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Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.

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Leich-Predigt.
Schmertzen/ Er ist umb unser Missethat willen verwundet
und umb unser Sünde willen zuschlagen; die Straffe liegt auf
Jhm/ daß wir Friede hätten/ und durch seine Wunden sindEs. 53, 5.
wir geheilet/ Es 53. Er hat unsere Sünde selbst geopfert an1 Petr. 2,
24.

seinem Leibe auf dem Holtz/ 1. Petr. 2.

Eben dessentwegen ist Er gestorben: Er ist für Un-
sere Sünde gestorben/ 1. Cor. 15. Daß Er gestorben ist/ das1. Cor. 15,
3.

ist Er der Sünde gestorben zu einem mahl/ Rom. 6.

Ja eben darumb ist Er wieder vom Tode aufferstan-Rom. 6,
10.

den/ Rom. 4. Er ist umb unser Sünde willen dahin gege-
ben/ und umb unser Gerechtigkeit willen auferwecket.Rom. 4,
25.

Dieses alles ist begriffen in dem Wörtlein: Jn die Welt
kommen;
Wie es CHristus selber erkläret und solches zu-
sammen fasset/ Matth. 20. Des Menschen Sohn ist nichtMatth. 20
kommen/ daß Er jhm dienen lasse/ sondern daß Er diene/ und
gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.

Welches nicht nur auf gewisse Personen zudeuten ist/Wem zu
gut.

welche GOTT nach seinem ewigen Rathschluß zur Seligkeit
erwehlet gehabt/ sondern auf alle/ welches S. Paulus andeu-
tet/ wenn er saget: Die Sünder. Soll es den Sündern
zu gut geschehen seyn/ so muß es ja auf alle gehen/ weil sieRom. 3, 23
allzumahl Sünder seyn/ Rom. 3. Ach ja: Er ist für alle2. Cor. 5,
14.

gestorben/ 2. Cor. 5. und ist die Versöhnung für der gantzen
Welt Sünde/ 1. Joh. 2. Dannenhero wird Er genennet das1. Joh. 2, 2.
Lamm GOttes/ welches der Welt Sünde trägt/ Joh. 1.Joh. 1, 29.

Von Julio Caesare wird in den Historien erzehlet/ daßVid. Mo-
narch[.]
Her-
mann. Fa-
bronii p.
1. p.
37.

Er nach überwindung Pompeij M. mit desselben Söhnen
Cneo und Sexto in Hispania wiederumb eine Schlacht ha-
ten müssen/ in welcher Er in grösserer Gefahr/ als sonsten je-
mals geschwebet/ da er gesaget: Er habe ofter umb Lob und
Ehr gestritten/ itzund aber umb Heil und Leben.

Die-

Leich-Predigt.
Schmertzen/ Er iſt umb unſer Miſſethat willen verwundet
und umb unſer Suͤnde willen zuſchlagen; die Straffe liegt auf
Jhm/ daß wir Friede haͤtten/ und durch ſeine Wunden ſindEſ. 53, 5.
wir geheilet/ Eſ 53. Er hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert an1 Petr. 2,
24.

ſeinem Leibe auf dem Holtz/ 1. Petr. 2.

Eben deſſentwegen iſt Er geſtorben: Er iſt fuͤr Un-
ſere Suͤnde geſtorben/ 1. Cor. 15. Daß Er geſtorben iſt/ das1. Cor. 15,
3.

iſt Er der Suͤnde geſtorben zu einem mahl/ Rom. 6.

Ja eben darumb iſt Er wieder vom Tode aufferſtan-Rom. 6,
10.

den/ Rom. 4. Er iſt umb unſer Suͤnde willen dahin gege-
ben/ und umb unſer Gerechtigkeit willen auferwecket.Rom. 4,
25.

Dieſes alles iſt begriffen in dem Woͤrtlein: Jn die Welt
kommen;
Wie es CHriſtus ſelber erklaͤret und ſolches zu-
ſammen faſſet/ Matth. 20. Des Menſchen Sohn iſt nichtMatth. 20
kommen/ daß Er jhm dienen laſſe/ ſondern daß Er diene/ und
gebe ſein Leben zu einer Erloͤſung fuͤr viele.

