Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

Bogen und die laurirten Briefe; Wie zur Friedens-
Zeit die Tituli, Bilder und Ehren-Seulen. (h) Nun
schloß Paulus: Wenn die Menschen jhre treue Kämpf-
fer also belohnen wollen/ muß GOTT gewiß noch viel-
mehr geneigter seyn/ einen jeden gläubigen Streiter
Ps. LXI. 6.zu belohnen. Das ist GOTTES alter Ruhm: Du
belohnest die wol/ die deinen Nahmen fürchten.
Deßwegen heist Er ein gerechter Richter. GOTT
hat sich in seinem Worte verbunden/ Er wolle einem je-
den nach seinen Wercken lohnen. Jst GOTT gerecht/
2. Thess. I. 6.so muß Er sein Wort halten. Es ist recht bey GOtt/
7.Trübsal vergelten denen/ welche euch Trübsal an-
thun/ euch aber/ die jhr Trübsal leidet/ ruhe mit
uns. Eine Krone ist Paulo das nicht allein/ was jhm
seine Schläffe umzingeln solte. Eine Krone ist ein Zei-
chen deß gantzen Reichs. Wer die Krone hat/ hat auch
ein gantzes dazu gehöriges Reich. Paulus wuste/ daß
jhm zur Belohnung das gantze himmlische Reich der Eh-
re/ Freud und Herrligkeit von Ewigkeit her außgese-
tzet war. Diese heisset er eine Krone der Gerechtigkeit/
weil sie jhm von Rechts wegen gebührete: Nicht nach
der Gerechtigkeit seiner Verdienste/ welche er allemal
auff die Seite setzete/ wenn er sagte: Nicht auß den
Wercken/ daß sich nicht jemand rühme/ sondern
nach der Gerechtigkeit deß Verdienstes Christi
und seiner Verheissung. Wenn Paulus an diese Kro-
ne gedachte/ sahe er einen gantzen Himmel voll Freude/
Ehre/ Wollust und Herrligkeit für sich zur Belohnung.
Es leuchtete jhm der Tag deß Gerichtes immer in die
Augen. Es mochte jhm begegnen was es wolte. Jch
1. Cor. IV.vergesse/ sagt er: Alles was dahinten ist/ und stre-

cke

Bogen und die laurirten Briefe; Wie zur Friedens-
Zeit die Tituli, Bilder und Ehren-Seulen. (h) Nun
ſchloß Paulus: Wenn die Menſchen jhre treue Kaͤmpf-
fer alſo belohnen wollen/ muß GOTT gewiß noch viel-
mehr geneigter ſeyn/ einen jeden glaͤubigen Streiter
Pſ. LXI. 6.zu belohnen. Das iſt GOTTES alter Ruhm: Du
belohneſt die wol/ die deinen Nahmen fuͤrchten.
Deßwegen heiſt Er ein gerechter Richter. GOTT
hat ſich in ſeinem Worte verbunden/ Er wolle einem je-
den nach ſeinen Wercken lohnen. Jſt GOTT gerecht/
2. Theſſ. I. 6.ſo muß Er ſein Wort halten. Es iſt recht bey GOtt/
7.Truͤbſal vergelten denen/ welche euch Truͤbſal an-
thun/ euch aber/ die jhr Truͤbſal leidet/ ruhe mit
uns. Eine Krone iſt Paulo das nicht allein/ was jhm
ſeine Schlaͤffe umzingeln ſolte. Eine Krone iſt ein Zei-
chen deß gantzen Reichs. Wer die Krone hat/ hat auch
ein gantzes dazu gehoͤriges Reich. Paulus wuſte/ daß
jhm zur Belohnung das gantze him̃liſche Reich der Eh-
re/ Freud und Herꝛligkeit von Ewigkeit her außgeſe-
tzet war. Dieſe heiſſet er eine Krone der Gerechtigkeit/
weil ſie jhm von Rechts wegen gebuͤhrete: Nicht nach
der Gerechtigkeit ſeiner Verdienſte/ welche er allemal
auff die Seite ſetzete/ wenn er ſagte: Nicht auß den
Wercken/ daß ſich nicht jemand ruͤhme/ ſondern
nach der Gerechtigkeit deß Verdienſtes Chriſti
und ſeiner Verheiſſung. Wenn Paulus an dieſe Kro-
ne gedachte/ ſahe er einen gantzen Himmel voll Freude/
Ehre/ Wolluſt und Herꝛligkeit fuͤr ſich zur Belohnung.
Es leuchtete jhm der Tag deß Gerichtes immer in die
Augen. Es mochte jhm begegnen was es wolte. Jch
1. Cor. IV.vergeſſe/ ſagt er: Alles was dahinten iſt/ und ſtre-

