koͤnnen/ ſo gar zeitig hat hinweg geeylet. Es ſegnen ihn nechſt dero ſchmertzlich leydtra- genden FꝛauèWitwe/ auch alle denẽ eꝛ mit dem Ge- bluͤte und Gemuͤthe durch die treubeſtaͤndige Liebe ſo feſt verbunden geweſen/ daß ſie nunmehr ſein immerwehrendes Gedaͤchtnis mit ihren flieſſenden Thraͤnen in ihr aͤchzendes und ſeuftzendesHertz hin einſch reiben/ und wenn ſie durch die Hoffnung des ſeligen Wiederſehens in ihren Geiſte nicht geſtaͤr- cket wuͤrden/ in ihrem Elende gar vergehen moͤch- ten. Das heiſt: Er wird den Segen behalten. Den Seg en aber/ den er nunmehr der See- len nach von GOtt erlanget/ der iſt unendlich/ unermeßlich/ unausſprechlich. Hier fuͤrchtet er Gott/ der ließ es ihm wolge- hen bey vielen Jammer und Hertzeleyd/ das nie- mals von ihm ließ in dieſer Sterbligkeit. Dort aber laͤſſet Ers ihm ohn alles uͤbelgehen recht wol- ergehen/ in dero ewigen Himmels-Freude/ die ſahe er im Geiſt fuͤrAugen/ Ach/ ſprach er/ mit vielen Seuff- J 2

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Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [67]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/67>, abgerufen am 07.05.2024.