Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672].ist das Band der Volkommenheit/ und der Friede Got- tigams
iſt das Band der Volkom̃enheit/ und der Friede Got- tigams
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iſt das Band der Volkom̃enheit/ und der Friede Got-
tes regire in euern Hertzen/ Col. III. v. 12. So biſt du
recht ſchoͤne/ wenn du Tugendhafft biſt/ und gefaͤlleſt
deinem JESU/ wenn du nicht mit koͤſtlichen Klei-
dern am Leibe/ ſondern mit herꝛlichen Tugenden an der
Seele gezieret biſt. Eine verlobete Braut bleibet
jhrem Braͤutigam treu/ und huͤtet ſich fuͤr al-
ler Befleckung/ daß ſie jhm/ wie ein keuſches Hertze/
alſo auch einen reinen unbefleckten Leib zubringe.
Du weiſt/ Herr/ daß ich meine Seele rein behal-
ten von aller boͤſen Luſt/ und habe mich nie zu un-
zuͤchtiger und leichtfertiger Geſellſchafft gehalten/
ſagte jene Braut/ Tob. III. v. 17. Alſo ſolt du dich
auch als eine reine Jungfrau gegen Chriſto deinem
Braͤutigam verhalten. Huͤte dich/ wie fuͤr leibli-
cher/ alſo ſonderlich fuͤr geiſtlicher Hurerey und Ehe-
bruch/ welchen du begeheſt/ wenn du dich auch nur der
geringſten Suͤnde ſelbſt darbitteſt/ oder ſie mit Wiſ-
ſen und Einwilligung in dir beherbergeſt. Jnſon-
derheit wenn du Abgoͤtterey (a) treibeſt/ und der un-
ordentlichen Welt-Liebe (b) ergeben biſt/ Ezech. VI.
v. 9. Jac. IV. 4. Gedencke an die Treu und Glau-
ben/ womit du dich in deiner Verlobung deinem
Braͤutigam verpflichtet haſt/ und bleibe jhm (c) in
ſolchem Glauben/ hertzlicher Liebe/ und feſten Hoff-
nung treu biß an dein Ende. Eine verlobete Braut
folget endlich willig/ wenn ſie abgefodert wird.
Sie verlaͤſt Vater und Mutter/ Freundſchafft und
Vaterland. Rebecca war alſobald auff die Reiſe
fertig/ da ſie die muͤndliche Beſchreibung jhres Braͤu-
tigams
Is ſolus verè
pulcher eſt,
qui eſt virtu-
te præditus.
Clem. Alex.
Pulchritudo
tua ſit bona
vita, ſtude
itaq́; placere
Chriſto, non
pretioſis ve-
ſtibus, ſed
bonis mori-
bus, non
pulchritudi-
ne carnis, ſed
mẽtis. Bernh.
(a)
Idololatria
eſt myſtica &
ſpiritualis a-
nimæ cum
idolis forni-
catio. Corn.
à Lap. in
Ezech. 6. v. 9.
(b)
Mundi amor
& DEI pari-
ter in corde
tuo cohabi-
tare nõ pos-
ſunt, quem-
admodum
iidem oculi cœlum pariter & terram nequaquam reſpiciunt. Aug.
(c) Virginitas mentis eſt integra fides, ſolida ſpes, ſincera charitas. Idem.
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Zitationshilfe: | Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672], S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354528/20>, abgerufen am 16.07.2024. |