Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653.halten wolte/ denn Er mochte sich nechst GOTT Nun möchte Jemand sagen/ ist denn Herr Hei-
halten wolte/ denn Er mochte ſich nechſt GOTT Nun moͤchte Jemand ſagen/ iſt denn Herr Hei-
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halten wolte/ denn Er mochte ſich nechſt GOTT
auff Jhn verlaſſen. So hat Er auch ſeine an-
dere Bluts-Freunde hertzlich geliebet/ Sie gerne
geſehen vnd ſich gefreuet wenn Sie zu Jhm kom-
men ſind/ auch mit den Herren Nachbars Leuthen/
und denen ſo ſich zu Jhm gehalten/ recht Vertrew-
lich umbgegangen/ denn Er practiciret Pſ. 25.
Das ſchlecht und recht. Gegen dem Armuth und
ſetnen Unterthanen/ hat Er ſich alß ein Vater ver-
halten/ fortgeholffen und guts gethan/ und nie-
manden das taͤgliche Brod verſaget/ ja wol fremb-
de Leute auffgezogen und ernehret/ da von hier nicht
vielmehr zu reden/ ſintemahl Jhre eigene Zungen
die beſten Glocken ſein/ und Jhre ſind ſeinem tode
gefuͤhrte bittere Klage und Anaſt/ das Sie findt ge-
weſen wie Bienen ohne Weiſeler/ deßhalben das
halbe Jahr viel er dulden muſſen/ wie auch die jtzt-
gen fliſſenden Liebes-Thraͤnen deſſen genungſam
Zeugnuͤs geben.
Nun moͤchte Jemand ſagen/ iſt denn Herr
Dyher ſo ein Heiliger Mann geweſen/ der von Ju-
gend auff/ ſich ſo Chriſtlich und Tugendlich ver-
halten hat/ oder iſt Er gar ein Engel geweſt? Das
ſey ferne von mir zu ſagen/ ſondern homo fuit,
und hat ſeinen fehler und gebrechen gehabt/ und ſei-
ne delicta juventutis, ſeinem GOTTE treulich
abgebethen/ und wie andere Menſchen deß Ruh-
mes gemangelt/ den Sie fuͤr GOTT haben ſol-
len; Eben alſo hat Er auch muͤſſen mit allen
Hei-
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