Welches nicht nur auf gewiſſe Perſonen zudeuten iſt/Wem zu
gut.

welche GOTT nach ſeinem ewigen Rathſchluß zur Seligkeit
erwehlet gehabt/ ſondern auf alle/ welches S. Paulus andeu-
tet/ wenn er ſaget: Die Suͤnder. Soll es den Suͤndern
zu gut geſchehen ſeyn/ ſo muß es ja auf alle gehen/ weil ſieRom. 3, 23
allzumahl Suͤnder ſeyn/ Rom. 3. Ach ja: Er iſt fuͤr alle2. Cor. 5,
14.

geſtorben/ 2. Cor. 5. und iſt die Verſoͤhnung fuͤr der gantzen
Welt Suͤnde/ 1. Joh. 2. Dannenhero wird Er genennet das1. Joh. 2, 2.
Lamm GOttes/ welches der Welt Suͤnde traͤgt/ Joh. 1.Joh. 1, 29.

Von Julio Cæſare wird in den Hiſtorien erzehlet/ daßVid. Mo-
narch[.]
Her-
mann. Fa-
bronii p.
1. p.
37.

Er nach uͤberwindung Pompeij M. mit deſſelben Soͤhnen
Cneo und Sexto in Hiſpania wiederumb eine Schlacht ha-
ten muͤſſen/ in welcher Er in groͤſſerer Gefahr/ als ſonſten je-
mals geſchwebet/ da er geſaget: Er habe ofter umb Lob und
Ehr geſtritten/ itzund aber umb Heil und Leben.

Die-
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[47/0019] Leich-Predigt. Schmertzen/ Er iſt umb unſer Miſſethat willen verwundet und umb unſer Suͤnde willen zuſchlagen; die Straffe liegt auf Jhm/ daß wir Friede haͤtten/ und durch ſeine Wunden ſind wir geheilet/ Eſ 53. Er hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert an ſeinem Leibe auf dem Holtz/ 1. Petr. 2. Eſ. 53, 5. 1 Petr. 2, 24. Eben deſſentwegen iſt Er geſtorben: Er iſt fuͤr Un- ſere Suͤnde geſtorben/ 1. Cor. 15. Daß Er geſtorben iſt/ das iſt Er der Suͤnde geſtorben zu einem mahl/ Rom. 6. 1. Cor. 15, 3. Ja eben darumb iſt Er wieder vom Tode aufferſtan- den/ Rom. 4. Er iſt umb unſer Suͤnde willen dahin gege- ben/ und umb unſer Gerechtigkeit willen auferwecket. Rom. 6, 10. Rom. 4, 25. Dieſes alles iſt begriffen in dem Woͤrtlein: Jn die Welt kommen; Wie es CHriſtus ſelber erklaͤret und ſolches zu- ſammen faſſet/ Matth. 20. Des Menſchen Sohn iſt nicht kommen/ daß Er jhm dienen laſſe/ ſondern daß Er diene/ und gebe ſein Leben zu einer Erloͤſung fuͤr viele. Matth. 20 Welches nicht nur auf gewiſſe Perſonen zudeuten iſt/ welche GOTT nach ſeinem ewigen Rathſchluß zur Seligkeit erwehlet gehabt/ ſondern auf alle/ welches S. Paulus andeu- tet/ wenn er ſaget: Die Suͤnder. Soll es den Suͤndern zu gut geſchehen ſeyn/ ſo muß es ja auf alle gehen/ weil ſie allzumahl Suͤnder ſeyn/ Rom. 3. Ach ja: Er iſt fuͤr alle geſtorben/ 2. Cor. 5. und iſt die Verſoͤhnung fuͤr der gantzen Welt Suͤnde/ 1. Joh. 2. Dannenhero wird Er genennet das Lamm GOttes/ welches der Welt Suͤnde traͤgt/ Joh. 1. Wem zu gut. Rom. 3, 23 2. Cor. 5, 14. 1. Joh. 2, 2. Joh. 1, 29. Von Julio Cæſare wird in den Hiſtorien erzehlet/ daß Er nach uͤberwindung Pompeij M. mit deſſelben Soͤhnen Cneo und Sexto in Hiſpania wiederumb eine Schlacht ha- ten muͤſſen/ in welcher Er in groͤſſerer Gefahr/ als ſonſten je- mals geſchwebet/ da er geſaget: Er habe ofter umb Lob und Ehr geſtritten/ itzund aber umb Heil und Leben. Vid. Mo- narch. Her- mann. Fa- bronii p. 1. p. 37. Die-

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/19>, abgerufen am 25.04.2024.