Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.Leich-Predigt. trotzen hatte/ und daß er/ als ein schuldiger Knecht/ noch lan-ge nicht gethan/ was jhm befohlen/ Luc. 17. Darumb ach-Luc. 17, 10. tete er auch/ mit S. Paulo/ alles vor Koth. Aber die Barmhertzigkeit GOttes wuste er durch GOttes Gnade mit festem Glauden zu ergreiffen/ und seinen GOTT und JE- sum nicht zu lassen/ Gen. 32. Wol jhm. Dadurch hat erGen. 32, 26. sich als einen rechten Vasallen CHristi und Geistlichen Rit- tersmann erwiesen. Wollen auch wir Geistlich geadelt seyn und bleiben/ so Findet gleich GOTT an uns viel/ darumb Er uns ver-Tit. 3, 5. Scheinets auch gleich bißweilen im Creutz und zur Zeit Er hüttet sich auch/ daß er nicht freventlich der Barm- ist
Leich-Predigt. trotzen hatte/ und daß er/ als ein ſchuldiger Knecht/ noch lan-ge nicht gethan/ was jhm befohlen/ Luc. 17. Darumb ach-Luc. 17, 10. tete er auch/ mit S. Paulo/ alles vor Koth. Aber die Barmhertzigkeit GOttes wuſte er durch GOttes Gnade mit feſtem Glauden zu ergreiffen/ und ſeinen GOTT und JE- ſum nicht zu laſſen/ Gen. 32. Wol jhm. Dadurch hat erGen. 32, 26. ſich als einen rechten Vaſallen CHriſti und Geiſtlichen Rit- tersmann erwieſen. Wollen auch wir Geiſtlich geadelt ſeyn und bleiben/ ſo Findet gleich GOTT an uns viel/ darumb Er uns ver-Tit. 3, 5. Scheinets auch gleich bißweilen im Creutz und zur Zeit Er huͤttet ſich auch/ daß er nicht freventlich der Barm- iſt
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Leich-Predigt.
trotzen hatte/ und daß er/ als ein ſchuldiger Knecht/ noch lan-
ge nicht gethan/ was jhm befohlen/ Luc. 17. Darumb ach-
tete er auch/ mit S. Paulo/ alles vor Koth. Aber die
Barmhertzigkeit GOttes wuſte er durch GOttes Gnade mit
feſtem Glauden zu ergreiffen/ und ſeinen GOTT und JE-
ſum nicht zu laſſen/ Gen. 32. Wol jhm. Dadurch hat er
ſich als einen rechten Vaſallen CHriſti und Geiſtlichen Rit-
tersmann erwieſen.
Luc. 17,
10.
Gen. 32,
26.
Wollen auch wir Geiſtlich geadelt ſeyn und bleiben/ ſo
ſtehet uns zu in ſeine Fußſtapfen zu treten und mit jhm aus S.
Paulo zu erkennen/ daß unſer Heil und Seeligkeit von der
Barmhertzigkeit GOttes herruͤhret: Nicht umb der Wercke
willen der Gerechtigkeit die mir gethan hatten/ ſondern nach
ſeiner Barmhertzigkeit macht uns GOTT unſer Heyland ſe-
lig/ Tit. 3.
Findet gleich GOTT an uns viel/ darumb Er uns ver-
dammen moͤchte/ ſo findet Er doch in ſeinem Hertzen viel er-
barmen/ daher Er uns ſelig machet.
Tit. 3, 5.
Scheinets auch gleich bißweilen im Creutz und zur Zeit
der Anfechtung/ als haͤtte GOTT ſeine Barmhertzigkeit vor
Zorn verſchloſſen/ aus dem 77. Pſalm/ und haͤlt ſich hart Eſ.
64. So laͤſt doch ein Geiſtlicher Rittersmann ſich nicht ab-
ſchrecken/ er haͤlt feſt und dencket an GOttes Verheiſſung/ Eſ.
54. Jch habe dich einen kleinen Augenblick verlaſſen/ aber
mit groſſer Barmhertzigkeit wil ich dich wieder ſamlen. Biß
ſich GOTT endlich offenhertzig ſpuͤren laͤſſet/ daß erfreudig
mit Paulo ſage: Mir iſt Barmhertzigkeit wiederfahren.
Pſ. 77, 10.
Eſ. 46, 15.
Eſ. 54, 7.
Er huͤttet ſich auch/ daß er nicht freventlich der Barm-
hertzigkeit GOttes zur Suͤnde mißbrauche mit den Welt Kin-
dern/ welche zu ſagen pflegen aus dem 5. cap. Syrachs: GOtt
iſt
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Zitationshilfe: | Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/27>, abgerufen am 16.02.2025. |