Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite

Seegen mit genommen/ auch da Er schon so un-
paß/ daß Er muste Krücken brauchen/ und zwar
in grosser Kälte ist Er kommen GOTTES wort
zu hören/ und den schönen Gottesdienst und Tem-
pel zubesuchen/ darzu hilt Er auch sein Hoffgesin-
de und Unterthanen ingesambt/ denn Er wusteBasilius M.
non Angeli
sumus, sed
homines.

wohl was Chrysostomus saget: Nobilitas vel
bonitas Cognatorum, non valet, nisi nos ipsi
fuerimus boni homines, cadimus & resurgimus
soepe una hora.

Derohalben ließ Er Jhm seine Sünden Hertz-
lichen Leid sein/ wenn Er Communiciren wolte/
so praeparirte Er sich wol darauff/ nach seinem Ca-
techismo,
Fasten und Leiblich &c. Saget es sei-
nem gantzen Hoffgesinde auch an/ und bat mich
alß seinen Seelsorger/ diß Heilige Werck auff die
und diese Zeit zu verrichten/ wie Er auch solches ge-
than den 7. Januarij, 4. Tage vor seinem Seeli-
gen Abschiede: Mit was vor schmertzlicher Rew/ mit
was vor festem Glauben an JESUM/ sein teuer
Verdienst und Wort der einsetzung/ ja mit was
vor guttem vorsatz hertzlicher begierde/ Jnniglicher
freude/ frolockendem und Dancksagendem Hertzen/
Er es empfangen/ weis GOTT der alles weis/
kennet und siehet am besten/ Jch und andere vom
Adel und Un-Adel umbstehende/ mussen es auch
bezeugen/ wie auch (Titul) der Herr Pfarr von
Gleinitz/ alß Er Jhn besuchte/ und zum New Jahr
Glück gewünschet/ brach Er mit diesen Worten

He-
K

Seegen mit genommen/ auch da Er ſchon ſo un-
paß/ daß Er muſte Kruͤcken brauchen/ und zwar
in groſſer Kaͤlte iſt Er kommen GOTTES wort
zu hoͤren/ und den ſchoͤnen Gottesdienſt und Tem-
pel zubeſuchen/ darzu hilt Er auch ſein Hoffgeſin-
de und Unterthanen ingeſambt/ denn Er wuſteBaſilius M.
non Angeli
ſumus, ſed
homines.

wohl was Chryſoſtomus ſaget: Nobilitas vel
bonitas Cognatorum, non valet, niſi nos ipſi
fuerimus boni homines, cadimus & reſurgimus
ſœpè una hora.

Derohalben ließ Er Jhm ſeine Suͤnden Hertz-
lichen Leid ſein/ wenn Er Communiciren wolte/
ſo præparirte Er ſich wol darauff/ nach ſeinem Ca-
techiſmo,
Faſten und Leiblich &c. Saget es ſei-
nem gantzen Hoffgeſinde auch an/ und bat mich
alß ſeinen Seelſorger/ diß Heilige Werck auff die
und dieſe Zeit zu verrichten/ wie Er auch ſolches ge-
than den 7. Januarij, 4. Tage vor ſeinem Seeli-
gen Abſchiede: Mit was vor ſchmertzlicher Rew/ mit
was vor feſtem Glauben an JESUM/ ſein teuer
Verdienſt und Wort der einſetzung/ ja mit was
vor guttem vorſatz hertzlicher begierde/ Jnniglicher
freude/ frolockendem und Danckſagendem Hertzen/
Er es empfangen/ weis GOTT der alles weis/
kennet und ſiehet am beſten/ Jch und andere vom
Adel und Un-Adel umbſtehende/ muſſen es auch
bezeugen/ wie auch (Titul) der Herr Pfarr von
Gleinitz/ alß Er Jhn beſuchte/ und zum New Jahr
Gluͤck gewuͤnſchet/ brach Er mit dieſen Worten

