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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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PERSONALIA.
auch von ihrem liebsten Seelen-Bräutigam/ nach ihrem sehn-
lichen Seelen-Verlangen/ bey allen ihren unter ihrer durch
gantzer 15. Wochen lang weniger einen Tag angehaltenen
schmertzhafften Niederlage/ in Geduld überstandenen Anfech-
tungen/ den 26. Tag Novembris des jüngst verstrichenen 1721.
Jahres/ des Abends 3. Virtel auf 7. Uhr/ als in ihres gelieb-
testen Herrn Sohnes Conrads Namens-
und des erstern
Christlich Frantzöschen Königes Clodovaei M. in dem 514.
Jahr gefälligen Sterbe-Tage, unter vernünfftig-und höchst
selig genommenem Abschiede von dieser Welt/ bey währender
Priesterlichen Einsegnung/ und über Jhr gethanen hertzlichen
Gebet und Gesange/ gewähret wurde. Nachdem Sie ihre gan-
tze Lebens-Zeit in dieser Sterblichkeit gebracht auf 54. Jahr/
27. Wochen/ und 4. Tage. Mit Versenckung Dero erblasten
Glieder aber/ wurde die zu Gimmel Neuerbauete Hoch-Frey-
herrliche Kirche und Grufft/ den 29. Nov. darauf/ zum ersten-
mal beehret. Der Höchste lasse ihm diese Grufft unter seine
mächtige Schutz-Hand empfohlen seyn/ damit sie dieser Erst-
lingin/ und allen andern darein kommenden eine erwünscht ge-
segnete Ruh- und dermahleins fröliche Auferstehungs-Stä-
te zum ewigen Freuden-Leben seyn und bleiben möge.

NUn GOtt, der Jhr gewährt nach über-
   stand'nem Weh
Zwo Cronen in der Welt, die dritt' in seiner
    Höh',
Der gebe, daß auch einst Die, so Sie hinterlassen,
Zwo Cronen mögen hier, die dritt' im Himmel
    fassen.


PERSONALIA.
auch von ihrem liebſten Seelen-Braͤutigam/ nach ihrem ſehn-
lichen Seelen-Verlangen/ bey allen ihren unter ihrer durch
gantzer 15. Wochen lang weniger einen Tag angehaltenen
ſchmertzhafften Niederlage/ in Geduld uͤberſtandenen Anfech-
tungen/ den 26. Tag Novembris des juͤngſt verſtrichenen 1721.
Jahres/ des Abends 3. Virtel auf 7. Uhr/ als in ihres gelieb-
teſten Herrn Sohnes Conrads Namens-
und des erſtern
Chriſtlich Frantzoͤſchen Koͤniges Clodovæi M. in dem 514.
Jahr gefaͤlligen Sterbe-Tage, unter vernuͤnfftig-und hoͤchſt
ſelig genommenem Abſchiede von dieſer Welt/ bey waͤhrender
Prieſterlichen Einſegnung/ und uͤber Jhr gethanen hertzlichen
Gebet und Geſange/ gewaͤhret wurde. Nachdem Sie ihre gan-
tze Lebens-Zeit in dieſer Sterblichkeit gebracht auf 54. Jahr/
27. Wochen/ und 4. Tage. Mit Verſenckung Dero erblaſten
Glieder aber/ wurde die zu Gimmel Neuerbauete Hoch-Frey-
herrliche Kirche und Grufft/ den 29. Nov. darauf/ zum erſten-
mal beehret. Der Hoͤchſte laſſe ihm dieſe Grufft unter ſeine
maͤchtige Schutz-Hand empfohlen ſeyn/ damit ſie dieſer Erſt-
lingin/ und allen andern darein kommenden eine erwuͤnſcht ge-
ſegnete Ruh- und dermahleins froͤliche Auferſtehungs-Staͤ-
te zum ewigen Freuden-Leben ſeyn und bleiben moͤge.

NUn GOtt, der Jhr gewaͤhrt nach uͤber-
   ſtand’nem Weh
Zwo Cronen in der Welt, die dritt’ in ſeiner
    Hoͤh’,
Der gebe, daß auch einſt Die, ſo Sie hinterlaſſen,
Zwo Cronen moͤgen hier, die dritt’ im Himmel
    faſſen.


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[55/0055] PERSONALIA. auch von ihrem liebſten Seelen-Braͤutigam/ nach ihrem ſehn- lichen Seelen-Verlangen/ bey allen ihren unter ihrer durch gantzer 15. Wochen lang weniger einen Tag angehaltenen ſchmertzhafften Niederlage/ in Geduld uͤberſtandenen Anfech- tungen/ den 26. Tag Novembris des juͤngſt verſtrichenen 1721. Jahres/ des Abends 3. Virtel auf 7. Uhr/ als in ihres gelieb- teſten Herrn Sohnes Conrads Namens- und des erſtern Chriſtlich Frantzoͤſchen Koͤniges Clodovæi M. in dem 514. Jahr gefaͤlligen Sterbe-Tage, unter vernuͤnfftig-und hoͤchſt ſelig genommenem Abſchiede von dieſer Welt/ bey waͤhrender Prieſterlichen Einſegnung/ und uͤber Jhr gethanen hertzlichen Gebet und Geſange/ gewaͤhret wurde. Nachdem Sie ihre gan- tze Lebens-Zeit in dieſer Sterblichkeit gebracht auf 54. Jahr/ 27. Wochen/ und 4. Tage. Mit Verſenckung Dero erblaſten Glieder aber/ wurde die zu Gimmel Neuerbauete Hoch-Frey- herrliche Kirche und Grufft/ den 29. Nov. darauf/ zum erſten- mal beehret. Der Hoͤchſte laſſe ihm dieſe Grufft unter ſeine maͤchtige Schutz-Hand empfohlen ſeyn/ damit ſie dieſer Erſt- lingin/ und allen andern darein kommenden eine erwuͤnſcht ge- ſegnete Ruh- und dermahleins froͤliche Auferſtehungs-Staͤ- te zum ewigen Freuden-Leben ſeyn und bleiben moͤge. NUn GOtt, der Jhr gewaͤhrt nach uͤber- ſtand’nem Weh Zwo Cronen in der Welt, die dritt’ in ſeiner Hoͤh’, Der gebe, daß auch einſt Die, ſo Sie hinterlaſſen, Zwo Cronen moͤgen hier, die dritt’ im Himmel faſſen.

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/55>, abgerufen am 20.04.2024.