Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite
Himmlische Cur und Artzney ihm selbst zuhelffen.

Unser S. Herr D. Faber nahm bey seinen hochge-Applica-
tio ad de
functum

brachten Studio Medico allezeit wol in acht/ was
Vossius ein fürnehmer Orator saget:

Pulchrum est audire doctum, pulchrius haberi
prudentem, pulcherrimum esse pium.

Schön stehet es gelährt/ noch schöner Verstän-
dig/ am aller schönsten aber Gottfürchtig seyn.

Sehr vielen und grossen Fleiß wendet er von
seinen jungen Jahren an auff die Medicinam cor-
pora sanantem,
auf die Artzneykunst wordurch
den Menschen an seinem Leibe wird gerathen/ viel
mehrern und grössern Fleiß aber auf die Medici-
nam animam sanantem,
auf die Artzneykunst/
wordurch seiner Seele zur ewigen Seeligkeit möch-
te geholffen werden.

Von seiner zarten Jugend an sahe man es/ was
der Poet Ovidius saget:Ovidius.

Ingenium coeleste suis velocibus annis
Surgit & ingratae fert mala damna morae.
Sein himmlisches Gemüth war bald an ihm zusehen
Es eiltzum Guten fort/ hier war kein stille stehen.

Da leuchtete d 12. jährige Jesus mit seinen herrlichen
Tugend-Glantze bey alle seinem Thun und Für-
nehmen ihm aus seinen Augen und Angesicht he-
raus/ von deme die Schrifft saget: Er habe als

ein
E 2
Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen.

Unſer S. Herr D. Faber nahm bey ſeinen hochge-Applica-
tio ad de
functum

brachten Studio Medico allezeit wol in acht/ was
Vosſius ein fuͤrnehmer Orator ſaget:

Pulchrum eſt audire doctum, pulchrius haberi
prudentem, pulcherrimum eſſe pium.

Schoͤn ſtehet es gelaͤhrt/ noch ſchoͤner Verſtaͤn-
dig/ am aller ſchoͤnſten aber Gottfuͤrchtig ſeyn.

Sehr vielen und groſſen Fleiß wendet er von
ſeinen jungen Jahren an auff die Medicinam cor-
pora ſanantem,
auf die Artzneykunſt wordurch
den Menſchen an ſeinem Leibe wird gerathen/ viel
mehrern und groͤſſern Fleiß aber auf die Medici-
nam animam ſanantem,
auf die Artzneykunſt/
woꝛdurch ſeiner Seele zuꝛ ewigen Seeligkeit moͤch-
te geholffen werden.

Von ſeiner zarten Jugend an ſahe man es/ was
der Poet Ovidius ſaget:Ovidius.

Ingenium cœleſte ſuis velocibus annis
Surgit & ingratæ fert mala damna moræ.
Sein him̃liſches Gemuͤth war bald an ihm zuſehen
Es eiltzum Guten fort/ hier war kein ſtille ſtehen.

Da leuchtete ď 12. jaͤhꝛige Jeſus mit ſeinẽ heꝛꝛlichẽ
Tugend-Glantze bey alle ſeinem Thun und Fuͤr-
nehmen ihm aus ſeinen Augen und Angeſicht he-
raus/ von deme die Schrifft ſaget: Er habe als

