Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.lernetens von denen Persianen, bey welchen nicht nur nerten C
lernetens von denen Perſianen, bey welchen nicht nur nerten C
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lernetens von denen Perſianen, bey welchen nicht nur
die Fuͤrſten/ ſondern auch die Philoſophi jhre Ge-
burts-Tage hilten. Deßwegen zeucht Cicero den
Epicurus gewaltig durch/ daß er/ der ſonſt der Men-
ſchen Gemuͤther mit ſeiner Lehre ſterblich machte/
und nach dem Tode nichts mehr zu ſein behauptete/
gleichwol in ſeinem Teſtament ſo gnaue Legata ge-
ordnet/ damit ſein Geburts-Tag nach dem Tode/ im
Monat Gamelion, feyerlich gehalten wuͤrde. Die
Roͤmer hilten viel auff ſolche Geburts-Feſte.
⁽f⁾
Die Kaiſer hilten jhre Geburts-Spiele/ und die ge-
meinen jhre Geburts-Maͤhler.
⁽g⁾
Man haͤlts da-
fuͤr/ daß die Juͤden dieſen Gebrauch entweder von
den Egyptiern/ oder Perſianen/ gelernet.
⁽h⁾
Da-
hin zielet der Ruff Iſraëls beim Hoſea: Heut iſt un-
ſers Koͤniges Feſt. Etliche der alten meinen/ weil
keiner/ als dreyer boͤſen Koͤnige/ Pharao, deß Iſraeli-
tiſchen Trunckenboldes/ und Herodis, Geburts-
Feſte in der Schrifft gedacht werden/ ſo ſey das Feſt
der Geburts-Feyer-Tage keinem fromen Chriſten
anſtaͤndig. Wir meiſtern jhre Gottſeligkeit nicht.
Aber der Gottſeligen Alten Brauch iſt dawider.
Wars nicht der eiffrige Biſchoff zu Mailand A mbro-
ſius, welcher an den Biſchoff zu Coma Felix dieſe
Worte ſchribe: Natalem tuum proſequamur noſt ris
orationibus, & tu noſtri in tuis votis non obliviſca-
ris. Wir wollen deinen Geburts-Tag mit unſerm
Gebete verehren/ du aber vergis in deinen Seuff-
tzern unſer nicht.
⁽i⁾
Die Nahmens-Tages Feyer/
ſind noch neueꝛ/ aber ſie vertreten die Stelle der feyer-
lichen Geburts-Tage.
⁽k⁾
In ſolchen Tagen erin-
nerten
Hoſ. VII.
C
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