Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.nimmt zu. Wir werffen entlich unser Hertze gantz te/ C 2
nim̃t zu. Wir werffen entlich unſer Hertze gantz te/ C 2
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nim̃t zu. Wir werffen entlich unſer Hertze gantz
weg/ und begeben uns zu einem zaghafftigen Gewin-
ſel: Nun bin ich von deinen Augen verſtoſ-
ſen. Der HErꝛ hat mein vergeſſen/ der
HErꝛ hat mich verlaſſen. GOTT kan uns
nicht verlaſſen/ ob wir gleich in der Noth unterzuge-
hen ſcheinen. Sein mit den Fromen in der Tauffe
getroffener Bund/ iſt lauter Guͤt/ und Wahrheit.
Jſt nicht Ephraim mein teurer Sohn/
und mein trautes Kind? Denn ich geden-
cke noch wol daran/ was ich zu jhm gere-
det habe/ darum bricht mir mein Hertz/
daß ich mich ſein erbarmen muß. Mit-
ten/ wo alle Menſchliche Huͤlffe verzagen muß/ er-
ſcheinet Er mit ſeiner Huͤlffe/ und ſaget wuͤrcklich:
Fuͤrchte dich nicht. Wenn denn der Frome ſihet/
das die nun jhn verſchloſſene Ketten und Feſſel weg-
ſpringen/ die Kercker Thiren auffbrechen/ die Un-
moͤgligkeit moͤglich wird/ und ſie entweder mitten im
Ofen deß Elendes den Kuͤlen Tau ſeines Troſtes
empfinden/ oder mitten durch das Meer jhrer Truͤb-
ſal truckenes Fuſſes an das Ufer jhrer gewuͤntſchten
Errettung treten/ ſo gehet die Feyer jhres Nahmens
und Geburts-Tages an. Sie kriegen das Leben
der Gnade auffs neue/ welches vorhin verloren zu-
ſein ſchine. Er machet uns nach zweyen
Tagen wider lebendig. Ihre Nahmens Leuch-
te/
Jer. XXXI.
Hoſ. VI.
C 2
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