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Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673].

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Station-Predigt.
Unrecht/ wen man selbst meinet/ oder sich bereden lässet/Act. 8.
v.
28.

GOttes Gnade und Gabe werde durch Gelt erlanget. Kan
auch GOtte jemand was zuvor geben/ daß jhme hernach ver-Rom. 1[1].
v.
35.

golten werde? Und was wolten wir ärmsten/ unter die Sün-
de berkaufften doch haben und geben können/ die wir selber ha-Rom. 7.
v.
14.

ben müssen theuer erkauffet werden/ nur daß uns dieser Adel
und Kind-Recht auß Gnaden können Conferiret und mit ge-1 Cor. 6.
v.
208

theilet werden. Derhalben: Wer vollkommen und Himmlisch
Edel seyn und werden wil der muß es sein.

1. Durchs Gnaden-Recht Göttlicher Kind-
schaffts Belehnung.
Die Tochter Pharao fand dasExod. [2]
v.
6. 20.

Frembde und Weinende Kind Mosen in einen elenden Rohr-
Kästlein am Wasser liegen. Dessen jammerte sie und nahmHebr. 11.
v.
24. 26.

es an zum Sohne/ und machte es zum Erben jhrer Herr-
ligkeit/ und der Schätze Egypti. So werden auch edle Kin-Rom. 9.
v:
8.

der GOttes/ nicht von Fleisch und Blut gebohren/ sondern
auß und und von jhrem Elende/ durch Göttliche Gnade und
Erbarmung erkohren/ und angenommen. Den JEsus
CHristus der eingebohrne Sohn GOttes/ findet uns in unsern
Sünden zu ewigen Heulen und Zeen-Klappen hingeworffen/ und
sihet/ daß unsere Seele so veracht ist/ daß Niemanden unser
jammert/ das Er sich unser erbarmete: Drumb nimt Er sichEsa. 38.
v.
17

selbst unserer Seelen Hertzlich an/ das sie nicht verderbe. Er
erbarmet sich unser mit ewiger Gnade/ und samlet uns mitcap 54. v.
7. 8.

grosser Barmhertzigkeit/ und saget: Du solt Leben! ja du solt
leben! und gibt uns Exusiam[;] Nicht allein licenz und ver-Ezech. 16.
v.
6. 7.

günstigung: Sondern auch vollkommenenes Recht/ Macht und
Gewalt/ GOttes Kinder zu werden/ die wir an seinen Nah-Joh. 1.
v.
12.

men gläuben. Was das für ein Adel: Ja für Himmlische

Herr-
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Station-Predigt.
Unrecht/ wen man ſelbſt meinet/ oder ſich bereden laͤſſet/Act. 8.
v.
28.

GOttes Gnade und Gabe werde durch Gelt erlanget. Kan
auch GOtte jemand was zuvor geben/ daß jhme hernach ver-Rom. 1[1].
v.
35.

golten werde? Und was wolten wir aͤrmſten/ unter die Suͤn-
de berkaufften doch haben und geben koͤnnen/ die wir ſelber ha-Rom. 7.
v.
14.

ben muͤſſen theuer erkauffet werden/ nur daß uns dieſer Adel
und Kind-Recht auß Gnaden koͤnnen Conferiret und mit ge-1 Cor. 6.
v.
208

theilet werden. Derhalben: Wer vollkommen und Him̃liſch
Edel ſeyn und werden wil der muß es ſein.

1. Durchs Gnaden-Recht Goͤttlicher Kind-
ſchaffts Belehnung.
Die Tochter Pharao fand dasExod. [2]
v.
6. 20.

Frembde und Weinende Kind Moſen in einen elenden Rohr-
Kaͤſtlein am Waſſer liegen. Deſſen jammerte ſie und nahmHebr. 11.
v.
24. 26.

es an zum Sohne/ und machte es zum Erben jhrer Herꝛ-
ligkeit/ und der Schaͤtze Egypti. So werden auch edle Kin-Rom. 9.
v:
8.

