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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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PERSONALIA.
bewährte Himmels-Leiter/ auf welcher Sie zu GOTT/
dem Geber alles Guten/ zu seinen hohen Himmels-Bergen
drang/ Jhn um alles geist-und leibliche Wohlergehen anfle-
hete/ und ihr hierauf alles von oben herab/ aus seiner milden
Segens-Hand reichlich gewähret wurde/ gleich einer andern in-
brünstig betenden Judith/ die um deßwillen von dem gantzen
Jsrael die Crone Jerusalems, und die Wonne JsraelsJudith, 15.
v.
12.

genennt wurde. Wie Jhr vortrefflicher Glantz aller andern
ausgeübten Glaubens-Tugenden gegen ihres gleichen überall
hervorgestralet/ wird das einhellige Zeugniß aller derer/
die ihren noch allzu frühzeitigen Untergang vor itzt höchst
schmertzlich beklagen sattsam bestättigen. Ein Hochbetrübt
respective Hoch-Freyherrlicher Herr Wittwer vermisset nu-
mehr mit der grösten Hertzens-Wehmuth die an ihr/ als seiner
vom Haupte gefallenen Ehren-Crone/ stets standhafft erfundene
Ehe-Treu, Liebe und Aufrichtigkeit, nach welcher Sie
Jhn bestmöglichst zu verpflegen/ und bey manchen schweren
kummerhafften Sorgen-Stunden zuvergnügen gewust. Die
Sämmtlichen respective Herren Söhne und Frauen Töchter
bejammern ihre eingebüssete Treu, und unermüdete Mütter-
liche Sorgfalt.
Die Sämmtliche respective Hnn. Eyd Män-
ner, Frau Schwieger Tochter und Enckel
beklagen an Jhr
ihre genossene Freundlich-und Güttigkeit. Das Sämmt-
lich respective Hoch-Freyherrliche Geschwister beweinet ihre
verlohrne Schwesterliche Vertraulichkeit und Eintracht;
Alle andere noch/ Hohe Nahe Blutsverwandte und Nach-
barliche Gemüths-bekandte,
beklagen gleichfals ihre aufrich-
tig genossene/ und numehr verschwundene Redlichkeit und
Bescheidenheit.
Die Sämmtlich bestürtzte Unterthanen ihre

De-
G 3

PERSONALIA.
bewaͤhrte Himmels-Leiter/ auf welcher Sie zu GOTT/
dem Geber alles Guten/ zu ſeinen hohen Himmels-Bergen
drang/ Jhn um alles geiſt-und leibliche Wohlergehen anfle-
hete/ und ihr hierauf alles von oben herab/ aus ſeiner milden
Segens-Hand reichlich gewaͤhret wurde/ gleich einer andern in-
bruͤnſtig betenden Judith/ die um deßwillen von dem gantzen
Jſrael die Crone Jeruſalems, und die Wonne JſraelsJudith, 15.
v.
12.

genennt wurde. Wie Jhr vortrefflicher Glantz aller andern
ausgeuͤbten Glaubens-Tugenden gegen ihres gleichen uͤberall
hervorgeſtralet/ wird das einhellige Zeugniß aller derer/
die ihren noch allzu fruͤhzeitigen Untergang vor itzt hoͤchſt
ſchmertzlich beklagen ſattſam beſtaͤttigen. Ein Hochbetruͤbt
reſpectivè Hoch-Freyherrlicher Herr Wittwer vermiſſet nu-
mehr mit der groͤſten Hertzens-Wehmuth die an ihr/ als ſeiner
vom Haupte gefallenẽ Ehren-Crone/ ſtets ſtandhafft erfundene
Ehe-Treu, Liebe und Aufrichtigkeit, nach welcher Sie
Jhn beſtmoͤglichſt zu verpflegen/ und bey manchen ſchweren
kummerhafften Sorgen-Stunden zuvergnuͤgen gewuſt. Die
Saͤmmtlichen reſpectivè Herren Soͤhne und Frauen Toͤchter
bejammern ihre eingebuͤſſete Treu, und unermuͤdete Muͤtter-
liche Sorgfalt.
Die Saͤmmtliche reſpectivè Hnn. Eyd Maͤn-
ner, Frau Schwieger Tochter und Enckel
beklagen an Jhr
ihre genoſſene Freundlich-und Guͤttigkeit. Das Saͤmmt-
lich reſpectivè Hoch-Freyherrliche Geſchwiſter beweinet ihre
verlohrne Schweſterliche Vertraulichkeit und Eintracht;
Alle andere noch/ Hohe Nahe Blutsverwandte und Nach-
barliche Gemuͤths-bekandte,
beklagen gleichfals ihre aufrich-
tig genoſſene/ und numehr verſchwundene Redlichkeit und
Beſcheidenheit.
Die Saͤmmtlich beſtuͤrtzte Unterthanen ihre

De-
G 3
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[53/0053] PERSONALIA. bewaͤhrte Himmels-Leiter/ auf welcher Sie zu GOTT/ dem Geber alles Guten/ zu ſeinen hohen Himmels-Bergen drang/ Jhn um alles geiſt-und leibliche Wohlergehen anfle- hete/ und ihr hierauf alles von oben herab/ aus ſeiner milden Segens-Hand reichlich gewaͤhret wurde/ gleich einer andern in- bruͤnſtig betenden Judith/ die um deßwillen von dem gantzen Jſrael die Crone Jeruſalems, und die Wonne Jſraels genennt wurde. Wie Jhr vortrefflicher Glantz aller andern ausgeuͤbten Glaubens-Tugenden gegen ihres gleichen uͤberall hervorgeſtralet/ wird das einhellige Zeugniß aller derer/ die ihren noch allzu fruͤhzeitigen Untergang vor itzt hoͤchſt ſchmertzlich beklagen ſattſam beſtaͤttigen. Ein Hochbetruͤbt reſpectivè Hoch-Freyherrlicher Herr Wittwer vermiſſet nu- mehr mit der groͤſten Hertzens-Wehmuth die an ihr/ als ſeiner vom Haupte gefallenẽ Ehren-Crone/ ſtets ſtandhafft erfundene Ehe-Treu, Liebe und Aufrichtigkeit, nach welcher Sie Jhn beſtmoͤglichſt zu verpflegen/ und bey manchen ſchweren kummerhafften Sorgen-Stunden zuvergnuͤgen gewuſt. Die Saͤmmtlichen reſpectivè Herren Soͤhne und Frauen Toͤchter bejammern ihre eingebuͤſſete Treu, und unermuͤdete Muͤtter- liche Sorgfalt. Die Saͤmmtliche reſpectivè Hnn. Eyd Maͤn- ner, Frau Schwieger Tochter und Enckel beklagen an Jhr ihre genoſſene Freundlich-und Guͤttigkeit. Das Saͤmmt- lich reſpectivè Hoch-Freyherrliche Geſchwiſter beweinet ihre verlohrne Schweſterliche Vertraulichkeit und Eintracht; Alle andere noch/ Hohe Nahe Blutsverwandte und Nach- barliche Gemuͤths-bekandte, beklagen gleichfals ihre aufrich- tig genoſſene/ und numehr verſchwundene Redlichkeit und Beſcheidenheit. Die Saͤmmtlich beſtuͤrtzte Unterthanen ihre De- Judith, 15. v. 12. G 3

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/53>, abgerufen am 25.11.2024.