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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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iedoch durch Hertzliche Busse/ tägliches Gebete/ und
willigen Gohorsam/ nach dem Willen seines GOttes zu
leben und zu sterben bereitet: und auff Christi Blut-ver-
gissen sich im Glauben gründend/ verwichenen 11. Tag
Martii, Abends gegen 3. Uhr gehlig/ aber doch seelig ent-
schlaffen.

(Mala enim Mors putanda non est si bona
Vita praecessit.)

Er lebt numehro der Seelen nach in Lust und Freu-
Uns aber betrifft das betrübte Abscheiden.   (den/

Stünde mir frey/ der Hoch-Adelichen Lehnes-
Herrschafft gegen dem Seel. Herrn Pfarr getragenes Ge-
mütte zu entwerffen/ würden sie zweifels ohne derer Wor-
te/ mit welchem Joas den Elisa beklagte/ abgeborgter mas-
sen sich bedienen: O mein Vater/ mein Vater!2. Reg. 13.

Jch werde auch nicht sündigen/ wenn ich der gegen-
wärtigen Hertz-betrübten Priester-Wittib/ der Wohl-
Ehrbarn/ und Tugend-belobten Frau Magdalena
Mantelin/ gebohrner Kretschmerin/ leidtragendes
Hertze vergleichen werde/ dem schwartz-gemahleten Schil-
de/ jenes außländischen Graffen von Essex; mit dem
Lemmate.

Par nulla Figura dolori.
Kein Mahler kan mein Hertz
Recht bilden/ noch den Schmertz.

Ach! Sie darf nicht allerest die Asche des Seel. Eh-Herod.Lib.
4. Alexan.

Herrens unter ihren Tranck mischen mit der Artemisia,ab Alex.
Lib.
3. c.
7.

oder in dem Staub sitzen: Der Thränen-Kelch ist schon für

Jhr

iedoch durch Hertzliche Buſſe/ taͤgliches Gebete/ und
willigen Gohorſam/ nach dem Willen ſeines GOttes zu
leben und zu ſterben bereitet: und auff Chriſti Blut-ver-
giſſen ſich im Glauben gruͤndend/ verwichenen 11. Tag
Martii, Abends gegen 3. Uhr gehlig/ aber doch ſeelig ent-
ſchlaffen.

(Mala enim Mors putanda non eſt ſi bona
Vita præcesſit.)

Er lebt numehro der Seelen nach in Luſt und Freu-
Uns aber betrifft das betruͤbte Abſcheiden.   (den/

Stuͤnde mir frey/ der Hoch-Adelichen Lehnes-
Herꝛſchafft gegen dem Seel. Herrn Pfarr getragenes Ge-
muͤtte zu entwerffen/ wuͤrden ſie zweifels ohne derer Wor-
te/ mit welchem Joas den Eliſa beklagte/ abgeborgter maſ-
ſen ſich bedienen: O mein Vater/ mein Vater!2. Reg. 13.

Jch werde auch nicht ſuͤndigen/ wenn ich der gegen-
waͤrtigen Hertz-betruͤbten Prieſter-Wittib/ der Wohl-
Ehrbarn/ und Tugend-belobten Frau Magdalena
Mantelin/ gebohrner Kretſchmerin/ leidtragendes
Hertze vergleichen werde/ dem ſchwartz-gemahleten Schil-
de/ jenes außlaͤndiſchen Graffen von Esſex; mit dem
Lemmate.

Par nulla Figura dolori.
Kein Mahler kan mein Hertz
Recht bilden/ noch den Schmertz.

Ach! Sie darf nicht allereſt die Aſche des Seel. Eh-Herod.Lib.
4. Alexan.

Herrens unter ihren Tranck miſchen mit der Artemiſia,ab Alex.
Lib.
3. c.
7.

oder in dem Staub ſitzen: Der Thraͤnen-Kelch iſt ſchon fuͤr

Jhr
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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/5>, abgerufen am 28.04.2024.