He-
K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0073" n="[73]"/>
Seegen mit genommen/ auch da Er &#x017F;chon &#x017F;o un-<lb/>
paß/ daß Er mu&#x017F;te Kru&#x0364;cken brauchen/ und zwar<lb/>
in gro&#x017F;&#x017F;er Ka&#x0364;lte i&#x017F;t Er kommen GOTTES wort<lb/>
zu ho&#x0364;ren/ und den &#x017F;cho&#x0364;nen Gottesdien&#x017F;t und Tem-<lb/>
pel zube&#x017F;uchen/ darzu hilt Er auch &#x017F;ein Hoffge&#x017F;in-<lb/>
de und Unterthanen inge&#x017F;ambt/ denn Er wu&#x017F;te<note place="right"><hi rendition="#aq">Ba&#x017F;ilius M.<lb/>
non Angeli<lb/>
&#x017F;umus, &#x017F;ed<lb/>
homines.</hi></note><lb/>
wohl was <hi rendition="#aq">Chry&#x017F;o&#x017F;tomus</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Nobilitas vel<lb/>
bonitas Cognatorum, non valet, ni&#x017F;i nos ip&#x017F;i<lb/>
fuerimus boni homines, cadimus &amp; re&#x017F;urgimus<lb/>
&#x017F;&#x0153;pè una hora.</hi></p><lb/>
            <p>Derohalben ließ Er Jhm &#x017F;eine Su&#x0364;nden Hertz-<lb/>
lichen Leid &#x017F;ein/ wenn Er <hi rendition="#aq">Communiciren</hi> wolte/<lb/>
&#x017F;o <hi rendition="#aq">præparirte</hi> Er &#x017F;ich wol darauff/ nach &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Ca-<lb/>
techi&#x017F;mo,</hi> Fa&#x017F;ten und Leiblich <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Saget es &#x017F;ei-<lb/>
nem gantzen Hoffge&#x017F;inde auch an/ und bat mich<lb/>
alß &#x017F;einen Seel&#x017F;orger/ diß Heilige Werck auff die<lb/>
und die&#x017F;e Zeit zu verrichten/ wie Er auch &#x017F;olches ge-<lb/>
than den 7. <hi rendition="#aq">Januarij,</hi> 4. Tage vor &#x017F;einem Seeli-<lb/>
gen Ab&#x017F;chiede: Mit was vor &#x017F;chmertzlicher Rew/ mit<lb/>
was vor fe&#x017F;tem Glauben an JESUM/ &#x017F;ein teuer<lb/>
Verdien&#x017F;t und Wort der ein&#x017F;etzung/ ja mit was<lb/>
vor guttem vor&#x017F;atz hertzlicher begierde/ Jnniglicher<lb/>
freude/ frolockendem und Danck&#x017F;agendem Hertzen/<lb/>
Er es empfangen/ weis GOTT der alles weis/<lb/>
kennet und &#x017F;iehet am be&#x017F;ten/ Jch und andere vom<lb/>
Adel und Un-Adel umb&#x017F;tehende/ mu&#x017F;&#x017F;en es auch<lb/>
bezeugen/ wie auch (Titul) der Herr Pfarr von<lb/>
Gleinitz/ alß Er Jhn be&#x017F;uchte/ und zum New Jahr<lb/>
Glu&#x0364;ck gewu&#x0364;n&#x017F;chet/ brach Er mit die&#x017F;en Worten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K</fw><fw place="bottom" type="catch">He-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[73]/0073] Seegen mit genommen/ auch da Er ſchon ſo un- paß/ daß Er muſte Kruͤcken brauchen/ und zwar in groſſer Kaͤlte iſt Er kommen GOTTES wort zu hoͤren/ und den ſchoͤnen Gottesdienſt und Tem- pel zubeſuchen/ darzu hilt Er auch ſein Hoffgeſin- de und Unterthanen ingeſambt/ denn Er wuſte wohl was Chryſoſtomus ſaget: Nobilitas vel bonitas Cognatorum, non valet, niſi nos ipſi fuerimus boni homines, cadimus & reſurgimus ſœpè una hora. Baſilius M. non Angeli ſumus, ſed homines. Derohalben ließ Er Jhm ſeine Suͤnden Hertz- lichen Leid ſein/ wenn Er Communiciren wolte/ ſo præparirte Er ſich wol darauff/ nach ſeinem Ca- techiſmo, Faſten und Leiblich &c. Saget es ſei- nem gantzen Hoffgeſinde auch an/ und bat mich alß ſeinen Seelſorger/ diß Heilige Werck auff die und dieſe Zeit zu verrichten/ wie Er auch ſolches ge- than den 7. Januarij, 4. Tage vor ſeinem Seeli- gen Abſchiede: Mit was vor ſchmertzlicher Rew/ mit was vor feſtem Glauben an JESUM/ ſein teuer Verdienſt und Wort der einſetzung/ ja mit was vor guttem vorſatz hertzlicher begierde/ Jnniglicher freude/ frolockendem und Danckſagendem Hertzen/ Er es empfangen/ weis GOTT der alles weis/ kennet und ſiehet am beſten/ Jch und andere vom Adel und Un-Adel umbſtehende/ muſſen es auch bezeugen/ wie auch (Titul) der Herr Pfarr von Gleinitz/ alß Er Jhn beſuchte/ und zum New Jahr Gluͤck gewuͤnſchet/ brach Er mit dieſen Worten He- K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354499
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354499/73
Zitationshilfe: Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653, S. [73]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354499/73>, abgerufen am 28.04.2024.