ein
E 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0035" n="[35]"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Him&#x0303;li&#x017F;che Cur und Artzney ihm &#x017F;elb&#x017F;t zuhelffen.</hi> </fw><lb/>
          <p>Un&#x017F;er S. Herr <hi rendition="#aq">D. Faber</hi> nahm bey &#x017F;einen hochge-<note place="right"><hi rendition="#aq">Applica-<lb/>
tio ad de<lb/>
functum</hi></note><lb/>
brachten <hi rendition="#aq">Studio Medico</hi> allezeit wol in acht/ was<lb/><hi rendition="#aq">Vos&#x017F;ius</hi> ein fu&#x0364;rnehmer <hi rendition="#aq">Orator</hi> &#x017F;aget:</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#aq">Pulchrum e&#x017F;t audire doctum, pulchrius haberi<lb/>
prudentem, pulcherrimum e&#x017F;&#x017F;e pium.</hi> </p><lb/>
          <p>Scho&#x0364;n &#x017F;tehet es gela&#x0364;hrt/ noch &#x017F;cho&#x0364;ner Ver&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig/ am aller &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten aber Gottfu&#x0364;rchtig &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>Sehr vielen und gro&#x017F;&#x017F;en Fleiß wendet er von<lb/>
&#x017F;einen jungen Jahren an auff die <hi rendition="#aq">Medicinam cor-<lb/>
pora &#x017F;anantem,</hi> auf die Artzneykun&#x017F;t wordurch<lb/>
den Men&#x017F;chen an &#x017F;einem Leibe wird gerathen/ viel<lb/>
mehrern und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Fleiß aber auf die <hi rendition="#aq">Medici-<lb/>
nam animam &#x017F;anantem,</hi> auf die Artzneykun&#x017F;t/<lb/>
wo&#xA75B;durch &#x017F;einer Seele zu&#xA75B; ewigen Seeligkeit mo&#x0364;ch-<lb/>
te geholffen werden.</p><lb/>
          <p>Von &#x017F;einer zarten Jugend an &#x017F;ahe man es/ was<lb/>
der Poet <hi rendition="#aq">Ovidius</hi> &#x017F;aget:<note place="right"><hi rendition="#aq">Ovidius.</hi></note></p><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#aq">Ingenium c&#x0153;le&#x017F;te &#x017F;uis velocibus annis</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Surgit &amp; ingratæ fert mala damna moræ.</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Sein him&#x0303;li&#x017F;ches Gemu&#x0364;th war bald an ihm zu&#x017F;ehen</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Es eiltzum Guten fort/ hier war kein &#x017F;tille &#x017F;tehen.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p>Da leuchtete &#x010F; 12. ja&#x0364;h&#xA75B;ige Je&#x017F;us mit &#x017F;eine&#x0303; he&#xA75B;&#xA75B;liche&#x0303;<lb/>
Tugend-Glantze bey alle &#x017F;einem Thun und Fu&#x0364;r-<lb/>
nehmen ihm aus &#x017F;einen Augen und Ange&#x017F;icht he-<lb/>
raus/ von deme die Schrifft &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Er habe als</hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">E 2</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">ein</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[35]/0035] Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen. Unſer S. Herr D. Faber nahm bey ſeinen hochge- brachten Studio Medico allezeit wol in acht/ was Vosſius ein fuͤrnehmer Orator ſaget: Applica- tio ad de functum Pulchrum eſt audire doctum, pulchrius haberi prudentem, pulcherrimum eſſe pium. Schoͤn ſtehet es gelaͤhrt/ noch ſchoͤner Verſtaͤn- dig/ am aller ſchoͤnſten aber Gottfuͤrchtig ſeyn. Sehr vielen und groſſen Fleiß wendet er von ſeinen jungen Jahren an auff die Medicinam cor- pora ſanantem, auf die Artzneykunſt wordurch den Menſchen an ſeinem Leibe wird gerathen/ viel mehrern und groͤſſern Fleiß aber auf die Medici- nam animam ſanantem, auf die Artzneykunſt/ woꝛdurch ſeiner Seele zuꝛ ewigen Seeligkeit moͤch- te geholffen werden. Von ſeiner zarten Jugend an ſahe man es/ was der Poet Ovidius ſaget: Ovidius. Ingenium cœleſte ſuis velocibus annis Surgit & ingratæ fert mala damna moræ. Sein him̃liſches Gemuͤth war bald an ihm zuſehen Es eiltzum Guten fort/ hier war kein ſtille ſtehen. Da leuchtete ď 12. jaͤhꝛige Jeſus mit ſeinẽ heꝛꝛlichẽ Tugend-Glantze bey alle ſeinem Thun und Fuͤr- nehmen ihm aus ſeinen Augen und Angeſicht he- raus/ von deme die Schrifft ſaget: Er habe als ein E 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/358773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/358773/35
Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/35>, abgerufen am 20.04.2024.