Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.thümer Hochverdienten Steur-Einnehmers/ lieb- Unser fleischlich Hertz betrübet sich/ und nennet dir
thuͤmer Hochverdienten Steur-Einnehmers/ lieb- Unſer fleiſchlich Hertz betruͤbet ſich/ und nennet dir
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <p><pb facs="#f0010" n="[8]"/> thuͤmer Hochverdienten Steur-Einnehmers/ lieb-<lb/> ſten Jungfrauen Tochter iſt. Solche Tage erfodern<lb/> eine froͤliche Feyer. Wie denn das die Vater- und<lb/> Muͤtterlichen Augen weinen/ und ſie in den trauri-<lb/> gen Boi verkleidet ſind? <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Catharina</hi></hi></hi> war eine<lb/><hi rendition="#aq">Alexandrini</hi>ſche Jungfrau/ die mehr jhr Glauben/<lb/> als jhr Geſchlechte Adelte. Sie truge keine andere<lb/> Schuld/ denn das ſie eine Chriſtin war. Deßwe-<lb/> gen muſte ſie unter dem Verfolger <hi rendition="#aq">Maximo</hi> ſterben.<lb/><note xml:id="en1a" next="#en1b" place="end" n="(a)"/>So gehets den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Catharinen</hi></hi></hi> in der Welt.<lb/> Wenn ſie die beſten Chriſtinnen ſind/ ſo muͤſſen ſie<lb/> dennoch ſterben.</p><lb/> <p>Unſer fleiſchlich Hertz betruͤbet ſich/ und nennet<lb/> jhre Entſeelung einen Tag deß Todes. Aber der<lb/> glaubige Geiſt weiß andere Worte und Bewegun-<lb/> gen. Unſerer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Catharina</hi></hi></hi> Todes-Tag hies die<lb/> alte Kirche jhren Geburts-Tag/ und den Tag jhrer<lb/> Jaͤhrlichen Gedaͤchtnuͤß den Nahmens-Tag. Deß-<lb/> wegen ſelbiger Feſtin im Roͤmiſchen Martyr-Bu-<lb/> che auff den 25. <hi rendition="#aq">November</hi> zu hegen geſetzet wird.<lb/><hi rendition="#aq">Symmachus</hi> ſchrieb an ſeine Tochter am Tage jhrer<lb/> Geburt merckwuͤrdige Worte: <hi rendition="#fr">Dieſer Tag/<lb/> Tochter/ werde dir zu einer langen Zeit/<lb/> welcher dich uns gegeben hat. Jch wuͤnt-<lb/> ſche/ daß ich jhn mit Freuden deß Gemuͤ-<lb/> thes/ und wuͤrden der Worte durch viel<lb/> Wiederkehrungen der Jahre mit euch be-<lb/> gehen/ und auch einige mir verdruͤßliche/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">dir</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[8]/0010]
thuͤmer Hochverdienten Steur-Einnehmers/ lieb-
ſten Jungfrauen Tochter iſt. Solche Tage erfodern
eine froͤliche Feyer. Wie denn das die Vater- und
Muͤtterlichen Augen weinen/ und ſie in den trauri-
gen Boi verkleidet ſind? Catharina war eine
Alexandriniſche Jungfrau/ die mehr jhr Glauben/
als jhr Geſchlechte Adelte. Sie truge keine andere
Schuld/ denn das ſie eine Chriſtin war. Deßwe-
gen muſte ſie unter dem Verfolger Maximo ſterben.
⁽a⁾
So gehets den Catharinen in der Welt.
Wenn ſie die beſten Chriſtinnen ſind/ ſo muͤſſen ſie
dennoch ſterben.
Unſer fleiſchlich Hertz betruͤbet ſich/ und nennet
jhre Entſeelung einen Tag deß Todes. Aber der
glaubige Geiſt weiß andere Worte und Bewegun-
gen. Unſerer Catharina Todes-Tag hies die
alte Kirche jhren Geburts-Tag/ und den Tag jhrer
Jaͤhrlichen Gedaͤchtnuͤß den Nahmens-Tag. Deß-
wegen ſelbiger Feſtin im Roͤmiſchen Martyr-Bu-
che auff den 25. November zu hegen geſetzet wird.
Symmachus ſchrieb an ſeine Tochter am Tage jhrer
Geburt merckwuͤrdige Worte: Dieſer Tag/
Tochter/ werde dir zu einer langen Zeit/
welcher dich uns gegeben hat. Jch wuͤnt-
ſche/ daß ich jhn mit Freuden deß Gemuͤ-
thes/ und wuͤrden der Worte durch viel
Wiederkehrungen der Jahre mit euch be-
gehen/ und auch einige mir verdruͤßliche/
dir
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |