Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.ten und dergleichen? Viel haben eine wei- nach D ij
ten und dergleichen? Viel haben eine wei- nach D ij
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ten und dergleichen? Viel haben eine wei-
le wol gelauffen und ſich umb der Him̃liſchen Cro-
ne wol gelieten/ aber wann das Creutz zu lange an-
helt/ ſo keucht und ſchlaͤgebeucht mancher wie ein
ubertrieben Pferd. Viel erliegen mitten im
Kampff und erſtarren/ ehe ſie die helffte des Lauffs
vollbracht haben/ das macht/ die Gedult wil ihnen
zureiſſen und ſich nicht mehr einziehen laſſen. Das
alles ſeind des Teufels ſtricke/ die er an den Weg
legt und oft in dem beſten Lauff den Menſchen uber
einen hauffen wirfft/ daß es ihm geht wie bey dem
Poëten Ovidio der gewaltigen Leufferin Atalan-
tæ, welche weil ſie den goldenen aͤpffeln nachlieff-
blieb ſie dahinden/ ward von Hippomene im lauff
uͤberwunden und verlohr die Wette: Alſo weil
dieſe nach dem irdiſchen ſchnappen/ verlieren ſie
das ewige. Damit wir uns nun in ſolchem
Lauff nicht hindern laſſen/ muſſen wir zum erſten
fein unſern Leib beteuben und die natuͤrliche begier-
de/ die auff der Welt ehr und wolluſt gerichtet iſt/
im Zaum halten/ das fleiſch niche herrſchen laſſen/
ſondern in Zeiten demſelben vorkommen und durch
des fleiſches geſchaͤffte toͤdten. Darnach/
damit wir uns allenthalben recht verhalten/ muſſen
wir nimmer auß den Augen und Hertzen kommen
laſſen die Himmliſche Crone/ darnach wir lauffen
und all unſer tichten und trachten eintzig und allein
nach
D ij
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Zitationshilfe: | Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/27>, abgerufen am 16.02.2025. |