der GOttes/ nicht von Fleiſch und Blut gebohren/ ſondern
auß und und von jhrem Elende/ durch Goͤttliche Gnade und
Erbarmung erkohren/ und angenommen. Den JEſus
CHriſtus der eingebohrne Sohn GOttes/ findet uns in unſern
Suͤnden zu ewigen Heulen und Zeen-Klappen hingeworffen/ und
ſihet/ daß unſere Seele ſo veracht iſt/ daß Niemanden unſer
jammert/ das Er ſich unſer erbarmete: Drumb nimt Er ſichEſa. 38.
v.
17

ſelbſt unſerer Seelen Hertzlich an/ das ſie nicht verderbe. Er
erbarmet ſich unſer mit ewiger Gnade/ und ſamlet uns mitcap 54. v.
7. 8.

groſſer Barmhertzigkeit/ und ſaget: Du ſolt Leben! ja du ſolt
leben! und gibt uns Exuſiam[;] Nicht allein licenz und ver-Ezech. 16.
v.
6. 7.

guͤnſtigung: Sondern auch vollkommenenes Recht/ Macht und
Gewalt/ GOttes Kinder zu werden/ die wir an ſeinen Nah-Joh. 1.
v.
12.

men glaͤuben. Was das fuͤr ein Adel: Ja fuͤr Him̃liſche

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[13/0013] Station-Predigt. Unrecht/ wen man ſelbſt meinet/ oder ſich bereden laͤſſet/ GOttes Gnade und Gabe werde durch Gelt erlanget. Kan auch GOtte jemand was zuvor geben/ daß jhme hernach ver- golten werde? Und was wolten wir aͤrmſten/ unter die Suͤn- de berkaufften doch haben und geben koͤnnen/ die wir ſelber ha- ben muͤſſen theuer erkauffet werden/ nur daß uns dieſer Adel und Kind-Recht auß Gnaden koͤnnen Conferiret und mit ge- theilet werden. Derhalben: Wer vollkommen und Him̃liſch Edel ſeyn und werden wil der muß es ſein. Act. 8. v. 28. Rom. 11. v. 35. Rom. 7. v. 14. 1 Cor. 6. v. 208 1. Durchs Gnaden-Recht Goͤttlicher Kind- ſchaffts Belehnung. Die Tochter Pharao fand das Frembde und Weinende Kind Moſen in einen elenden Rohr- Kaͤſtlein am Waſſer liegen. Deſſen jammerte ſie und nahm es an zum Sohne/ und machte es zum Erben jhrer Herꝛ- ligkeit/ und der Schaͤtze Egypti. So werden auch edle Kin- der GOttes/ nicht von Fleiſch und Blut gebohren/ ſondern auß und und von jhrem Elende/ durch Goͤttliche Gnade und Erbarmung erkohren/ und angenommen. Den JEſus CHriſtus der eingebohrne Sohn GOttes/ findet uns in unſern Suͤnden zu ewigen Heulen und Zeen-Klappen hingeworffen/ und ſihet/ daß unſere Seele ſo veracht iſt/ daß Niemanden unſer jammert/ das Er ſich unſer erbarmete: Drumb nimt Er ſich ſelbſt unſerer Seelen Hertzlich an/ das ſie nicht verderbe. Er erbarmet ſich unſer mit ewiger Gnade/ und ſamlet uns mit groſſer Barmhertzigkeit/ und ſaget: Du ſolt Leben! ja du ſolt leben! und gibt uns Exuſiam; Nicht allein licenz und ver- guͤnſtigung: Sondern auch vollkommenenes Recht/ Macht und Gewalt/ GOttes Kinder zu werden/ die wir an ſeinen Nah- men glaͤuben. Was das fuͤr ein Adel: Ja fuͤr Him̃liſche Herꝛ- Exod. 2 v. 6. 20. Hebr. 11. v. 24. 26. Rom. 9. v: 8. Eſa. 38. v. 17 cap 54. v. 7. 8. Ezech. 16. v. 6. 7. Joh. 1. v. 12. B iij

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492/13>, abgerufen am 21.11.2024.