Füssel, Martin: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnüß deß Edelen Gestrengen/ Ehrenvesten/ Hoch vnd Wolbenambten/ Herren Joachim von Berge. [s. l.], 1602.Leichpredig. der Vater der sie mir gegeben hat/ ist grösser den alles/ vnd nie-mand kan sie aus meines Vaters Hand reissen/ ich vnd der Vater sind eins. Das ist das edle Zeugnuß des Sohnes Gottes von der entlichen Hieher gehöret auch das Zeugnuß Johannis in seiner ersten Epi- Diese lehr von der perseverantz oder entlichen bestendigkeit/ das Welches denn auch vnser vnd aller außerwehleten Kinder Gottes Hiemit werden die Kinder Gottes/ vnd rechtgleubigen vnterschle- ist D
Leichpredig. der Vater der ſie mir gegeben hat/ iſt groͤſſer den alles/ vnd nie-mand kan ſie aus meines Vaters Hand reiſſen/ ich vnd der Vater ſind eins. Das iſt das edle Zeugnuß des Sohnes Gottes von der entlichen Hieher gehoͤret auch das Zeugnuß Johannis in ſeiner erſten Epi- Dieſe lehr von der perſeverantz oder entlichen beſtendigkeit/ das Welches denn auch vnſer vnd aller außerwehleten Kinder Gottes Hiemit werden die Kinder Gottes/ vnd rechtgleubigen vnterſchle- iſt D
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Leichpredig.
der Vater der ſie mir gegeben hat/ iſt groͤſſer den alles/ vnd nie-
mand kan ſie aus meines Vaters Hand reiſſen/ ich vnd der
Vater ſind eins.
Das iſt das edle Zeugnuß des Sohnes Gottes von der entlichen
beharligkeit aller außerwehlten im glauben/ das es vnmuͤglich ſey/ das ſie
ſolten vom rechten glauben abfallen vnd verloren werden/ dieweil ſie auß
Gottes macht durch den glauben bewaret werden zur ſeligkeit/ 1. Pet. 1.
v. 5. in welchem ort der Apoſtel etliche ſchoͤne gruͤnde anzeucht/ vnd damit
die entliche beharligkeit oder beſtendigkeit im glauben gewaltig erweiſet.
Hieher gehoͤret auch das Zeugnuß Johannis in ſeiner erſten Epi-
ſtel c. 3. v. 9. vnd c. 5. v. 18. Wie auch andere vnzelich viel mehr Altes vnd
Newes Teſtaments/ die wir kurtze halben alhie muͤſſen geſchweigen.
Dieſe lehr von der perſeverantz oder entlichen beſtendigkeit/ das
es vnmuͤglich ſey/ das ſeine Schaͤflin ſollen vmbkommen vnd verloren
werden/ hat der Herr Chriſtus offt widerholet/ wie auch aus dem 24.
Capitel Matth. v. 24. zuſehen/ da er ſpricht/ Wo es muͤglich were/
ſo wuͤrden auch die außerwehlten in den Jrthumb verfuͤhret
werden. Mit welchen worten Chriſtus klaͤrlich zuverſtehen giebet/ es ſey
nicht muͤglich/ wie geſchrieben ſtehet Joh. 18. v. 9. Es muͤſſe erfuͤllet
werden das wort/ welches er ſaget/ Jch habe der keinen verlohren/
die du mir gegeben haſt.
Welches denn auch vnſer vnd aller außerwehleten Kinder Gottes
hoͤchſter troſt iſt/ dz wir nemlich ſagen koͤnnẽ mit dem Apoſtel Paulo/ Jch
bin gewiß daß weder todt noch leben/ weder Engel noch Fuͤr-
ſtenthumb/ noch gewalt/ weder gegenwertiges noch zukuͤnff-
tiges/ weder hohes noch tieffes/ noch kein andere Creatur mag
vns ſcheiden/ von der liebe Gottes/ die in Chriſto Jeſu iſt vn-
ſerem Herꝛen/ Rom. 8. v. 38. 39. vnd 2. Tim. 1. v. 12. Jch weiß
an welchen ich gleube/ vnd bin gewiß/ das er mir kan meine
beylage bewahren biß an jenen tag.
Hiemit werden die Kinder Gottes/ vnd rechtgleubigen vnterſchle-
den/ von den vngleubigen/ von den heuchlern vnd wetterhanen/ die nicht
wiſſen/ ob ſie moͤgen beſtendig bleiben/ wie ſie ſich ohne ſchew offentlich ver-
lauten laſſen/ kinder Gottes aber ſeints gewiß nach dem Exempel Pauli/
vnd zweiffeln an jhrer beharligkeit gar nicht.
iſt
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