Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.Abdanckung. hin wandeln im euserst-finstern Lichte Ihres Feuers: Sie wer-den doch endlich in den Flammen/ die sie angezündet haben/ mit ewigen Schmertzen liegen müssen/ wenn sie Gottes OdemCap. 30, 33. wird anzünden/ wie einen Schwefel Strom. In Illyrico sol ein Eiskalter Brunn seyn/ der aber Kley-Ursin. ex Wie stehets aber umb solcher Wasser- und Feuerträger Die Tieffe Meeres Abgrund/ kan Bolide mit einem Bley- dort/
Abdanckung. hin wandeln im euſerſt-finſtern Lichte Ihres Feuers: Sie wer-den doch endlich in den Flammen/ die ſie angezuͤndet haben/ mit ewigen Schmertzen liegen muͤſſen/ wenn ſie Gottes OdemCap. 30, 33. wird anzuͤnden/ wie einen Schwefel Strom. In Illyrico ſol ein Eiskalter Brunn ſeyn/ der aber Kley-Urſin. ex Wie ſtehets aber umb ſolcher Waſſer- und Feuertraͤger Die Tieffe Meeres Abgrund/ kan Bolide mit einem Bley- dort/
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Abdanckung.
hin wandeln im euſerſt-finſtern Lichte Ihres Feuers: Sie wer-
den doch endlich in den Flammen/ die ſie angezuͤndet haben/
mit ewigen Schmertzen liegen muͤſſen/ wenn ſie Gottes Odem
wird anzuͤnden/ wie einen Schwefel Strom.
Cap. 30, 33.
In Illyrico ſol ein Eiskalter Brunn ſeyn/ der aber Kley-
der und Geraͤthe/ und was uͤber Ihn gebreitet wird/ anzuͤndet/
und verbrennet. Solcher Brunnen giebts noch mehr in vie-
ler Menſchen Hertzen/ die zwar in der Liebe Gottes/ und des
Nechſten Eyſe kalt: aber in allerhand Uppigkeit und Sodami-
tiſcher Ehnligkeit bis an den Himmel braͤnſten/ ſtaͤncken und
daͤmpfen/ ſo gar/ daß nicht allein des Nechſtens Seele/ den kal-
ten Brand krieget/ und Gott abſtirbet: Sondern auch/ daß ſich
der Himmel anzuͤnden/ und der Herr vom Herren muß
Schwefel und Feuer vom Himmel regnen laſſen/ welches/ wie
vor deſſen/ ſo auch bald kuͤnfftig zu aller Gottloſen endlichen
Bezahlung geſchehen wird/ wenn Jeſus Chriſtus der gerech-
te Richter/ wird offenbahret werden vom Himmel mit Feuer-
Flammen/ Rache zu geben/ uͤber die/ ſo Gott nicht erkennen/ und
uͤber die/ ſo nicht gehorſam geweſen ſeinem Evangelio.
Urſin. ex
Plinio in
Pasſienali
pag. 244.
Gen. 19. v.
24.
2. Theß. 1.
v. 8.
Wie ſtehets aber umb ſolcher Waſſer- und Feuertraͤger
Hertze?
Sehr uͤbel.
Die Tieffe Meeres Abgrund/ kan Bolide mit einem Bley-
wurff ergruͤndet werden. Welcher Bleywurff aber/ wil des
menſchlichen Hertzens ſchaͤndlichen Trutz/ und endliches Verza-
gen ergruͤnden? Das Hertze im Menſchen iſt ein kleines Glied/
und kaum/ auch noch nicht genug/ daß ſich davon ein Weihe
oder Rabe ſaͤttige: und iſt dennoch ſolcher capacität Weite/
und Unvergnuͤgligkeit/ daß es/ auſſer Gotte/ mit nichtes kan er-
fuͤllet und geſaͤttiget werden. Das iſt zwar hier der Eitelen
Menſchen Hertze/ daß Ihre Kammern voll ſeyn/ und einen Vor-
rath nach dem andern heraus geben koͤnnen. Aber/ wie denn
dort/
Jer. 17. v. 9.
Urſin. Ana-
lect. vol. 1.
p. 195. &
ſeq.
Pſal. 49. v.
12. Pſal.
144. v. 12.
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