cke
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0022" n="[22]"/>
Bogen und die <hi rendition="#aq">laurir</hi>ten Briefe; Wie zur Friedens-<lb/>
Zeit die <hi rendition="#aq">Tituli,</hi> Bilder und Ehren-Seulen. <note xml:id="h1" next="#h2" place="end" n="(h)"/> Nun<lb/>
&#x017F;chloß Paulus: Wenn die Men&#x017F;chen jhre treue Ka&#x0364;mpf-<lb/>
fer al&#x017F;o belohnen wollen/ muß GOTT gewiß noch viel-<lb/>
mehr geneigter &#x017F;eyn/ einen jeden gla&#x0364;ubigen Streiter<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. LXI.</hi> 6.</hi></note>zu belohnen. Das i&#x017F;t GOTTES alter Ruhm: Du<lb/>
belohne&#x017F;t die wol/ die deinen Nahmen fu&#x0364;rchten.<lb/>
Deßwegen hei&#x017F;t Er ein gerechter Richter. GOTT<lb/>
hat &#x017F;ich in &#x017F;einem Worte verbunden/ Er wolle einem je-<lb/>
den nach &#x017F;einen Wercken lohnen. J&#x017F;t GOTT gerecht/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;. I.</hi> 6.</hi></note>&#x017F;o muß Er &#x017F;ein Wort halten. Es i&#x017F;t recht bey GOtt/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">7.</hi></note>Tru&#x0364;b&#x017F;al vergelten denen/ welche euch Tru&#x0364;b&#x017F;al an-<lb/>
thun/ euch aber/ die jhr Tru&#x0364;b&#x017F;al leidet/ ruhe mit<lb/>
uns. Eine Krone i&#x017F;t Paulo das nicht allein/ was jhm<lb/>
&#x017F;eine Schla&#x0364;ffe umzingeln &#x017F;olte. Eine Krone i&#x017F;t ein Zei-<lb/>
chen deß gantzen Reichs. Wer die Krone hat/ hat auch<lb/>
ein gantzes dazu geho&#x0364;riges Reich. Paulus wu&#x017F;te/ daß<lb/>
jhm zur Belohnung das gantze him&#x0303;li&#x017F;che Reich der Eh-<lb/>
re/ Freud und Her&#xA75B;ligkeit von Ewigkeit her außge&#x017F;e-<lb/>
tzet war. Die&#x017F;e hei&#x017F;&#x017F;et er eine Krone der Gerechtigkeit/<lb/>
weil &#x017F;ie jhm von Rechts wegen gebu&#x0364;hrete: Nicht nach<lb/>
der Gerechtigkeit &#x017F;einer Verdien&#x017F;te/ welche er allemal<lb/>
auff die Seite &#x017F;etzete/ wenn er &#x017F;agte: Nicht auß den<lb/>
Wercken/ daß &#x017F;ich nicht jemand ru&#x0364;hme/ &#x017F;ondern<lb/>
nach der Gerechtigkeit deß Verdien&#x017F;tes Chri&#x017F;ti<lb/>
und &#x017F;einer Verhei&#x017F;&#x017F;ung. Wenn Paulus an die&#x017F;e Kro-<lb/>
ne gedachte/ &#x017F;ahe er einen gantzen Himmel voll Freude/<lb/>
Ehre/ Wollu&#x017F;t und Her&#xA75B;ligkeit fu&#x0364;r &#x017F;ich zur Belohnung.<lb/>
Es leuchtete jhm der Tag deß Gerichtes immer in die<lb/>
Augen. Es mochte jhm begegnen was es wolte. Jch<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor. IV.</hi></hi></note>verge&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;agt er: Alles was dahinten i&#x017F;t/ und &#x017F;tre-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cke</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[22]/0022] Bogen und die laurirten Briefe; Wie zur Friedens- Zeit die Tituli, Bilder und Ehren-Seulen. ⁽h⁾ Nun ſchloß Paulus: Wenn die Menſchen jhre treue Kaͤmpf- fer alſo belohnen wollen/ muß GOTT gewiß noch viel- mehr geneigter ſeyn/ einen jeden glaͤubigen Streiter zu belohnen. Das iſt GOTTES alter Ruhm: Du belohneſt die wol/ die deinen Nahmen fuͤrchten. Deßwegen heiſt Er ein gerechter Richter. GOTT hat ſich in ſeinem Worte verbunden/ Er wolle einem je- den nach ſeinen Wercken lohnen. Jſt GOTT gerecht/ ſo muß Er ſein Wort halten. Es iſt recht bey GOtt/ Truͤbſal vergelten denen/ welche euch Truͤbſal an- thun/ euch aber/ die jhr Truͤbſal leidet/ ruhe mit uns. Eine Krone iſt Paulo das nicht allein/ was jhm ſeine Schlaͤffe umzingeln ſolte. Eine Krone iſt ein Zei- chen deß gantzen Reichs. Wer die Krone hat/ hat auch ein gantzes dazu gehoͤriges Reich. Paulus wuſte/ daß jhm zur Belohnung das gantze him̃liſche Reich der Eh- re/ Freud und Herꝛligkeit von Ewigkeit her außgeſe- tzet war. Dieſe heiſſet er eine Krone der Gerechtigkeit/ weil ſie jhm von Rechts wegen gebuͤhrete: Nicht nach der Gerechtigkeit ſeiner Verdienſte/ welche er allemal auff die Seite ſetzete/ wenn er ſagte: Nicht auß den Wercken/ daß ſich nicht jemand ruͤhme/ ſondern nach der Gerechtigkeit deß Verdienſtes Chriſti und ſeiner Verheiſſung. Wenn Paulus an dieſe Kro- ne gedachte/ ſahe er einen gantzen Himmel voll Freude/ Ehre/ Wolluſt und Herꝛligkeit fuͤr ſich zur Belohnung. Es leuchtete jhm der Tag deß Gerichtes immer in die Augen. Es mochte jhm begegnen was es wolte. Jch vergeſſe/ ſagt er: Alles was dahinten iſt/ und ſtre- cke Pſ. LXI. 6. 2. Theſſ. I. 6. 7. 1. Cor. IV.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354493
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354493/22
Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/22>, abgerufen am 24.11.2024.